Luis betrat ohne
Rücksicht auf Edmund`s Privatsphäre sein Zimmer und verkündete:,,Baby-Edmund,
für dich ist Schlafenszeit. Musst du nochmal gewickelt werden oder bist du noch
trocken? Dem jüngerem Kerlchen blieb wieder der Mund offen vor Schock.
Er
dachte, nicht richtig zu hören, der Blöd-Jan hatte ihn tatsächlich schon wieder
am Schlafittchen. Dieses Mal hielt ihn aber nichts auf, seinem Bruder eine
Lektion zu erteilen. Edmund lief hinter her und trat ihm in den Ar***, so dass
er aufschrie. Es war für den 11jährigen ein Volltreffer, der seinem Bruder
tatsächlich weh tat, aber der Ältere gab leider nicht so einfach nach, stürzte
sich auf den Jüngeren, drückte ihn zu Boden, prahlte mit seinem Alter und
seiner Stärke herum, sodass Edmund viel mehr einsteckte.
Saskia:,,Ja Jungs,
das ist doch nicht zu glauben! Könnt ihr nicht einmal auf menschlicher Ebene
kommunizieren und euch einfach an die Regeln halten, die bei uns herrschen?“
Sie zog einfach beide
Söhne an den Ohren hoch und fügte hinzu:,,Luis! Edmund! Damit ihr mich gleich
versteht, schicke ich euch zur Strafe früher ins Bett, damit jeder für sich
selbst mal über seine Fehler nachdenkt und jetzt ab mit euch!“
Edmund hätte sowieso
keine Lust mehr auf seinen PC gehabt, ging wieder aus dem Internet, fuhr ihn
runter und legte sich hin. Warum wurde er mit seinem Bruder zusammen bestraft,
obwohl Luis anfing und er sich nur wehrte. Aber das sollte der ältere dem
jüngerem büßen.
Wütend auf Luis und
Saskia aß Edmund mit ihnen Abendbrot, Mit Zank und Streit in der Familie
stellte er sich seine Rückkehr nach Hause nicht vor. Nach dem Essen und
Nachttauglich wollte sich Edmund mit Playstation spielen ablenken.
Saskia:,,Edmund! Ich
habe entschieden, euch heute früher ins Bett zu schicken!“
Edmund:,,Mama, es tut
mir aufrichtig leid, aber Luis fängt mit dem Stänkern an!“
Saskia:,,Ich möchte
nichts davon hören. Es interessiert mich nicht, wer anfängt sondern reicht mir
schon, dich dabei gesehen zu haben. Lege jetzt die Spielkonsole weg und ab ins
Bett, sonst streiche ich dir für eine Woche eines von deinen
Beschäftigungsmöglichkeiten!“
Er tat sich aus Frust
weh, leider war seine Handlung echt, also kein Alptraum, aus dem er nicht
erwachte. Seine Mutter betrat das Zimmer, um ihm eine gute Nacht zu wünschen,
doch so frustriert wie er auf sie war, vertrieb er sie unsanft. An Schlaf war
sowieso nicht zu denken, so aufgewühlt wie er war. Sobald Saskia aus seinem
Zimmer war, kehrte Traurigkeit bei ihm ein, ohne dass er etwas dagegen tun
konnte. Die Tür öffnete sich erneut. Er empfand ihre Erziehungsmethode
ungerecht, da weile freute er sich so sehr, wieder nach Hause zu dürfen. Sein
Vater setzte sich zu ihm ans Bett, um mit ihm etwas zu bereden:,,Edmund, du
darfst es uns nicht übel nehmen. Wir brauchen noch Zeit, um dich mit Windeln
akzeptieren zu können.“
Sohn:,,Wieso? Ich bin
doch betroffen, nicht ihr!“
Vater:,,Ja, aber wir
haben Angst um dich, dass du Mobbing und Gewalt zum Opfer fällst. Es gab vor
kurzem gerade wieder eine Reportage über Leute, die anders sind, als die
normale Gesellschaft erwartet. Vor jedem, der dich in Windeln sieht,
rechtfertigen wir uns, als ob es unsere Schuld wäre.“
Sohn:,,Aber das weiß
ich ja leider nicht!“
Vater:,,Darum erkläre
ich es dir und glaub uns, wir geben dir keine Schuld an deiner Macke. Sie
entstand durch einen Unfall, auch wenn du für dein Hobby das Leben riskiert
hast. Das machen viele Kinder und Jugendliche in deinem Alter auch. Ich war in
den jungen Jahren genauso wie du.“
Sohn:,,Du warst
risikobereit, echt jetzt Papa?“
Vater:,,Ja, aber
erzähle es, wenn möglich nicht weiter, das weiß nämlich keiner.“
,,Und ärgere dich
nicht, wenn Luis dich in welcher Form auch immer abwertet, dann wird es ihm
langweilig, sodass er irgendwann selbstständig aufhört. So lange wie du auf ihn
anspringst, stänkert er weiter,“ fügte der Vater hinzu und ließ Edmund
einschlafen.
Dem Jungen leuchtete
zwar ein, was sein Vater ihm erklärte, allerdings wunderte er sich, warum die
Mutter ihm nicht selber erklärte, was während seiner Abwesenheit los war und
dass es sie belastete. Er brauchte ewig zum Einschlafen und musste auf Grund
seiner Schulpflicht den nächsten Tag wieder um 6:00Uhr aufstehen. Um früh am
Morgen Zeit einzusparen, ließ er sein Pausenfrühstück von seinen Eltern machen,
gab sich jedoch trotzdem Mühe, pünktlich 7:30Uhr straßentauglich zu sein und
verabschiedete sich. Sein Bruder rief ihn schon wieder Baby hinterher, aber er
erinnerte sich an die Worte seines Vaters und schaltete auf Durchzug. Es fiel
ihm unerbittlich schwer, am liebsten hätte Edmund ihm wieder eine Lektion
erteilt, aber das bedeutete gleich wieder Ärger. Auf seine schulischen
Pflichten konzentrierte er sich kaum. So konnte das aus seiner Sicht nicht
weitergehen. Nach den Hausaufgaben und Mittagessen ging Edmund kurz ins
Internet, um nach einer Antwort von Josef zu schauen.
Windelfan_Josef
schrieb ihm am Vortag:,,Er hätte keine Zeit mehr, da er in einem dreischichtigen
Beruf arbeitete, am Wochenende jedoch Freizeit hatte,“ hinterließ seine
Handynummer und wünschte ihm in der Nachricht vom vergangen Tag eine gute
Nacht. Edmund schrieb sich die Handynummer von Josef auf und stöberte wieder
nach neuen Beiträgen. Es waren allerdings keine vorhanden.
Bei Gelegenheiten, in
denen Edmund alleine war, versuchte er Josef zu erreichen und erwischte ihn
leider in einem falschen Moment, da es dem Jungen dringend war, sich erklären
zu lassen, wie man sich richtig pflegt und zwar selber.
,,Edmund, achtest du
auch mal drauf, wie spät es ist?“ hörte sich Josef verärgert an.
,,Oh, Entschuldigung,
dass ich den falschen Moment erwische. Ich brauche dringend Hilfe von außen,“
antwortete der Junge verzweifelt.
,,Naja, da ich ja
diese Woche eh Urlaub habe und bis 0:00Uhr wach bin, können wir ja einen Termin
am Wochenende oder nach deiner Schulzeit einplanen,“ bot Josef ihm an.
,,Naja, also um
13:00Uhr ist der Unterricht zu Ende, meine Familie ist bis maximal 21:00Uhr
weg. Freitags bekommen wir keine Hausaufgaben mehr, also hätten wir insgesamt 8
Stunden Zeit füreinander,“ schlug Edmund vor.
,,Dann legen wir es
so fest, dass ich diesen Freitag so früh losfahre um so gegen 13:00Uhr bei dir
zu sein. Und zur Sicherheit, dass ich nichts zu verbergen habe, bringe ich
meine Familie mit,“ versprach Josef am Handy.
,,Es geht in Ordnung.
Recht herzlichen Dank,“ antwortete Edmund und verabschiedete sich von seinem
Gesprächspartner.
Als es endlich
Freitag war, achtete Edmund seinem Treffen gleich morgens vor Schulbeginn dem
entsprechend auf sein Äußeres und steckte eine Windel von jeder Sorte, die er
bekam ein, um ihm die Qualität zu demonstrieren und eine zur Reserve, falls er
sich die wechselt. Denn die Gelegenheit, nochmal nach Hause zu gehen und sich
umzuziehen bestand auf Grund seines knappen Zeitplanes nicht. Er freute sich so
diebisch auf Josef, dass er sich kaum auf den Unterricht konzentrieren konnte,
geschweige darauf, nochmal nach Hause zu müssen. Alles andere würde nur in überflüssige
Verspätungen enden und den gestandenen Mann zu lange am Treffpunkt warten
lassen. Edmund überlegte kurz beim Windelwechsel und Toilettengang, ob er beim
Treff auf eine verzichtete oder doch lieber eine neue aus seiner Schultasche
nahm und entschied für die 2. Möglichkeit. Nicht dass ihm unterwegs ein Malheur
passieren und der Großteil von Leuten, die an ihm vorbei liefen, sich über ihn
das Maul zerreißen würde, als ob seine Eltern ihm keinen Windeln besorgt
hätten.
Edmund zog sich nicht
gerade wetterfest an. Gut, dass er mit dem Bus zum Treffpunkt fuhr, sonst wäre
er in triefend nassen Sachen angekommen. Leicht verspätet, auf Grund, dass der
Junge den nächst möglichen Bus verpasste lief er im Einkaufszentrum, wo Josef
schon sehnsüchtig mit seiner Familie wartete auf die fremden Leute zu und
begrüßte sie. Die Kinder trugen freudenstrahlend eine Transportbox mit jeweils
einem Meerschwein mit sich herum. Offensichtlich wurden deren Wünsche nach
einem Haustier von ihren Eltern gerade frisch erfüllt.
Josef:,,Hallo, bist
du Edmund?“
Edmund:,,Ja, und du
Josef?
Die einer
Windelplattform Angehörigen User reichten sich die Hand. Edmund bewunderte die
Meerschweinchen der fremden Kinder und wünschte sich von nun an auch ein
Haustier, aber da müsste er seine eigene Familie um Erlaubnis fragen.
,,Eigentlich wollten
wir kein Tierhaushalt haben, weil es zusätzliche Arbeit ist, aber unsere
Sprösslinge nervten uns so lange, bis wir endlich nachgaben,“ redete die Frau
in der Familie zwischendurch über die Kinder.
Edmund:,,Es ist für
mich in Ordnung, ich habe keine Probleme mit Kleintieren!“
Josef:,,Aber, wie
ziehst du dich denn bei solch einem Wetter an? Nicht dass du uns noch krank
wirst.“
Edmund:,,Ich habe
mich bloß vertan. Als ich morgens losging, dachte ich, dass es schön werden
würde und rechnete nicht mit Regen und Sturmböen.“
Die fremde Familie
schlenderte mit dem Jungen durch die Stadt. Josef fragte Edmund zwischendurch,
ob er seine Familie näher kennenlernen will. Er nahm es dankbar an, sodass
seine Frau ihm anbot, sie mit Vornamen anzusprechen und ihre Kinder vorstellte.
Edmund ließ sich
unterwegs sowas von verhätscheln, sodass er locker mit einem Pharao aus
tiefster Steinzeit mithalten konnte. Er ließ sich von den Erwachsenen an der
Hand in die Babylabteilung einer Drogerie und in eine Apotheke führen, während
die Kinder sich in einem Elektroladen aufhielten und ihren Eltern versprachen,
sich dort mit denen wieder zu treffen. Nach dem Kauf von Windeln, Wickelzubehör
und etwas Babynahrung nahm Josef den Jungen unter seine Fittiche. ,,So, du
wolltest dich ja mit uns treffen, um Hilfe zu bekommen, wie man sich selber
pflegt. Mein Mann sorgt jetzt dafür, dass du es lernst. Aber schön aufpassen
Edmund, er ist sehr professionell,“ gab seine Frau Sybille dem Jungen mit auf
den Weg.
Josef ging mit ihm in
eine Behindertentoilette, um es ihm zu erklären, weil beide auf der normalen
Männertoilette keinen Schaulustigen gebrauchen konnten und machte sich mit ihm
ans Werk:,,Also Edmund, du hast Sybille gehört. Erst Mal zieht man sich seine
Kleidung herunter.“
,,Oh, sag mal, wer
wickelt dich denn?“, unterbrach der gestandene Mann die Erklärung und konnte
sich das Lachen nicht verkneifen.
Edmund errötete vor
Scham, musste selber lachen, als er von dem älteren Menschen im Spiegel am
Waschbecken vorgeführt wurde. Die Windel saß viel zu weit rechts. Er wickelte
sich sowas von schief, dass er mit dem schiefsten Gebäude der Welt mithalten
konnte. ,,Ich mache es selbst! Siehst du, wie dringend ich Hilfe brauche?,“
kicherte Edmund ihm vor.
Josef:,,Du bist mir
ein ganz schwerer Fall. Ich frage mich nur, warum es dir nicht von Anfang an
gezeigt wurde! Mir hat man es von Anfang an beigebracht, sich selbst zu pflegen
und nach einer Woche konnte ich das!“ Was hat dich denn dazu geführt, krank zu
werden?“
Edmund:,,Ich war beim
Skateboard fahren zu übermütig und prallte mit voller Wucht auf ein Fahrzeug.
Wenn es keiner gesehen und einen Krankenwagen gerufen hätte, würde ich
vermutlich nicht mehr leben.“
Josef:,,Kannst du mir
mal deine Windeln aus dem Krankenhaus zeigen?“
Der Junge tat, wie
ihm geheißen war und kommentierte die Situation:,,Hier, die grüne ist Kolibri,
die blaue Seni und die weiße ist die amd-Windel von einem Krankenpfleger, die
meine Eltern nach Hause bekamen.
Josef schaute sich
die Marken genauer an und kommentierte:,,Sich nicht selber pflegen können ist
die eine Seite, die Qualität jedoch die andere Sache. Du brauchst vernünftige
Marken. Tena und Attends kann ich dir nur weiterempfehlen. Jemandem, der auf
etwas kindlichem Touch steht, die DryNites für 8-15jährige noch zusätzlich. Da
brauch man sich keine Sorgen um das Verschließen machen, sondern kann sie
einfach nur hoch und runterziehen. Da du recht zierlich bist, würde dir auch
die Unterwäsche von Pampers für 8-12jährige noch 2-3Jahre passen, Sie hat
ebenfalls einen kindlichen Touch, so wie du es dir vorstellst. Ich wurde auf
dein Thema „Lieblingswindel-Suche“ aufmerksam,“ anschließend öffnete er seine
Wickeltasche, zeigte ihm das Sortiment, was er mit seiner Frau Sybille gerade
noch zusammenstellte und wovon er die ganze Zeit sprach.
,,Es ist zwar einfach
gesagt, aber meine Eltern wollen, dass ich diese spärlichen Dinger erst mal
aufbrauche, bevor ich neue bekomme,“ ließ Edmund seinen Ärger raus.
,,Deine Eltern werden
uns beide spätestens unterstützen, wenn sie merken, dass diese Billig-Marken
aus deinem Krankenhausaufenthalt nicht gerade für ein Kind geeignet sind und
sowieso nichts taugen,“ motivierte Josef den Jungen.
,,Josef, kannst du
mir welche von denen, die du mit Sybille zusammen ausgesucht hast mitgeben?“,
hakte Edmund sehnsüchtig nach.
,,Aber natürlich!
Dafür haben wir extra welche in deiner Größe besorgt,“ antwortete Josef, übergab
ihm welche zur Probe und behielt andere bei sich, falls Edmund nochmal seine
Unterstützung bräuchte.
Edmund:,,Kann ich
auch Proben von Tena und Attends in Größe L bekommen?,
Josef:,,Wieso? Größe
L passt dir doch nicht.“
Edmund:,,Das stimmt
zwar, aber die sollten für eine Lektion an meinem 16jährigen Bruder sein. Er
stempelt mich immer als ,,Fetischist“ ab, und bei seinem festen Schlaf will ich
ihm mit Windeln eins auswischen, damit jeder sehen kann, dass er auch nicht
viel besser ist als ich!“
Josef:,,Edmund,
manchmal ist es besser, auf Durchzug zu schalten. Ich habe zwar welche in L dabei,
aber sei gewarnt. Dein Bruder wird sich auch wieder an dir rächen, wenn du ihm
eins überbrätst.“
Edmund:,,Das nehme
ich zwar oft genug in Kauf, will mir aber nicht alles gefallen lassen, zumal er
nicht mit seiner Stänkerei aufhört! Wie geht eigentlich dein Umfeld mit dem
Windel-Thema um?“
Josef:,,Über mich hat
sich noch keiner lustig gemacht und die jenigen, die es rausbekamen, wissen
zwar um meine Macke, reden aber nicht weiter drüber. Wagt es sich einer, mich
wegen meinen Windeln zu hänseln, bekommt er von uns allen richtig Ärger!“
Edmund:,,Du hast es
gut. Wenigstens scheinst du dich mit deiner Familie zu verstehen, was bei mir
leider nicht so ist! Meine Eltern bestrafen mich ständig für meinen Bruder!“
Josef:,,Ooops, das
ist zwar nicht schön, aber im Grunde genommen muss jeder selber wissen, wie er
seine Kinder erzieht.“
Während Edmund seine
Hosen herunter ließ und sich mit Josef unterhielt, bereitete der ältere Mensch
schon Wickel-Utensilien auf die aufklappbare Wickelstation. Leider passte der
Fünftklässler nicht auf die Fläche, da sie wirklich nur für die ganz Kleinen
ausgelegt war, also reichte sie in dem Fall nur als Ablagefläche. Um selbstständig
zu werden, schaute er Josef genau zu, was mit ihm gemacht wurde. Er breitete
aus hygienischen Gründen ein Handtuch und eine Wickelunterlage auf den
Toilettendeckel aus, bat ihn, sich draufzusetzen, entfernte ihm Schuhe und
Hosen, um ihm Bettnässer-Unteräsche aus der Drogerie zu verpassen. Sobald ihm alles
bis zu den Knien inklusive DryNites wieder angezogen war, passte er besonders
auf. Josef ging zum finalen Schritt über, kam mit der Attends Active in Größe S
von der Ablagefläche zu dem Jungen, bat ihn kurz, von dem Klodeckel
aufzustehen, zeigte ihm, wie man eine Windel ausbreitet, sie sich an den Körper
drückt, verschließt zog ihm die DryNites über die Attends und führte ihn
nochmal vor mit abschließenden Worten:,,So siehst du in vernünftigen Windeln
aus, aber wie gesagt, es ist nur die halbe Miete. Du musst irgendwie versuchen,
deine Eltern zu überzeugen. Wenn du dabei Hilfe brauchst, kannst du mich gerne
nochmal kontaktieren,“ und ließ Edmund sich wieder anziehen.
Der Fünftklässler
bedankte sich bei Josef, für das Zeigen, wie man sich selber pflegt. ,,Keine
Ursache, es wurde ja auch höchste Eisenbahn, dass du es lernst, auch auf Grund
der Wahrung der Intimsphäre. Nun musst du nur noch deine Eltern von Tena und
Attends überzeugen. Am besten, du lässt dich in einer Apotheke beraten,“ gab
Josef ihm mit auf den Weg, als sie die Behindertentoilette wieder verließen und
die Familie des gestandenen Mannes vor einem Elektroladen wieder trafen.
Hunger und Durst
kehrten langsam bei Edmund ein, sodass es für ihn höchste Zeit war, an etwas zu
Esssen und zu Trinken heranzukommen. Die Frage, ob er sich mit der Familie in
ein Restaurant setzen oder nach Hause fahren sollte, war schnell beantwortet,
denn die Leute luden ihn als krönenden Abschluss noch mal ein und gaben ihm
etwas aus. Er unterhielt sich mit ihnen noch ziemlich lange, eh das Treffen
nach insgesamt 3 Stunden beendet war, denn es musste ja auf die gerade frisch
gekauften Tiere von den Kindern Rücksicht genommen werden, außerdem standen der
Familie von Josef noch 4 Stunden Autofahrt bevor. Er verabschiedete und
bedankte sich bei denen für den Aufwand. Insgeheim dachte er während auf dem
Weg nach Hause nach, wie man denen jemals entgegen kommen sollte.
Am späten Nachmittag
kam Edmund erst zu Hause an. Es dauerte also noch gute 5 Stunden, eh er seine
Familie empfing. Mutter Saskia hatte sich kaum für den Abend umgezogen, bat ihn
nur mit einem Finger-Schnippen in das Wohnzimmer. Das konnte für den Jungen
doch nur negatives bedeuten. ,,Aber für was sollte er denn Ärger kriegen“,
dachte er sich, er war sich keiner
Schuld bewusst!“
Saskia:,,Wieso liegst
du um diese Uhrzeit noch nicht im Bett?“
Edmund:,,Weil es
Wochenende ist und ich doch auf dasselbe Recht von Luis warte, länger
aufbzubleiben.“
Saskia:,,Darauf
kannst du noch lange warten. Solange du ein Kind bist, hast du dich gegen
20:30Uhr schlaftauglich zu machen und um 21:00Uhr im Bett zu liegen. Ist das
klar?“
Als Edmund aufstehen
wollte, drückte seine Mutter ihn zurück auf die Chouch und wurde bei anderen
Themen, die ihr auf dem Herzen lagen noch grandischer:,,Und nochwas, Freundchen!
Siehe zu, dass du auf die Sauberkeit deines Zimmers und deine schulische
Leistung achtest, sonst lasse ich Strafe auf dich zukommen. Ich hoffe, wir
verstehen uns!“
Alles klar, das war
mal wieder Ärger für nichts. Während Luis sich das Verhalten eines so gut wie
Erwachsenen erlaubte, damit auch durchkam, durfte sich Edmund für Kämpfe um
Gleichberechtigung noch über Jahre hinweg bei seiner Mutter Anschiss
einkassieren. Er fühlte sich ungerecht behandelt, es war ihm egal, ob er jünger
war. Ihm ging es nur um das Wochenende und Werktags konnte er das Anliegen ja
noch verstehen. Edmund brauchte mal wieder ewig zum Einschlafen wie immer, wenn
er sich Ärger einhandelte, besonders weil er über Unebenheiten zwischen ihm
selbst und seinem Bruder nachdachte. Es konnte einfach nicht so weitergehen.
Verglich er sich auf einer Seite mit einem Kind im Wickelalter und übte so oft
wie es ging vor dem Spiegel wie eins zu wirken, schloss Situationen, in denen
er so eine hässliche Kolibri trug aus, so wollte er doch auf der anderen Seite
zu den Großen gehören.
Am Wochenende packte
er seine Schultasche aus. Um sich möglichst streng an die Regel zu halten,
seine eigenen Windeln erst mal zu verbrauchen und bei Problemen um Hilfe seiner
Eltern zu bitten, verbarg Edmund die insgesamt 16 Windeln von der fremden
Familie möglichst unter vielen Klamotten. Die Kolibri wollte er möglichst schnell
hinter sich bringen, also kamen diese zuerst dran und wurden ca. alle 6 Stunden
gewechselt, um nach wenigen Tagen mit ihnen abzuschließen. Mit den Seni ging er
sparsamer um, um die Probleme mit den amd hinauszuzögern.
Über einen Monat nach
dem Krankenhausaufenthalt, also sobald er auch die Seni hinter sich hatte
gingen die Probleme erst richtig los. Die amd bedeuteten für Edmund ein herber
Rückschlag, weil sie auch bei den nächsten Anläufen nicht hielten, sodass er um
seine Eltern bat, ihnen die Qualität zu demonstrieren.
,,Ach je, na das
kommt uns aber Spanisch vor,“ sahen sie ein, als sie es nochmal mit der Marke
bei Edmund probierten und die Windeln auch mit der Hilfestellung der
Erwachsenen nicht hielten.
,,Ja, das hat aber
einen Monat gedauert, um euch zu vermitteln wie schlecht die Qualität ist,“
gestand er ihnen.
Eltern:,,Hast du denn
noch welche von den anderen beiden Marken?“
Sohn:,,Nein, von uns
sind keine anderen mehr da außer die weißen. Ich habe mir jedoch welche von
einem Gleichgesinnten zur Probe geben lassen und sie unter vielen Klamotten
verborgen, um mich an die Regel zu halten, erst mal unsere loszuwerden.“
Eltern:,,Dürfen wir
sie mal sehen?“
Mit den Worten:,,Aber
natürlich,“ suchte er die von Josef geschenkten Windeln weit im Verborgenem
unter seinen Klamotten, grub sie aus ihrem Versteck, zeigte ihnen seine
Schätze, gab ihnen Preis, dass ihm diese Marken empfohlen wurden und fragte
seine Eltern, ob er in Zukunft diese abwechselnd haben darf.
,,Warst du mit den
anderen Sorten denn so unglücklich?“, fragten die Erwachsenen nach.
,,Ja, so sehr, dass
es kein Außenstehender glauben würde. Weil die erstens nicht für junge Küken
geeignet sind, zweitens mich nur an Krankenhäuser und alte Leute erinnern, aber
auch, dass bei den Übriggebliebenen noch nicht einmal die Kleber funktionieren,
wie ihr gerade mitbekommen habt“ begründete Edmund seinen Eltern so vernünftig,
wie er konnte.
Eltern:,,Na hast du
ein Glück, dass wir wohlhabend sind, sonst würdest du alt aussehen. Diese Marken,
die du zur Probe von jemand anderes bekommen hast sind ziemlich teuer und
werden nicht von Behörden unterstützt. Wir können sie uns leisten, aber
Hauptsache, du wirst damit glücklich und trägst sie auch.“
,,Also, mit den
Sorten glücklich zu werden kann ich mir um Längen besser vorstellen, als mit
den vorigen,“ versprach er seinen Eltern und probierte vor ihren Augen eine
Tena mit einer DryNites drüber, da er die Attends schon kannte.
Eltern:,,Warum ziehst
du 2 auf einmal an?“
Sohn:,,Weil mir die
Schlupfhosen von DryNites und Pampers einen kindlichen Touch verleihen und ich
es so lange wie möglich genießen will.“
Eltern:,,Entwickelst
du dich zu einem Altersrollenspieler oder Windelliebhaber? Du kannst uns die
Frage beantworten, musst du aber nicht. Wir würden dich ja nicht so hänseln wie
dein Bruder. Da kannst du dir sicher sein!“
Sohn:,,Das weiß ich
jetzt noch nicht, sondern wird sich erst in späteren Jahren herausstellen!“
Eigentlich hat es
sich bereits schon rausgestellt, Edmund traute sich nur nicht, es ihnen zu
verkünden, aus Angst vor negativen Reaktionen.
Ohne ihn weiter mit
seiner Persönlichkeitsspaltung, dass er mal groß und mal klein sein will unter
Druck zu setzen, gingen sie mit ihm in eine Drogerie, um ihm die Bettnässer-Unterwäsche
zu besorgen, anschließend in ein Sanitätshaus wegen der Windelmarken Tena und
Attends mit den Worten:,,Aber wehe, du trägst sie nicht. Das wäre
rausgeschmissenes Geld und würde uns ziemlich sauer machen,“ ermahnten die
Eltern ihn. Umso erstaunter waren sie darüber, Edmund jeden Tag glücklich in
Windeln zu sehen und ertappten ihn sogar eines Septembertages dabei, wie er
damit vor dem Spiegel übte, kleinkindhaft zu wirken. Er erschrak sich dumm und
dämlich, als er seine Eltern bei offener Badetür im Türrahm stehen sah, weil er
sie zu spät bemerkte und schaute sie belämmert an. ,,Oops, das wollte ich
nicht,“ stammelte er zusammen.
Eltern:,,Aber das ist
doch nicht so schlimm. Von uns aus kannst du so oft klein sein wie du willst.
Wir wissen ja nun von deiner Persönlichkeitsspaltung, mal groß und mal klein zu
sein.“
Sohn:,,Oh, mit solch
einer Gelassenheit habe ich nicht gerechnet!“
Eltern:,,Da wir jetzt
sowieso Bescheid wissen, brauchst du dich nicht mehr verstecken und kannst
deine Kleinkind-Seite ungezwungen offen ausleben mit vielen Freiheiten. Du
kannst dich wieder pflegen, füttern, an-&ausziehen lassen, von uns aus auch
in Windeln durch die Wohnung laufen, wenn du das willst und bekommst keinen
Ärger.“
Edmund war so
überglücklich wie schon seit über mehreren Monaten nicht mehr, nahm die
Erlaubnis dankbar an und lebte seine Kleinkind-Seite so oft wie es ging aus.
Zudem lernte er inzwischen, wie von seinem Vater beschrieben nicht mehr auf die
Schikane seines Bruders zu hören, sodass es dem älteren Jungen tatsächlich zu
langweilig wurde und er irgendwann selbstständig aufhörte, auch wenn es Wochen
in Anspruch nahm. Somit weilten die Windeln von Josef in Größe L, mit denen
Edmund seinem Bruder eins auswischen wollte Jahre lang in ihrem Versteck, bis
sie dem Jungen selbst einmal passten.
Eingesendet per E-Mail. Vielen Dank!
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