Mittwoch, 18. März 2015

Bens Traum, Kapitel 16


"Das ist nur ein Traum." sagte ich mehr zu mir selbst.
"Ein Traum? Fühlt sich das wie ein Traum an?". Thomas griff beherzt nach meiner Hose und zog sie samt Unterhose mit einem Ruck runter. Mit sanftem Druck schob er mich rückwärts auf's Bett. Meine Klamotten waren wie eine Beinfessel, weglaufen oder Widerstand war nicht möglich. Ich spürte den Bettkasten an den Waden und schon fiel ich rückwärts auf die weiche Matratze.




Sofort rückte Thomas nach, beugte sich über mich und drückte mich mit den Schultern sanft auf die Unterlage. Er blickte mir tief in die Augen. Seine braunen Augen, warm, bohrend, ruhten auf mir. "Traum? Seltsame Träume, oder?", sagte er.
"Du verstehst das nicht. Es ist ein Traum.". Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien und drehte mich zur Seite. Thomas verstärkte den Druck. Ich lag fest auf der Matratze.
"Wenn das ein Traum ist, dann ist das nicht verboten." Er spitzte seine Lippen, näherte sich meinem Intimbereich und mit saugendem Geräusch hatte er meinen Penis in seinen Mund aufgenommen.
Ein warmes, wohliges Gefühl stritt sich mit Ablehnung und Überraschung. Seine Arme hielten nun mein Becken fest, seine Zunge schob sich suchend unter die Vorhaut. Es kribbelte und wieder durchzogen wohlige Wellen meinen Körper.
Gerade wollte sich eine Erektion bilden, als er mit schmatzendem Geräusch seinen Kopf wieder hob. Das kühle Gefühl des Speichels kühlte die Erektion sofort wieder ab. Zurück blieb ein Gefühl von Sehnsucht.
"Mein kleiner Freund ist sauber." sagte er mit einem Lächeln und griff nach der Windel. Ich hielt meine Augen geschlossen. Das knisternde Geräusch, als er den Tena-Slip auseinanderfaltete, mischte sich mit meinen Sehnsüchten.
"Po hoch!", sagte Thomas mit forderndem Unterton. Ich setzte mein Füße auf der Matratze auf und stemmte mein Becken schwungvoll hoch.
Thomas packte die Windel unter mein Becken. Sein Gesicht näherte sich dabei meinem Penis. "Uhhhh, das sieht sehr einladend aus." sagte er und blickte auf mein schlaffes Glied. Irgendwie war es erregend und doch peinlich.
"Tu, was du willst.", sagte ich, hob dabei den Kopf von der Matratze und blickte ihn fordernd an.
"Das ist jetzt nicht die richtige Zeit dafür. Po runter!", sagte er.
Ich senkte mein Becken auf die Windel. Thomas zog sie zurecht, klappte sie zwischen meinen gespreizten Beinen hoch, legte meinen Penis mit einer fast beiläufigen Bewegung in die richtige Position und schloss die Windel.
"Fertig! Kannst dich wieder anziehen."

Ich setzte mich auf, mein Kopf war immer noch leicht gerötet. Er näherte sich meinem Gesicht und flüsterte: "Wenn du ganz brav bist, gibt's heute Abend das ganze Verwöhnprogramm.". Sein Atem, eine Mischung aus Minze und Nachtgeruch schlug mir warm ins Gesicht. Seine Lippen sahen verführerisch aus. Ich neigte mich nach vorn, sein Blick sagte, dass er damit gerechnet hatte und wich mir gekonnt aus.

"Ich geh jetzt frühstücken. Komm nach, wenn du fertig bist."
Ohne zu zögern verließ er den Raum und ich saß mit runtergelassener Hose auf dem Bett. Ich griff in den Schritt und prüfte den korrekten Sitz der Windel. Dann zog ich den Slip und die Hose wieder hoch, zuppelte nochmals an der Windel. Sie saß endlich perfekt und ich ging auch zum Frühstück.

"Beeilt euch, ihr müsst gleich in die Schule.", sagte meine Mutter und stellte noch Honig auf den Tisch. Thomas aß schon sein Brötchen, ich war noch von der Normalität der Situation irritiert.
"Ich kann doch so nicht in die Schule gehen." sagte ich.
Meine Mutter schaute mich mit prüfendem Blick an. "Das sind doch deine normalen Schulklamotten. Was stimmt denn nicht?"
"Ich hab ne Windel an.", sagte ich.
"So wie jeden Tag.", sagte meine Mutter, "Wirst du jetzt plötzlich genant?"
"Ben hat wohl mal wieder keine Lust auf Schule.", sagte Thomas und beschrieb mit seinem Zeigefinger eine kreisende Bewegung an der Schläfe.
"Keine Ausreden. Du hast schon genug Fehltage. Iss jetzt auf und dann los."
Wortlos kaute ich mein Brötchen. Diese Situation war anders, alles schien normal zu sein, mal von meinem neuen Bruder abgesehen, seiner sehr offenen Intimität, meiner Windel, die ich beim Sitzen deutlich spürte.
"Das ist nur ein Traum." murmelte ich leise vor mich hin und machte mir Mut.
Thomas hatte es trotzdem gehört. Er neigte sich zu mir rüber uns flüsterte "Wenn, dann ein richtig geiler!" ins Ohr.
Dieses Lüsterne bereitete mir Schwierigkeiten. Mein Appetit war plötzlich verschwunden und wieder schämte ich mich. Ja, es war geil, es fühlte sich gut an. Und trotzdem kam es mir so vor, als würde jemand meinen Traum beobachten. Was er wohl über mich denken würde?
Ich stand auf. Ich wollte mir darüber keine Gedanken mehr machen. "Ich hab keinen Hunger mehr."
Ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte ich meinen Ranzen und ging zur Tür.
"Warte auf mich.", sagte Thomas hektisch, stand ebenfalls schnell auf und folgte mir.
"Benehmt euch in der Schule, Jungs!" rief meine Mutter hinterher.

Ich hatte meine Jacke angezogen, setzte den Ranzen auf, atmete tief durch und öffnete die Haustür. Zum gefühlt ersten Mal lief ich gewindelt auf die Straße. Ein mulmiges Gefühl und trotzdem ein gutes, ein richtiges Gefühl.

Thomas lief hinter mir her, zog die Tür zu und schloss auf. "Alles ok. Wenn man es nicht weiß, kann man deine Windel fast nicht sehen. Und ich liebe deinen Anblick, zum reinbeißen!"
"Hör auf damit!", sagte ich betont.
"Komm schon, du willst das doch!"
"Ich dachte, ich wollte das. Das war aber nur Phantasie. Jetzt gefällt es mir nicht mehr so sehr.", sagte ich und hatte das Gefühl, dass sich Tränen ankündigten. Schweigend lief ich weiter. Meine Füße gingen den bekannten Weg und auch Thomas schien die Lust an einem Gespräch verloren zu haben. Ich hörte das Zwitschern der Vögel, das leise Knistern unserer Windeln, sah den blauen Himmel und lief einfach. Ich hatte das Gefühl, jeder konnte die Geräusche meiner Tena hören und war froh, dass nur wenig Leute unterwegs waren. Die Straßen gehörten fast nur den Schulkindern, die alle einem gemeinsamen Ziel entgegenstrebten, den Traum von letzter Nacht noch in den Gesichtern.

Ich sah die Schule, als sähe ich sie das erste Mal. Ein Metalltor stand offen und gab den Blick auf das große Gebäude frei. Schüler hatten sich in kleinen Gruppen versammelt, immer neue Schüler füllten den Schulhof. Im hinteren Teil standen Krankentransporter und luden Kinder im Rollstuhl aus. Fasziniert und erstaunt betrachtete ich diese Szenerie. "Integrative Gesamtschule." erklärte Thomas. "Unterricht mit gemischten Klassen, behinderte und normale Kinder in einem Raum. Windelträger findest du hier genug." Er zwinkerte mir zu. Ich fühlte mich nicht mehr so unbehaglich, war aber froh, als die Klingel den Beginn des Unterrichts ankündigte und wir in die Schule rein durften.

Ich folgte einfach Thomas, der offensichtlich genau wusste, wo wir unseren Klassenraum hatten. Schnell füllten sich die Gänge. Einige Kinder gingen noch an ihre Spinde auf dem Gang. Metallische Geräusche von hastig geschlossenen Spindtüren hallten durch den Gang und mischten sich mit dem aufgeregten Gemurmel vieler Schüler, die sich eifrig die Neuigkeiten des letzten Abends erzählen mussten oder noch schnell ihre Hausaufgaben tauschten.

Thomas bog nach rechts ab und betrat einen großen, hellen Klassenraum. Die Tische waren unregelmäßig im Raum verteilt, dreieckig, zu Doppel- oder Vierergruppen zusammengestellt. Es war viel Platz dazwischen, damit die Rollstuhlfahrer Platz zum Navigieren hatten.

Thomas steuerte direkt auf einer Zweierkombination zu und setzten sich auf den linken der beiden Stühle. "Mein rechter, rechter Platz ist leer, komm heher.", sang er fast melodisch. Ich setzte mich neben ihn und war irritiert, dass wir ganz vorne saßen. Am liebsten hätte ich mich in der letzten Reihe versteckt.

Ich verstaute meinen Ranzen neben dem Tisch und versuchte, so unscheinbar wie möglich zu wirken. Bloß nicht auffallen. Ein blonder Junge in einem Rollstuhl fuhr in das Klassenzimmer, unser Lehrer folgte unmittelbar.

"Ben, nimm deinen Ranzen zur Seite, Kevin kommt sonst nicht durch.", sagte der Mann. Kevin, der ganz locker an meinem Ranzen vorbeinavigierte, grinste mich an und sagte, ohne sich umzudrehen "Passt schon, ich hab keine Überbreite." und fuhr zu seinem Tisch, am Ende der Reihe. Die Klasse lachte und der Unterricht begann.

Die Stimme des Lehrers wurde zu einem Hintergrundrauschen und ich versank in Gedanken. Es fühlte sich wirklich ganz normal an, naja, mal abgesehen von Thomas' Annäherungen. Entweder war er frühreif oder hatte kein Problem, seine Sexualität ganz offen und ohne Scham auszuleben. Ich rief mir die Bilder in Erinnerung, die vor meinem Erwachen gewesen sind, aber sie tauchten nur schemenhaft in meinem Gedächtnis auf. Wie ein Traum, von dem man weiß, dass man ihn geträumt hat und ihn dennoch nicht wirklich fassen kann.

"Ben?", riss mich die Stimme unseres Lehrers aus den Gedanken.
"Ja?!"
"Willst du dich mit einer Antwort am Unterricht beteiligen oder soll ich dich weiter träumen lassen?"
"Ich nehm den Traum.", sagte ich, leicht kämpferisch gestimmt und wusste sofort, dass diese Option nicht ernst gemeint war.
"Ich hätte dann doch lieber deine Antwort.", reagierte der Lehrer ganz selbstsicher, ohne meine flapsige Antwort zu kommentieren.
"Wie war die Frage nochmal?"
"Warum ist der Himmel blau?"
Die Stimme des Lehrers bekam nun etwas ungehaltenes, forderndes.
"Weil es cool aussieht?" fragte ich.
"Oh, welch neuer Anflug von Selbstbewusstsein, Ben. Träum besser weiter."
Der Lehrer wandte sich an einen anderen Schüler und ich hing wieder meinen Gedanken nach. Die nächsten zwei Stunden vergingen wie im Flug.

"Entschuldigung!", meldete ich mich kurz vor der Pausenklingel. "Ich muss mal ganz dringend auf Toilette." sagte ich, als sich Blase und Darm gleichzeitig meldeten.
Die Klasse lachte, der Lehrer schien irgendwie verärgert.
"Ben, das ist jetzt lächerlich. Seit du an dieser Schule bist, warst du noch kein einziges Mal auf dem Klo. Lass den Blödsinn und tob dich mit deinem Humor in der Pause aus."

"Lass es einfach laufen. Immerhin bist du inkontinent und jeder hier weiß das." flüsterte mir Thomas ins Ohr. Ich konnte und wollte das aber nicht. Nicht hier, nicht in aller Öffentlichkeit und vor allem nicht das große Geschäft. Waren die Windeln auch gut, um Flüssigkeit aufzunehmen, Geruch hielten sie nicht zurück.
"Ich kann nicht." presste ich leise durch die zusammengebissenen Zähne zurück. Meine Blase krampfe sich schmerzhaft zusammen, mein Darm rumorte und es fühlte sich fast so an, als hätte ich Wehen. Naja, ich dachte zumindest, dass es sich so anfühlen könnte. Der Gedanke, dass man eine Geburt auch nicht zurückhalten kann, bereitete mir dann aber Sorgen.

"Mach irgendwas!" flehte ich Thomas an und sah verzweifelt auf die Uhr. Es waren immer noch zehn Minuten bis zum Ende der Stunde und die Zeit schien rückwärts zu laufen.

Ich war gerade dabei, einfach so aufzustehen, als Thomas in die Höhe schnellte, mich an der Hand packte und mit einem "Sorry, wir müssen uns mal frisch machen." aus dem Raum zog.

"Ok." sagte der Lehrer noch hinterher, aber das hörte Thomas gar nicht mehr wirklich, er hatte schon die Tür zum Klassenraum geöffnet und war halb auf dem Gang. Kaum war die Tür hinter mir, rannte ich los. Es war weniger ein Rennen, sondern ein sehr schnelles Gehen, fast wie bei den Sportlern. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment dem inneren Druck nicht mehr standhalten zu können und kannte nur noch ein Ziel: die Toilette.

Ich lief einfach in die Richtung, aus der wir vorhin gekommen waren und das war wohl der entscheidende Fehler. "Hier lang" korrigierte Thomas meinen Fehler, ich blieb stehen, drehte mich auf der Verse um und lief nun Thomas hinterher, der meine missliche Lage wohl erkannte und nun seinerseits normal losrannte.

Wir rannten zum Ende des Ganges, Thomas bog links um die Ecke und ich konnte beim Abbiegen grad noch sehen, wie er schon wieder links um eine Ecke verschwand. Es war ein schmaler Gang, eine Behindertentoilette mit Rollstuhlsymbol lag auf der linken Seite, Thomas stürmte gradeaus durch die Tür zum normalen Jungsklo. Er hielt nun die Tür auf und ich stürmte in den Raum. Mein Blick erfasste blitzschnell den Raum, ich steuerte direkt die erste Kabine an, am Fenster. Ein neuer Krampf zwang mich fast in die Knie. Mit geknickten Beinen humpelte ich weiter.

Das Klo war nicht besetzt, der Deckel flog hoch, die Hose samt Unterhose und Windel waren scheinbar in einer Bewegung unten. Ich hatte es geschafft und schloss die Tür, als ich schon auf dem Klo saß. Den Wellen aus Druck und Angst folgte nun schlagartige Erleichterung. Schweiß hatte sich auf meiner Stirn gebildet, meine Beine zitterten und ich beruhigte erst mal meine Atmung.

Gedämpft hörte ich die Pausenklingel, als ich wieder anziehen wollte. Die Klebestreifen meiner Tena hatten die Schnellentkleidung nicht überstanden. Ich nahm die Windel aus meiner Unterwäsche, zog mich normal an und ging zu den Waschbecken.

"Danke!" sagte ich mit gesenktem Blick zu Thomas gewendet.
"Dafür sind Freunde da." sagte er mit einer Selbstverständlichkeit, die ihn sehr liebenswert erscheinen ließ. Ich verstaute die Windel im Mülleimer, wusch meine Hände und wollte grade gehen, als Thomas zu reden begann. "Nun musst du dir aber noch eine frische Windel holen. Komm mit ins Sani-Zimmer."

Er nahm mir die Klinke aus der Hand und ging voran.

3 Kommentare:

  1. Top toll geschrieben!
    Freue mich auf den nächsten Teil.

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  2. Klasse Geschichte!

    Würde mich über weitere Fortsetzungen freuen :)

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