Donnerstag, 28. Dezember 2017

Schicksalhafter Ferienbeginn Teil 10


Srah und Kathi betraten die Apotheke. Als sie im Thekenraum standen rochen sie schon den typischen Apothekengeruch nach Medikamenten und Salben und ähnlichem. Der Thekenbereich war leer. Sarahs Gedanken kreisten wie wild hin und her, sollte sie wirklich Windeln kaufen? Und dann auch noch für sich selbst? 




Würde sie jemand sehen, der sie kannte und wenn ja was sollte sie antworten? Die Wahrheit war definitiv nicht die beste Idee, so viel war ihr klar. Wie sollte sie es im schlimmsten Fall der Fälle schaffen mit einem mehr oder weniger starken blauen Augen aus der Situation zu entfliehen? Ihr gingen mehrere Möglichkeiten durch den Kopf. Zum einen wäre die Möglichkeit zu sagen, dass sie nachts ein Problem hat, dass wäre zu dem eine gute Begründung hier in der Apotheke, wenn sie nach den Windeln fragen würde. Zu anderen könnte sie vielleicht Kathi als Schutzschild benutzen, wobei sie das nur in den extremsten aller Fällen nutzen wollte. Es musste irgendwie möglich sein ohne weitere Probleme in eine Apotheke zu spazieren, Windeln zu kaufen, die Apotheke zu verlassen und mit den gekauften Windeln nach Hause zu gehen. Andere Leute überfielen Banken und das ist bei Weitem komplizierter. Warum machte sich Sarah also wieder so einen Kopf um die ganze Sache? Einfach rein, kaufen, raus, fertig.

„Tief durchatmen.“ sagte sie zu sich.

„Sarah ich frage vorsichtshalber noch ein aller allerletztes Mal. Du willst das wirklich tun oder?“

„Ja“ hauchte sie Kathi leise zu.

„Nur für den Fall, dass ich nicht klar komme, kannst du mich unterstützen?“

„Wie sollte ich das tun?“

„Keine Ahnung. Lass dir dann einfach was einfallen.“
Plötzlich wurden beide aus ihrem Gespräche gerissen, als eine junge Frau mittleren Alters, sie mochte nach Sarahs Einschätzung höchstens 30 sein, sie freundlich fragte wie sie ihnen weiterhelfen kann. Sarah schritt auf die Verkäuferin zu und dachte bei jedem Schritt, dass ihre Knie gleich den Dienst versagen würden. Schritt um Schritt nährte sie sich. Es kam ihr wie ein halbe Ewigkeit bis sie endlich vor der Verkäuferin stand. Kathi hielt sich derweil im Hintergrund auf. Sarah atmete nochmals tief durch und antwortete schließlich auf die Frage der Verkäuferin:

„Ja, sie können mir vielleicht weiterhelfen.“

„Was kann ich denn für sie tun?“

„Nun ja, ich habe da ein kleines Problem.“ sagte Sarah kleinlaut und wurde rot.

„Was ist das für ein Problem?“

„Ich habe ein Problem mit dem Einhalten. Ich mache in der letzten Zeit öfters in mein Bett und ich suche deswegen nach....“ sie stockte, etwas in ihrem Inneren wollte nicht sagen was sie suchte, egal wie sehr sie es auch versuchen wollte, das einfach Wort „Windeln“ wollte ihren Mund nicht verlassen.

„Suchen sie Medikamente gegen das Bettnässen? Oder wollen sie ihr Bett schützen?“

„Ähm...wie muss ich mir das mit dem schützen vorstellen?“

„Sie kennen doch bestimmt Windeln für Babys oder?“

„Ja“

„Es gibt auch Windeln für ältere Menschen, die entweder wegen ein völligen Inkontinenz oder eben wegen des Bettnässens Windeln tragen. Diese sind natürlich entsprechend saugfähiger und größer als die für Babys. Haben sie an so etwas gedacht?“

Sarah nickte.

„Gut wissen sie schon in etwa was sie brauchen oder brauchen sie eine Beratung zu dem Thema?“

„Ähm...ich habe da etwas über eine Windel namens Abriirgendwas gelesen, die sehr gut sein soll. Hätten sie die da?“

„Abriform meinen sie bestimmt. Da müsste ich meine Kollegin rufen, die sich normalerweise mit den Inkontinenzprodukten befasst. Nehmen sie doch einen Moment Platz.“

Sarah setzte sich auf einen der Stühle, die in der Nähe standen und versuchte erst mal ihren Puls wieder etwas nach unten zu kriegen, in dem sie mehrmals tief durchatmete.

Sie wartete einige Minuten bis die besagte Kollegin Apothekenangestellten erschien. Sarah rutschte das Herz fast in die Hose. Scheiße dachte sie. Besagte Kollegin war keine Unbekannte, schlimmer noch, sie kannte sie sogar sehr gut. Es war die Mutter ihrer besten Freundin. Sarah wusste genau, dass sie hier arbeitete, aber hatte dennoch nicht daran gedacht, dass sie sie hätte treffen können und nun war es auch noch genau die Kollegin, die sich um Inkontinenzprodukte kümmerte. Es konnte kaum besser laufen. In ihrem Kopf spielten sich schon Szenarien ab in denen Sandra, ihre beste Freundin, von ihrer Leidenschaft erfahren hatte und ihr den Rücken kehren würde und sie verspotten würde. Wie konnte sie sich jetzt noch aus dieser Situation retten? Sie blickte zu Kathi und versuchte einen Gesichtsausdruck zu zeigen, der ihrer Meinung nach ihrer ganze Angst und Verzweiflung über diese Situation so bündeln würde, dass Kathi es merken würde, nein sogar merken musste und sich dann schützend vor sie werfen würde. Bevor Kathi überhaupt reagieren konnte, hatte die Mutter von Sarahs Freundin schon auf die Anwesenden reagiert.

„Hallo wie kann ich Ihnen helfen? Meine Kollegin....Sarah bist du das? Das ist ja eine Überraschung. Was führt dich denn hier hin?“ sagte sie mit einem so netten Lächeln im Gesicht, dass es schon fast wieder unangenehm war.

„Hallo Sabine. Ich...ich...“ Sarah konnte es einfach nicht herausbringen. Irgendetwas in ihrem Kopf schien ihre Zunge zu lähmen und sie schien unfähig zu sprechen.

„Ja, was kann ich für dich tun?“ fragte Sandras Mutter erneut.

„Für Sarahs gar nichts.“ hörte es Sarah von hinter ihr erklingen.

Puh dachte sie sich, Kathi würde die Sache jetzt regeln und sie würde aus dieser misslichen Lage ohne irgendwelche Probleme hervorgehen.

„Ich wollte nur nicht so direkt nach jemandem fragen. Das Ganze ist mir ein wenig peinlich und schüchtern bin ich auch noch.“ sagte Kathi zu Sandras Mutter kleinlaut.

Sarah wusste genau, dass Kathi gerade die schauspielerische Leistung schlechthin hinlegte, da sie bislang keinerlei Unsicherheiten wegen der Windeln gezeigt hatte.

„Sarah wer ist deine Freundin? Irgendwoher kommt sie mir bekannt vor.“

„Das ist meine Cousine Kathi. Ich weiß nicht ob du dich noch an sie erinnern kannst?“

„Hmmm, das ist schon ne Weile her, aber man erkennt, dass ihr irgendwo zu einer Familie gehört. Also Kathi wie kann ich dir helfen? Du brauchst keine Angst zu haben hier ist alles vertraulich und bleibt in diesen vier Wänden, selbst Sarah braucht nichts von deinem Problem zu erfahren, wobei ich eher davon ausgehe, dass sie Bescheid weiß, wie hättest du sie sonst vor schicken können.“

Kathi schaute verlegen durch den Raum und bewegte den Fuß unruhig auf dem Boden um Nervosität zu symbolisieren.

„Ähm...ich...hab ein Problem mit Einhalten. Aber nur nachts.“ sagte Kathi.

„Das muss dir nicht peinlich sein, es geht nicht nur dir so. So viel sei gesagt, du bist weiß Gott nicht die einzige Jugendliche, die mit diesem Problem hier auftaucht. Warst du damit schon beim Arzt?“

„Ähm...nein das hat sich erst während meiner Ferien hier entwickelt und jetzt will ich irgendwas tun um nicht immer in einem nassen Bett aufzuwachen. Was habe ich da genau für Möglichkeiten, ich will jetzt aber nicht irgendwelche Medikamente.“

„Kathi ohne Arzt werden wir dich bestimmt nicht mit Medikamenten vollstopfen, das dürfe wir gar nicht. Eine Möglichkeit, die du hättest wäre das tragen von Inkontinenzslip.“

„Von was?“ fragte Kathi, die ihre Rolle der vollkommen Unwissenden fast so perfekt spielte, dass selbst Sarah glaubte, dass Kathi wirklich wegen dieses Problems hier in der Apotheke wäre und nicht aus anderen Gründen.

„Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um Windeln für Erwachsene.“

„Bitte was? Ich soll Windeln anziehen wie ein Baby?“ Kathi spielte auch ein bisschen Verzweiflung vor.

„Kathi das ist gar nicht so schlimm wie es sich anhört. Du bist ja nicht automatisch ein Baby nur weil du „Windeln“ trägst. Du brauchst sie aus medizinischen Gründen und vor allem brauchst du sie nur nachts, deshalb wird sie außer deiner Familie, wenn überhaupt, kein anderer Mensch zu sehen kriegen und ich glaube nicht, dass deine Familie dich damit aufziehen wird.“

„Das stimmt wohl. Aber woher weiß ich ob das wirklich das Richtige für mich ist?“

„Ich kann dir Proben anbieten, wenn du willst.“ sagte Sabine.

„Ich weiß nicht. Helfen die denn wirklich?“

„Es gibt viele Menschen mit solchen Problemen und die schwören auf Inkontinenzslips. Ob du sie tragen willst, kannst du immer noch selber entscheiden. Wenn du welche zum Probieren haben möchtest muss ich nur wissen wie groß dein Hüftumfang ist und wie viel Flüssigkeit du verlierst. Ach und ich muss noch wissen ob du lieber welche zum Hochziehen also so was wie eine saugfähige Unterhose oder eine Windel zum Zukleben haben möchtest.“

„Hmmm...ich weiß nicht ob es das Wahre ist...Sarah was meinst du?“ Kathi blickte auf Sarah.

2 Kommentare:

  1. Freu mich das die Geschichte so spannend weiter geht. Und das Gefühl hatte wol schon so manch einer gehabt, wenn er Windeln frei gekauft hat. Bin gespannt wie es weiter geht. Schreib bald weiter.

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  2. sehr gut geschrieben und gut gegangen für sarah, dass kathi so lieb eingesprungen ist :-)
    die episode ist aber leider mal wieder zu kurz. ich hoffe bald zu lesen, wie die beiden akteure gewindelt werden und diese benützen. vielleicht beim shopping oder im kino oder auf einer reise... bin gespannt wie es weiter geht.

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