Mittwoch, 13. November 2019

Der seltsame Fund Teil 11


3 Stunden später // 17 Uhr
Ich saß im Auto meiner Mutter auf dem Weg nach Hause und
dachte über den Augenarzttermin nach. Es war eingetreten, was ich
befürchtet hatte. Der Augenarzt hatte bei mir eine Sehschwäche
festgestellt. Ich würde also eine Brille bekommen.



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Überhaupt, der
ganze Termin war der einzige Horror gewesen. Der Augenarzt war
unfreundlich und in der Praxis stank es nach Desinfektionsmittel.
Gott sei Dank war unser Termin beim Optiker erst morgen. Ich
wollte einfach nur noch nach Hause.
Um mich ein wenig zu beruhigen, knetete ich mit meinen Fingern ein
wenig die vollgesogene Windel, die sich zwischen meinen Beinen
befand. Meine Blase hatte sich wohl seit dem letzten Wickeln
mehrmals entleert, natürlich -wie so oft in letzter Zeit- ohne ein
Signal an mein Gehirn zu schicken. Vielleicht war es wirklich besser,
wenn bei uns zu Hause die Toilette aus meinem Bad entfernt wird,
ich brauchte sie wohl erstmal nicht mehr.
Trotzdem fand ich das mit der Toilette absolut übertrieben. Nur weil
die Kinder sie gerade nicht brauchen, musste man sie doch nicht
gleich das Klo ausbauen, also mal ehrlich! Total bekloppt! Aber auf
den Wandwickeltisch war ich schon gespannt, weshalb ich gleich
mit meiner Mutter nach oben in mein Badezimmer ging.
Aber das was ich sah übertraf meine Erwartungen bei weitem. An
der einen Wand stand jetzt auf einmal ein Regal. Und dieses Regal
war gefüllt mit Schnullern, noch geschlossenen, einigen sauber
zusammengefalteten Bodys und zwei Paketen, wo in grün ein Name
draufstand, den ich nicht aussprechen konnte.
Doch am meisten erstaunte mich: Von der Toilette war nichts mehr
zu sehen! Dort, wo früher das Klo stand, war jetzt einfach nur noch
nackte, geflieste Wand. Und was noch im Badezimmer war oder
besser gesagt an der Badezimmerwand hing, was früher nicht da
war: Ein rechteckiges Holzstück mit zwei Griffen an der Seite. Ob das
wohl der Wandwickeltisch war?
Meine Mutter ging zu diesem Objekt und zog die Klappe an den
Griffen hinunter. Und was ich dann zu Gesicht bekam, erstaunte
mich erneut: Hinter der Klappe war ein Regal in die Wand
eingelassen, dass über und über mit Schnullern und Windeln befüllt
war, auch eine Packung Feuchttücher samt Creme und Babypuder
konnte ich entdecken. Doch diese Windeln waren nicht langweilig
weiß, sondern mit Babymotiven bedruckt.
Und die Klappe aus Holz, die meine Mutter heruntergezogen war,
das war wohl der herunterklappbare Wickeltisch. Aber so einen
großen Wickeltisch hatte ich noch nie gesehen. „Das ist eine
Sonderanfertigung“, erklärte mir meine Mutter. „Eigentlich gibt es
für deine Größe keine Wandwickeltische mehr, ich habe den beim
Schreiner bestellt. Komm, steig auf ihn drauf!
Ich kletterte also auf den Wickeltisch und legte mich hin. Meine
Mutter zog mir meine Hose aus, öffnete meinen Body und dann kam
der ganz normale Ablauf. Doch die Windel, die sie mir anzog, war
mit Babymotiven bedruckt und fühlte sich auch ganz anders an.
Irgendwie war von außen so eine Folie um die Windel drumherum.
Ich schaute meine Mutter fragend an, und sie erklärte mir: „Das ist
eine Windel von crinklz. Du hast sicher schon gemerkt, dass die
außen so eine Plastikschicht haben, deshalb raschelt die beim
Laufen ein wenig. Aber da du ja sowieso zu Hause bist, merkt das ja
keiner. Ich dachte mir, die gefallen dir vielleicht besser, wegen den
niedlichen Babymotiven. Ich finde die auch total hübsch.“
Ich wollte darauf etwas antworten, aber das ging nicht, denn
nachdem sie das gesagt hatte, steckte sie mir einfach einen
Schnuller in den Mund! Mir gefiel diese Art und Weise gar nicht,
weshalb ich wild mit den Beinen zu strampeln begann, aber dann
entschied ich mich, ein wenig mehr zu kooperieren und nuckelte
stillschweigend am Schnuller, während sie mir die mit süßen
Motiven bedruckte Windel anzog.
Nachdem meine Mutter fertig war, ging ich, immer noch mit dem
Schnuller im Mund, in mein Zimmer und legte mich in mein Bett.
Und während ich da so lag und schnullte, sah ich mich ein wenig in
meinem neu eingerichteten Zimmer um.
Als erstes fiel mir auf, dass alle Bücher aus den Regalen
verschwunden waren. Oder jedenfalls die Bücher, die mir bekannt
waren. Stattdessen standen dort jetzt Bilderbücher, aber auch
einige Bücher zum Lesenlernen. Ganz außen konnte ich den Titel
eines Bilderbuches erkennen: Frosty, der Schneemann. Na super,
dachte ich mir. Klingt ja nicht gerade sehr spannend.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit über ein Stofftier an
mich gedrückt hatte. Meine Mutter hatte mir also wieder Stofftiere
in mein Bett gelegt. Ich drückte es noch fester an mich, während ich
ein wenig in meine Windel pieselte.
Da meine Mutter offenbar vergessen hatte, meinen Kleiderschrank
zu schließen, konnte ich auch dort einen Blick hinein erhaschen. All
meine Unterhosen und Unterhemden waren verschwunden.
Stattdessen lagen dort Bodys, bunte Bodys mit Babymotiven
bedruckt, aber auch ganz normale, einfarbige Bodys. Und noch
etwas hatte sich verändert: Die Legoteile waren vom Boden
verschwunden. Stattdessen lagen dort jetzt bunte Bauklötze.
Ein wenig später klopfte es an der Tür. Ich dachte zuerst, es wäre
meine Mutter, aber es war dann doch nur Sara. Während ich mir
meinen Schnuller aus dem Mund nahm und auf den Nachttisch
legte, sah sie sich in meinem Zimmer um.
„Mein Zimmer hat Mama auch zum Babyzimmer umgebaut.“, sagte
sie nach einer Weile. „Eigentlich ist das doch gar nicht so schlimm.
Nur mein Lego vermisse ich ein wenig.“, erwiderte ich. Dann sah ich
aus dem Fenster und entdeckte Kevin, wie er sich gerade mit einigen
seiner Kumpels auf der Straße von hinten an eine ältere Frau
heranschlich. Bestimmt wollte er sie erschrecken. Was waren denn
das nur für Idioten! Man erschreckt doch keine alten Damen, so was
tut man nicht! Doch da fiel mir wieder unser Gespräch von heute
Vormittag ein. Ich sagte zu meiner großen Schwester:
„Was würdest du davon halten, wenn du deine Kamera nimmst und
wir ein wenig Kevin hinterherschleichen? Ich habe ihn gerade da
draußen die Straße entlanglaufen sehen.“
„Doch nicht jetzt!“, erwiderte sie. „Wir können doch unmöglich nur
mit Windel und Body bekleidet aus dem Haus gehen!“
„Aber wir wollen ihm doch hinterherspionieren, um irgendetwas zu
finden, mit dem wir ihn zurückerpressen können, wegen der Fotos,
du weißt schon. Wenn wir ihn jetzt verfolgen, finden wir vielleicht
seine Adresse heraus.“
„Das ist gar nicht nötig“, erwiderte meine Schwester. „Ich weiß seine
Adresse bereits: Kevin wohnt in der Krämerstraße 17, und zwar in
der Wohnung im Erdgeschoss links. Jedenfalls musste ich dorthin
gestern seine Sachen schleppen.“ Sie seufzte. „Aber wir können
unmöglich aus dem Haus. Wir waren doch nicht in der Schule und
unsere Mutter hat den Lehrern erzählt, wir wären krank. Wenn die
herausfinden, dass wir in Wirklichkeit nur wegen Kevin zu Hause
geblieben sind, dann bekommen wir Probleme mit den Lehrern. Und
nachts können wir ja nicht durch die Stadt wandern.“
Aber ich fand ihre Idee gar nicht mal so abwegig: „Warum nicht?
Wir können uns doch aus dem Haus schleichen.“
„Aber in der Nacht ist es doch viel zu kalt! Wir haben doch erst Mitte
April, da kann es nachts noch Frost geben!“
„Unsinn. Es hat schon seit Wochen keinen Frost mehr gegeben. Und
heute scheint die Sonne, da wird es in der Nacht sicher nicht so kalt
sein.“
„Aber das geht doch nicht“, protestierte meine Schwester. „Unsere
Mutter wird das niemals erlauben!“
„Die muss ja nichts davon erfahren!“, wandte ich ein. „Wir schleichen
uns einfach die Treppe hinunter und rennen zu Kevins Haus. Und
dort schaltest du deine Kamera ein und zoomst bis zum
Fenster von Kevins Wohnung heran.“
Als meine Schwester immer noch zögerte, fügte ich hinzu: „Hast du
eine bessere Idee?“
Dass ich meine Schwester so dazu drängte, mitten in der Nacht bei
Kevin zu spionieren hatte neben der Absicht ihr zu helfen noch einen
anderen Grund, wie ihr euch vielleicht denken könnt. Ich war mir
nämlich mittlerweile ziemlich sicher, dass bei Kevin zu Hause
irgendetwas gehörig falsch lief. Das sah man ja an den Ergebnissen
der „Erziehung“, die dieser Junge zu Hause genossen hatte. Wenn
ich dahinterkäme, dass Kevin zu Hause vielleicht geschlagen wird,
dann könnte ich das Jugendamt benachrichtigen, Kevin käme ins
Heim und wir wären ihn los. Und: Ich würde in der Klasse als Held
dastehen, weil ich meinen Klassenkameraden Kevin vom Hals
geschafft hatte, alle würden mich lieben und die Sache mit den
Windeln wäre auf einen Schlag vergessen, es würde wieder alles
wie früher werden, nur noch besser.
(Im Nachhinein war mir natürlich auch klar, dass das alles nur
Wunschdenken war, aber in dem Moment glaubte ich fest daran.)
Daher war ich sehr erfreut, als meine Schwester schließlich sagte:
„Okay, wenn du meinst. Ich mache mit. Treffpunkt um Mitternacht
vor der Haustür.“
„Gut. Und vergiss deine Kamera bitte nicht, Sara. Lade sie am
besten noch mal auf.“
In diese Moment rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer: „Sara! Es
ist Zeit für eine frische Windel!“
Nachdem meine Mutter das Zimmer verlassen hatte, stellte ich
meinen Wecker auf 0.00 Uhr. Danach überprüfte ich noch mal alles,
ich wollte auf keinem Fall heute Nacht verschlafen, weil mein
Wecker defekt war.
Kurz danach kam meine Mutter auch in mein Zimmer und bedeutete
mir, mich zum Badezimmer zu begeben. Nachdem meine Mutter
mich fertig gewickelt hatte, freute ich mich schon darauf, den Rest
des Nachmittags entspannt im Bett mit meinem Schnuller im Mund
verbringen zu dürfen, als meine Mutter etwas sagte, was diesem
Plan einen dicken fetten Strich durch die Rechnung machte:
„Niklas hat vorhin angerufen. Und ich finde, du solltest ihn langsam
mal zurückrufen. Das ist sonst unhöflich! Niklas ist doch schließlich
dein Freund.“
Da konnte ich ihr leider nur zustimmen.
Wenig später saß ich frisch gewickelt im Wohnzimmer und tippte
Niklas‘ Nummer ein. Nach einer Weile hörte Niklas‘ Mutter auf der
anderen Seite der Leitung ans Telefon. „Hallo, ich bin Jonas. Könnte
ich bitte Niklas sprechen?“, sagte ich in den Hörer.
Niklas‘ Mutter holte Niklas ans Telefon und er begrüßte mich. Dann
schwiegen wir beide erst mal eine Zeit lang. Wir hatten uns zwar
nur 2 Tage lang nicht gesehen, und doch war seitdem viel passiert.
Die Bilder und die What’s App-Nachrichten ... Niklas musste sie
auch bekommen haben. Was wird er nur dazu sagen?
Nach einer Weile brach Niklas das Schweigen. „Ich sage dir erstmal
die Hausaufgaben und was wir in der Schule gemacht haben. Du
warst jetzt ja ein paar Tage lang nicht da.“
„Ich dachte, du hast auch gefehlt.“
„Ja, aber ich habe die Hausaufgaben bereits von Leon
nachgetragen. Du weißt schon, dem Mathe-Ass.“
Leon war ein Klassenkamerad von mir. Er war eigentlich ganz nett,
nur leider eines der Lieblingsopfer von Kevin, weil er in Mathe sehr
gut war. Und das passte dem Kevin-Tyrannen, der in Mathe nicht
ganz so tolle Zensuren erzielte, überhaupt nicht. Ich habe das noch
nie verstanden. Für mich war Leon wegen seiner guten Noten ein
Vorbild. Aber manche Leutesind eben nun mal zu neidzerfressen,
um jemanden als besser anzuerkennen.
Ich schnappte mir einen Stift und ein Blatt Papier und schrieb fleißig
mit, während mir Niklas die Hausaufgaben der letzten Tage
mitteilte. Zu meiner großen Unbefriedigung waren das jede Menge
Hausaufgaben. Entspannt im Bett liegen und dabei am Schnuller
nuckeln – das konnte ich für heute Nachmittag vergessen.
Nachdem ich mir alles aufgeschrieben hatte, kam Niklas auf das
schwierigste Thema zu sprechen.
„Du hast sicher schon das mit den Windeln mitbekommen.“
Mir stockte der Atem.
„Ich untertreibe nicht, wenn ich sage, dass die ganze Schule nur
noch darüber redet. Leon hat gesagt, dass sogar die Typen in der
Oberstufe die Bilder schon auf ihren Handys haben und darüber
reden. Und auch im Internet findet man die Bilder schon. Du musst
nur auf Google „jonas b windelbaby“ eingeben und schon wirst du
mit Ergebnissen überhäuft. Was ich dir nur sagen wollte ...“
Mir brach der Schweiß aus. Jetzt würde er gleich sagen, was er
davon hält, dass ich ...
„Mir und Jens ist es egal, ob du Windeln trägst oder nicht. Das spielt
doch überhaupt keine Rolle. Übrigens sehen das die meisten
Klassenkameraden genau so, die sind nur Mitläufer und machen
dort mit, weil sie bei Kevin groß rauskommen wollen.“, fuhr Niklas
fort. Erleichtert atmete ich auf. Niklas und Jens wollten weiterhin
meine Freunde sein! Meine Welt war also doch nicht ganz in sich
zusammengestürzt.
„Ich und Sara haben schon einen Plan, wie wir Kevin loswerden
können“, erzählte ich Niklas.
„Was hältst du davon, wenn ich und Jens dich morgen mal
besuchen kommen, Jonas? Dann kannst du mir davon erzählen und
ich kann mir mal deine Windeln anschauen!“
„Das wäre super! Ich hätte morgen so um 10 Uhr Zeit!“
„Dann kommen wir um 10 Uhr bei dir vorbei. Bis dann, tschüss!“
„Bis dann!“, sagte ich und legte auf. Ein Glück, dass alles so gut
gelaufen war, dachte ich erleichtert und machte mich an den Berg
an Hausaufgaben.
Mich würde es tatsächlich sehr interessieren, wie dir meine Story
gefällt. Wenn du also gerade kurz Zeit hast, dann schreibe doch
einen kleinen Kommentar. Ich bin dir sehr dankbar!
Autor: Jimket
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.

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