Freitag, 13. Juli 2018

Marie und Carla Teil 1 Neue Version

Marie war eine 25-jährige Frau. Sie hat ihr Studium noch nicht ganz hinter sich. Ihr Geburtsort war Kassel. Jetzt lebte sie allerdings mit ihrer Mitbewohnerin Carla in einer Wohnung in Frankfurt, da sie dort zum Studieren hingezogen sind und auch Arbeit gefunden hatten. Beiden gefiel es dort sehr gut. Finanziell waren beide durch ihre wohlhabenden Eltern gut ausgestattet, was das Wohnen in dieser Großstadt überhaupt erst möglich machte.



An einem laufwarmen Sommerabend liefen die beiden nachhause. Es war mittlerweile schon nach 0 Uhr und Marie war schon ordentlich angeheitert. Sie trank sonst recht wenig und hielt dementsprechend auch nicht viel aus, ohne schon ziemlich betrunken zu sein. Deswegen musste Carla sie immer mal stützen, damit der Weg nachhause auch sturzfrei überstanden werden konnte.
Zuhause angekommen legte sich Marie sofort ins Bett und schlief ein. Weder auf der Toilette war sie gewesen, noch hatte sie sich umgezogen. Carla war noch wesentlich munterer und ging ins Bad. Sie machte sich bettfertig und ging, bevor sie sich zu Marie ins Bett legte, nochmal aufs Klo, da sie wusste, dass das nach so einer Nacht, definitiv sinnvoll war, um nicht morgens in einem Bett voller Pipi aufzuwachen. Sie ging dann zu Marie ins Bett, da sie dort wesentlich schneller helfen konnte, falls Marie sich in der Nacht oder am Morgen mal übergeben sollte. Leicht angetrunken und glücklich schlief sie dann auch letztlich ein.

Am Morgen kam es, wie es kommen musste. Marie wachte als erstes auf und spürte, dass ihr Bett ganz kalt und feucht war. Sie hatte ins Bett gemacht. Der Blick auf die Uhr zeigte, dass es erst sieben Uhr morgens war. Sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte. „Jetzt liegt auch noch Carla hier im Bett. So kann ich niemals, ohne sie zu wecken, mich um das nasse Bett kümmern“, dachte sie. Also stand sie auf und holte ein Handtuch und ihr Nachthemd, was sie meistens trug, wenn sie allein schlief. Für Männerbesuch war es auf jeden Fall zu „unsexy“, fand sie. Um Carla nicht zu wecken, legte sie einfach das Handtuch auf die nasse Stelle auf der Matratze und zog sich das Nachthemd über. Die nassen Klamotten von gestern Abend hatte sie einfach in die Dusche gelegt. Um sich um diese zu kümmern, hatte sie keinen Nerv mehr. Ihr Kopf tat vom vielen Alkohol gestern noch weh und sie wollte endlich wieder schlafen. Durch das Handtuch spürte sie dann auch nichts mehr vom vollgepinkelten Bett, deswegen schlief sie dann auch schnell wieder ein.

Kapitel 2

Gegen neun Uhr erwachte dann auch Carla zum ersten Mal. Sie streckte sich und sofort merkte sie, wie stark es im Zimmer nach Pipi roch. Ihre Hände wanderten auf der Matratze hin und her. Schnell fand sie nasse Stellen auf Maries Bettseite. Ihre Vermutung hatten sich als bestätigt: Ihre 25-jährige Mitbewohnerin und beste Freundin hatte ins Bett gemacht. Sie beschloss Marie nicht aufzuwecken, in der Hoffnung, dass es ihr dadurch besser gehen würde. Sie wunderte sich schon ziemlich, dass Marie sich noch nicht übergeben musste. So viel Alkohol, wie sie gestern getrunken, war für Carla selbst schon kritisch, obwohl sie weitaus mehr vertrug und sonst auch eher dazu neigte, mehr als acht Bier an einem Abend zu trinken.

Carla ging dann ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Dort dachte sie über Maries Missgeschick nach: „Ich schätze mal, es war nur ein einmaliger Unfall und morgen ist ihr Bett wieder trocken. Aber ich werde heute Nacht aus Sicherheit nochmal bei ihr schlafen, nicht dass sie das Problem schon länger hat und ich nur nichts davon weiß. Dann könnte ich ihr ja dabei helfen.“

Zwei Stunden und einige Folgen ihrer Lieblingsserie „Orange is the new black“ später kam Marie nur im Nachthemd bekleidet ins Wohnzimmer und wünschte Carla einen guten Morgen. Diese antwortete ihr: „Na, wie geht es dir? Noch schlecht von gestern Abend?“ „Ja, allerdings. Ich hoffe mal, dass ich mich heute nicht noch übergeben muss“, antwortete Marie. Carla erklärte: „Also wegen deinem Unfall letzte Nacht. Ich kümmere mich darum und mach alles sauber. Das kann jedem mal passieren. Vor allem wenn man so betrunken war wie du gestern. Und solange das eine einmalige Sache bleibt, ist auch alles in Ordnung.“ Marie schluckte, war aber erleichtert, dass Carla so locker damit umging und bedankte sich dafür, dass sie ihr die unangenehme Arbeit abnahm.

Carla ging also in Maries Zimmer und zog das Spannbettlacken von der Matratze ab. Die Matratze selbst brachte sie mit Maries Hilfe zum Trocknen auf den Balkon ihrer Wohnung. Da es recht warm war, fanden sie, dass es die beste Möglichkeit war, sie zu trocknen. Dann machte Carla noch die Waschmaschine mit der nassen Bettwäsche und den vollgepinkelten Klamotten von gestern fertig. Diese stand im Keller des Hauses und so hatten sie immer einige Stockwerke zu gehen, um ihre Wäsche zu waschen.

Den Tag verbrachten die beiden gemeinsam in der Frankfurter Innenstadt. Sie gingen in Museen und sahen sich abends noch einen Film im Kino an. Auch auf das ein oder andere Bier verzichteten sie dabei nicht. Etwas angetrunken gingen sie zusammen nach Hause, allerdings ging es vor allem Marie wesentlich besser als gestern Abend. Ihre Wohnung war sehr zentral gelegen und so war sowohl die Innenstadt, als auch das Unigelände, der Campus „Westend“ waren zu Fuß schnell zu erreichen. Zur Uni waren es nur fünf Minuten, aber auch in die Innenstadt brauchten sie nur 10 Minuten, was den beiden einiges erleichterte. Marie studierte dort Geschichte und Carla Philosophie. So hatten die beiden doch einige Kurse zusammen. Vorlesungen konnten sie meist gemeinsam besuchen.

Zuhause angekommen ging es ähnlich wie gestern. Beide zogen sich um und legten sich gemeinsam in Carlas Bett, da Maries noch nicht wieder bezogen war und keiner dazu noch Lust hatte. Sicherheitshalber gingen beide aber vor dem Schlafen gehen nochmal auf die Toilette. Dann schliefen die beiden tot müde schon nach kurzer Zeit ein. Aber auch dieses Mal erwachte Marie nicht, um auf die Toilette gehen zu können.

Kapitel 3

Morgens fielen die ersten Sonnenstrahlen in das Schlafzimmer. Aufgrund der abendlichen Aktivitäten hatten die beiden nicht mehr daran gedacht, den Rollladen runter zu machen. Da es eh dunkel war, hatte keine der beiden daran gedacht. So wurde Carla gegen halb acht von der Sonne geweckt. Und es war wieder passiert. Sie spürte die nasse Matratze. Sie bemerkte, dass sie ganz nah bei Marie und so direkt auch in ihrem Pipi lag. Heute hatten die beiden um 10 Uhr eine Vorlesung, da heute Montag war und das Wochenende vorbei war. Also ließ sie Marie noch etwas schlafen. „Um acht sollte ich sie wecken. Dann hat sie noch genug Zeit, sich für die Uni fertig zu machen“, dachte Carla.

Sie selbst ging ins Bad, um Zähne zu putzen und sich fertig zu machen. Als sie wieder ins Schlafzimmer kam, hörte sie ein Weinen aus dem Bett. Schnell kam sie zu Marie und tröstete sie: „Das ist doch nicht schlimm. Du hast doch gestern Abend wieder viel getrunken. Da kann das wirklich jedem passieren. Außerdem können wir ja jetzt vorsorgen, wenn du abends etwas trinkst.“ „Wie meinst du das?“, fragte Marie. „Einerseits besteht die Möglichkeit, die Matratze mit einem Bettnässerlaken zu schützen. Andererseits könntest du auch etwas zum Schutz von deinen Klamotten tragen“, erklärte Carla. „Du meinst Windeln?“, fragte Marie entrüstet. „Ja, eigentlich meine ich genau das“, sagte Carla. Marie fiel ihr aber ins Wort: „Du spinnst doch! Ich bin doch kein Baby mehr! Das mit dem Bettnässerlaken sehe ich ein, das können wir in mein Bett legen, aber doch keine Windeln!“

Marie beendete das Gespräch und ging sich selbst fertig machen. Dann liefen sie zur Uni. Auf dem Weg frühstückten sie noch schnell in einem Bäcker. Währenddessen sprachen sie kein Wort. Marie war das alles sehr peinlich und Carla ließ sie deswegen in Ruhe. In der Uni kamen die beiden auf andere Gedanken. Carla hatte aber beschlossen, nachmittags in ein Sanitätshaus zu gehen und sich beraten zu lassen. Auch wenn Marie es nicht wollte, gab es keine andere Möglichkeit. Sie konnte ja nicht immer im nassen Bett schlafen. Das konnte ja nicht gesund sein. Marie hatte heute länger Uni und so hatte Carla genug Zeit, in das Sanitätshaus zu gehen. Auf Google Maps hatte sie eins gefunden, welches fast direkt auf dem Weg nachhause lag und sie so nur einen kleinen Umweg gehen musste. Um 15 Uhr machte sie sich als auf den Weg dorthin.

Sie machte sich schon viele Gedanken, was sie sagen sollte. „Wenn ich von meiner Mitbewohnerin anfange, dann glauben sie mir das wahrscheinlich eh nicht und ich hinterlasse einen komischen Eindruck dort. Am besten wäre es, wenn ich es offensiv mache und sage, dass selber angefangen habe, ins Bett zu machen, wenn ich am Abend viel getrunken habe“, dachte sie. Dann entdeckte sie das Sanitätshaus. Im Schaufenster sah sie alle möglichen Produkte, aber nichts zu ihren Problemen. „Selbst hier wird das totgeschwiegen. Kein Wunder, dass so viele das peinlich finden, wenn es von der Gesellschaft so tabuisiert wird“, dachte Carla.

Sie betrat also das Geschäft und wartete an der Theke. Es war nichts los. Sie sah keinen einzigen im Laden. Das beruhigte sie etwas. So bekam wenigstens niemand davon mit. Nach einer Minute sah sie eine Verkäuferin aus dem Lager kommen.

Diese bewegte sich schnell auf Carla zu und sagte: „Guten Tag, tut mir leid, dass sie so lange warten mussten.“
„Kein Problem, ich stehe noch nicht lange hier“, antwortete Carla.
„Gut, wenn das so ist. Wie kann ich ihnen denn helfen?“, fragte die Verkäuferin freundlich.
„Also, es ist mir etwas peinlich, aber ich habe die letzten Nächte wieder ins Bett gemacht und weiß mir langsam nicht mehr zu helfen.“, stotterte Carla.
„Das braucht ihnen, nicht peinlich zu sein. Vielen geht es so. Ich würde ihnen deswegen dazu raten, etwas zum Schutz zu tragen“, erklärte die Verkäuferin.
„Sie meinen Windeln“, fragte Carla.
„Wenn sie es so direkt formulieren, ja. Ich hole ihnen mal ein paar Beispielprodukte.“, mit diesen Worten verschwand die Verkäuferin wieder in dem Lager.

Lange dauerte es aber nicht, da war schon wieder da. In ihrer Hand hielt sie einige Windeln und sagte: „Hier habe ich mal zwei richtige Erwachsenenwindeln von verschiedenen Marken für sie. Die sind für starkes Bettnässen gedacht. Und dann gibt es noch diese Pants“, dabei zeigte sie noch auf eine sehr dünne Windel, die so aussah, als könne man sie einfach hochziehen, „Die tragen weniger auf und man spürt sie selbst nicht so stark. Dafür sind sie auch eher nur für kleinere Missgeschicke gedacht.“ „Und sowas hält auch was aus? Ich weiß nicht, ob ich mich damit so sicher fühlen würde. Und wenn ich schon sowas trage, dann sollte das Bett schon auf keinen Fall nass werden“, fragte Carla. Die Verkäuferin antwortete: „Wissen sie, jede Windel kann auslaufen, egal wie dick sie ist. Deswegen würde ich sagen, dass ich auch davon eine als Probe mitgebe. Von den anderen beiden kann ich ihnen jeweils zwei geben. Dann können sie entscheiden, welche ihnen am besten gefällt und können dann einfach wiederkommen und sie bestellen oder sogar abholen, wenn wir noch welche in ihrer Größe haben.“ „Ok, danke. Ich denke, so ist am besten“, sagte Carla. Sie nahm die Tüte mit den Proben entgegen und verabschiedete sich. Mit insgesamt fünf Windeln bewaffnet verließ sie das Sanitätshaus.

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