Mittwoch, 9. Oktober 2019

Der seltsame Fund Teil 6


Ein lauter Knall. Noch ein Knall! Zerbrechendes Glas. Fliegende
Glassplitter. Sich öffnende Airbags. Sirenen, die laut losschrillten.
Dann entsetztes Schreien.
Ich hatte es ja gesagt. Der Busfahrer war viel zu schnell gefahren
und jetzt an einer Kurve mit Karacho in einen Kleinwagen gerast.
Wir hatten einen Unfall gebaut.



* * * Werbung * * *
Lassen Sie sich fürs Surfen im Internet bezahlen! 

Probieren Sie CryptoTab aus den weltweit ersten Browser mit Mining-Funktion. 

Mehr als 5 Millionen Benutzer weltweit verdienen bereits Kryptowährung 
mit dem CryptoTab Browser! 

Schnell, Sicher & Lukrativ! . 

Auf diese Weise verdienen sie mehr Geld, während sich Ihr Einkommen durch Ihre Empfehlungen ebenfalls erhöht! 



* * * Werbung * * *

Alle rannten in Panik durch die nächste Tür aus dem Bus raus. Die
lauten Sirenen schrillten mir in den Ohren, während mich die Menge
aus dem Bus rausdrückte. Als ich dann auf der Straße stand,
brauchte ich eine Weile, um mich zurechtzufinden.
Ich befand mich weder in meiner Ortschaft noch in der Nähe meiner
Schule. Wir waren wo ganz anders hingefahren.
In meiner Eile war ich heute Morgen in den falschen Bus
eingestiegen. Und ausgerechnet dieser Bus hatte jetzt einen Unfall
gebaut, weil der Fahrer wie der Teufel gerast war.
Einen Moment lang dachte ich, dass mich der Bus vielleicht nach
Hause bringen könnte, nachdem man ihn repariert hatte. Doch dann
wurde mir das Ausmaß des Schadens erst richtig bewusst. Dieser
Bus würde nirgendwo mehr hinfahren. Er war komplett verbeult,
der eine Reifen war geplatzt und auf dem Boden lagen Motorteile.
Der beschädigte PKW sah nicht besser aus.
Was sollte ich jetzt tun? Ich holte mein Handy raus, um meine
Mutter anzurufen, doch in dem Moment, wo ich den Bildschirm
anschaltete, wurde dieser auch schon wieder schwarz. Der Akku
war leer. Verdammt noch mal! In mir brach Panik aus. Und nicht
nur in mir.
In den folgenden Minuten war die Hölle los. Es war ein einziges
Geschimpfe und Gezeter. Nach 10 Minuten kamen dann mehrere
Polizeiautos, die die ganze Straße sperrte und ankündigten, dass
gleich ein Ersatzbus kommen würde und wir bitte Ruhe bewahren
sollten (was natürlich keiner tat). Die Kinder schrien, die Leute
schimpften, die Autos hupten, während der Stau immer größer
wurde. Doch der Ersatzbus kam einfach nicht. Irgendwann kam
dann ein Wagen vom Rettungsdienst, der den schwer verletzen
Busfahrer abtransportierte. Immerhin hatte der Idiot ordentlich
dafür bezahlt, dass er all unsere Leben aufs Spiel gesetzt hatte.
Nach satten 30 Minuten kam dann auch mal endlich ein Ersatzbus.
Alle waren glücklich und dankbar, endlich den Unfallort verlassen
zu können. Doch dieser Ersatzbus hatte ein kleines Problem, auch
wenn dieses für mich keine große Rolle spielte.
Schließlich waren alle in den Bus eingestiegen, der uns zurück zur
Haltestelle bringen sollte. Jetzt waren alle gerettet - könnte man
meinen. Doch schon recht schnell ging ein Aufschrei durch die
Menschen im Bus.
Sicherlich kann es jeder gut nachvollziehen, dass eine große
Busfirma vormittags gerade alle Busse in Betrieb hatte. Das war
der Grund, warum man bei diesem Ersatzbus auf einen Bus
zurückgreifen musste, der gerade in der Werkstatt war. Natürlich
nahm man dabei keinen Bus mit einem Motorschaden, das wäre ja
nur dumm (wenn auch immer noch nicht ganz so dumm, wie einen
verrückten Raser als Busfahrer einzustellen). Aber z.B. ein Bus, bei
dem ein Sitz kaputt war, ließe sich problemlos einsetzen. So war es
auch bei diesem Bus, nur war etwas anderes, ebenfalls für die
Transportfunktion des Busses absolut nichtiges, defekt. Und das
mussten die Menschen im Bus schon bald feststellen.
Als die erste Frau aufs Klo musste, -ihr ahnt es vermutlich schonfand sie an der Tür zum WC ein großes Schild vor, was sie auf der
Stelle aufschreien ließ:
TOILETTEN AUßER BETRIEB
und es waren noch 30 Minuten Fahrt. Ohne Unterbrechung.
Nach nur 10 Minuten nässte in der einen Ecke der erste ein. Gefolgt
von einem zweiten.
Es war lustig zu sehen, wie so viele Leute plötzlich begannen,
einzunässen, weil sie es nicht mehr halten konnten. Ich machte es
gleich und nässte ebenfalls ein, sobald ich es nicht mehr einhalten
konnte. Mit einem gewaltigen Unterschied: Bei mir landete alles in
der Windel, während bei den anderen der Urin die Hosenbeine
hinunterlief. Ein Glück, dass ich mir heute Morgen eine Windel
angezogen hatte, dachte ich erleichtert. Am Ende war der Bus so
verdreckt, dass wohl nach der Reparatur der Toilette eine
Putzaktion anstehen würde. Sicher 13 Personen gingen mit einer
nassen Hose aus dem Bus raus, als schließlich dieser sein Ziel
erreicht hatte. Nur ich nicht. Es ist eben nun mal schon recht
praktisch, stets seine private Toilette dabei zu haben.
Draußen begannen die Leute in ihren nassen Hosen sogleich rum zu
zetern und auf den Busfahrer und auf die Busfirma zu schimpfen.
Sie schworen sich, nie wieder Bus zu fahren und drohten mit einer
Anzeige. Ich konnte die Menschen echt verstehen. Wäre bei mir nicht
alles in die Windel gegangen, hätte ich mich vermutlich auch
dazugesellt, denn das war ja ein echtes Drama, was bestimmt bald
in der Zeitung stehen wird. Doch jetzt lief ich erstmal den kürzesten
Weg nach Hause. Zur Schule würde ich heute nicht mehr gehen.
Nicht unter diesen Umständen. Jetzt wo jeder aus meiner Klasse
weiß, dass ich wieder Windeln trage ...
Mittlerweile lief ich nicht mehr, sondern rannte nach Hause. Ich
wollte einfach nur noch zu Hause sein, bei meinen Windeln, dort wo
ich meine Ruhe hatte! Meine Mutter war um die Uhrzeit noch nicht
daheim, also hatte ich mein Haus ganz für mich allein. Leider
stolperte ich heute nicht wieder über einen Schnuller, so wie
gestern. Hätte ich einen gefunden, dann hätte ich ihn diesmal auf
jeden Fall mitgenommen. Aber einen Schnuller findet man wohl
nicht alle Tage.
Als ich schließlich zu Hause ankam, wechselte ich mir erstmal die
Windel. Mittlerweile konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie es ohne
Windel ist. Ich hatte mich binnen 3 Tagen daran gewöhnt, rund um
die Uhr Windeln zu tragen und auch reinzumachen. Nur mein großes
Geschäft hatte ich noch nicht in die Windel gedrückt. Als ich das
letzte Mal gemusst hatte, war ich gerade in der Schule und hatte
keine Windel angehabt, und jetzt musste ich gerade nicht. Ich
beschloss, auch irgendwann mal meinen Stinker in eine Windel zu
machen. Vielleicht war das ja genau so schön?
Ich sah, dass das Lämpchen vom Anrufbeantworter blinkte. Die
Schule hatte wohl angerufen und gefragt, warum ich nicht
gekommen bin. Doch das war mir gerade relativ egal. Nachdem ich
mir eine neue Windel angezogen hatte, wollte ich gerade die Treppe
hinuntergehen, als sich mein Blick auf das Zimmer meiner großen
Schwester richtete. Sie war nicht da, genauso wie meine Mutter und
meine kleine Schwester.
Plötzlich ging mir auf, dass das jetzt gerade der beste Moment
überhaupt war, um ein paar ihrer Baby-Sachen, die meine Mutter
ihr gekauft hatte, aus ihrem Zimmer zu stehlen! Schließlich war ich
doch der eigentliche Windelliebhaber in diesem Haus und wenn ich
jetzt mal ein paar Sachen aus ihrem Zimmer nehmen würde, dann
müssten meine Eltern das nie erfahren!
Ich schlich mich also in ihr Zimmer und schaute mich im spärlichen
Licht um. Das Zimmer war wirklich zu einem Baby-Raum geworden.
In der Ecke standen eine Kugelbahn, Bauklötze und andere
Spielsachen für Kleinkinder, während das alte Bett in der Mitte des
Raumes verschwunden war. Dort stand jetzt ein Gitterbett. Auf dem
Boden lag eine Wickelunterlage und zwei Packungen mit
unberührten Windeln. Ich musste grinsen. Offenbar hatte meine
Schwester die Windeln bisher erfolgreich abgewehrt.
Und dann erblickte ich sie. Die Gegenstände meines Begehrens.
Schnuller! Hätte ich geahnt, dass meine Mutter meiner Schwester so
viele gekauft hatte, dann hätte ich niemals auf der Straße nach
welchen gesucht! Wo es doch so einfach für mich war, an welche
ranzukommen. Doch auffällig war: Diese Schnuller hier waren
größer als normale. Es kam mir so vor, als hätte man sie nur für
mich gemacht. Schnell schnappte ich mir einen gelben Schnuller,
ging zurück in mein Zimmer und legte mich ein wenig in mein Bett.
Und dann begann ich am Schnuller zu nuckeln.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich fühlte mich plötzlich so
befreit und ... ach, ich könnte es gar nicht mit Worten beschreiben.
Es war so schön...
Weil ich dazu noch ein wenig Musik hören wollte, schaltete ich das
Radio an. Der Sprecher sagte gerade: „... ein schwerer Unfall, bei
dem ein Bus in einen PKW gefahren ist“. Ich spitzte die Ohren.
Ging
es da etwa um den Unfall gerade eben?
„Verletzt wurde lediglich der Busfahrer aus dem Bus. Beide
Fahrzeuge sind vollkommen zerstört. Nach etwa 30 Minuten
konnte ein Ersatz-Bus kommen, der alle Personen im Bus
wieder zur Ausgangs-Haltestelle brachte. Da jedoch die Toilette
des
Ersatzbusses defekt war, gab es einige weitere Beschwerden der
Fahrgäste. Viele Fahrgäste verließen den Bus daher mit einer
nassen Hose.“
Ich konnte hören, wie der Nachrichtensprecher ein Lachen
unterdrücken musste. Selbst der schaffte es bei der Thematik nicht
ganz, sachlich zu bleiben! Doch dann beruhigte er sich wieder und
fuhr mit deutlicher Stimme fort:
„Aufgrund von Evakuierungs- und Räumungsmaßnahmen ist die
B2875 seit 9 Uhr voll gesperrt. Wir bitten alle Autofahrer zur
Vermeidung von Staus, das Gebiet großspurig zu meiden und
der U19 zu folgen.
Laut Zeugenberichten ist der Unfall dadurch entstanden, dass
der Busfahrer entgegen jeglicher Tempolimits viel zu schnell
gefahren sei. Die Geschäftsführung des Bus-Unternehmens zeigt
sich sehr betrübt darüber und plant, den Busfahrer zu entlassen
und Anzeige zu erstatten
US-Präsident Donald Trump hat im Weißen Haus entschieden,
dass bezüglich des Mauerbaus an der Grenze zu Mexico ...“
Ich interessierte mich null für Politik und wechselte daher zu einem
anderen Sender. Dieser brachte offenbar gerade Musik, wie ich zu
meiner Freude feststellte. Während aus dem Radio wunderschöne
klassische Musik ertönte, pieselte ich wieder ein wenig in meine
Windel, nuckelte an meinem Schnuller und fühlte mich wie im
siebten Himmel. Meine Sorgen waren für einen Moment alle
vergessen.
Da hörte ich auf einmal, wie meine Mutter die Haustür aufschloss.
Verdammt, mir war die Zeit irgendwie ganz abhandengekommen!
Panisch sprang ich aus dem Bett, versteckte meinen Schnuller im
altbewährten Versteck hinter meinem Schrank und zog meine Hose
ganz hoch, um meine Windel zu verbergen. Danach schaltete ich
das Radio aus und hüpfte die Treppe hinunter, meiner Mutter
entgegen.
„Jonas! Es ist doch schon 12 Uhr! Warum bist du denn nicht in der
Schule?“, fragte sie mich verwundert.
Was sollte ich jetzt antworten?
Die Wahrheit konnte ich ja unmöglich erzählen. „Mir ist auf dem
Weg zur Schule schlecht geworden und ich habe total Kopf- und
Bauchschmerzen bekommen, also bin ich wieder nach Hause
gegangen und habe mich ein wenig ins Bett gelegt.“, piepste ich
also mit meiner Lügenstimme.
„Das tut mir aber leid, mein Schatz“, reagierte meine Mutter
verständnisvoll. „Aber weißt du, Jonas, vielleicht ist es wirklich
besser, dass du heute nicht mit dem Bus gefahren bist. Hast du
schon von dem schweren Busunfall heute Vormittag gehört? Die
Straßen sind immer noch gesperrt!“
„Um Himmels willen! Was ist denn passiert?“, rief ich schockiert, so,
als hätte ich nicht die geringste Ahnung von irgendeinem
verunglückten Bus.
„Irgend so ein irrer Busfahrer ist in eine Mercedes E-Klasse
reingeknallt. Und dann kam zwar ein Ersatzbus, aber der hatte
keine Toiletten.“
„Was? Wie konnten die Fahrgäste denn dann aufs Klo gehen?“ Ich
hätte nie geglaubt, dass ich so gut lügen könnte, wenn es drauf
ankommt.
„Das ist es ja gerade eben. Viele haben eingenässt. Ich bin froh, dass
du nicht dabei warst. Du fährst doch manchmal mit diesem
Linienbus. Aber heute bist du zum Glück nicht mit ihm gefahren.“,
sagte meine Mutter. Wenn die wüsste, dachte ich mir.
„Wenn du Bauchschmerzen hast, solltest du vielleicht die nächsten
Tage auch daheimbleiben.“
In diesem Moment schoss mir ein Blitz durch den Kopf. Nicht der
Blitz eines Gewitters oder der einer Kamera, sondern das Licht eines
genialen Geistesblitzes.
„Ich glaube, ich habe mir bei dem Wetter irgendeine Entzündung
geholt, eine Blasenentzündung vermutlich. Aber ich weiß auch nicht
so genau. Als ich vorhin auf dem Klo war, hat das jedenfalls ganz
schön weh getan.“
„O je, du Armer“, erwiderte meine Mutter tröstend. „Dann bleibst du
am besten die nächsten Tage daheim. Ich klär das mit deiner
Schule, mach dir da keine Sorgen. Geh mal hoch und leg dich
wieder hin, ich bringe dir gleich einen Tee.“
Das tat ich dann auch, natürlich gekrümmt und mit einer Hand am
Bauch, so als würde ich gleich vor Schmerzen vergehen. Mühsam
lief ich langsam die Treppe hinauf, während der geniale Plan in
meinem Kopf langsam begann Gestalt anzunehmen.
Anmerkung vom Autor: Nein, auch jetzt wird die Story nicht zum
08/15 Schema „Er musste wieder Windeln tragen, weil er wieder
ins Bett gemacht hatte“ ausarten.
Feedback strengstens erwünscht!
Autor: Jimket
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte keine Werbung, Links, Beleidigungen u.s.w...
Zeige Respekt Deinem Gegenüber auch wenn Dir die Geschichte nicht gefällt. Beleidigende Kommentare werden umgehend gelöscht. Vielen Dank!