Vorab,
ich habe diese Geschichte bereits auf Windelnet in der Gruppe
"Windelgeschichten von Rotfuchs" gepostet. Dort umfasst sie mittlerweile
gute 100 Seiten, falls jemand den nächsten Teil nicht abwarten kann...
;)
Ich werde sie trotzdem hier nochmal komplett reinstellen, d.h. soweit ich bisher mit dem Schreiben gekommen bin.
Ich werde sie trotzdem hier nochmal komplett reinstellen, d.h. soweit ich bisher mit dem Schreiben gekommen bin.
Es war in den letzten paar
Tagen vor Weihnachten. Andreas saß in seinem Zimmer und beobachtete den
fallenden Schnee dabei, wie er den Garten unter ihm in eine
märchenhafte, kitschige Winterlandschaft verwandelte. Unvermittelt hatte
es gestern angefangen zu schneien und bis heute Nachmittag nicht
aufgehört. Ein riesen Glück für die gesamte Skiindustrie, die nun
endlich mit dem Beschneien und Präparieren der Pisten für die
überfällige Wintersaison beginnen konnten. „Selbst Schuld wenn man versucht aus der Natur ein Geschäft zu machen,“ dachte Andreas sich schadenfroh.
Doch das war das Problem der
Bergbahn AGs und der Hoteliers. Den 17 jährigen Schüler plagten hingegen
ganz andere Sorgen. Wie immer zu dieser besinnlichsten aller
Jahreszeiten bombardierten die Lehrer ihre Schüler in der
Vorweihnachtszeit mit allerlei Tests, Schularbeiten, Hausaufgaben und
anderen Prüfungen. Insbesondere hatte Andreas‘ Englisch-Lehrerin es
heuer auf sie abgesehen. Ausgerechnet am 23. Dezember, in diesem Jahr
unglücklicherweise ein Freitag, hatte sie ihnen noch einen umfangreichen
Grammatiktest hineingedrückt, für welchen man, um zu bestehen,
eigentlich nur die lächerliche Bedingung erfüllen musste, geborener
Brite zu sein. Anders konnte man ihre Tests fast nicht positiv
abschließen. Andreas war zwar ein guter Schüler, schon immer gewesen,
und war auch, bis er in diese höhere Schule gekommen war, der Meinung
recht gut Englisch sprechen zu können, doch bei dieser Lehrerin kam er
sich größtenteils so hilflos wie ein 80-jähriger Gichtpatient vor, der
versuchte den 100-Meter Rekord zu knacken.
Das Schlimmste an der gesamten
Adventszeit war allerdings nicht der Stress, sondern die Folgen, die
sich für den sportlichen Schüler daraus ergaben. Andreas litt seit
Jahren schon an leichter Inkontinenz. Besonders in stressigen
Lebenslagen passierte es ihm immer wieder, dass er beim Schlafen
unbewusst das Bett nässte. Aus diesem Grund hatten ihm seine Eltern zu
seinem achten Weihnachtsfest, kurz nachdem das Bettnässen angefangen
hatte, eine Packung Windeln für Jugendliche unter den Baum gestellt.
Andreas konnte sich bis heute
an dem Moment, als er das ziemlich große Paket voller Freude aufgerissen
hatte, zurückerinnern. In aufgeregter Erwartung eines
Mega-Überraschungsgeschenkes, was es im Grunde dann auch war, wurde er
allerdings schwer enttäuscht. Nie würde er vergessen, wie beschämt und
gedemütigt er sich gefühlt hatte. Wie ungläubig und den Tränen nahe er
seine Eltern wegen dieses gemeinen Streichs angestarrt hatte. Am
liebsten wäre es ihm gewesen, wenn der Weihnachtsbaum auf irgendeinen
glücklichen Zufall hin Feuer gefangen hätte und alle Geschenke,
inklusive der Windeln, vernichtet hätte.
Doch leider hatte ihm das
Christkind diesen Gefallen nicht tun wollen. Nach dem anfänglichen
Schock, hatten ihm seine Eltern dafür aber ihre eigentlich gut gemeinten
Hintergedanken zu dem Packet erläutert. Am öftesten hatten sie in
diesem Gespräch wohl gesagt, dass sie es nicht böse gemeint hätten,
sondern es eher als kleiner Witz gedacht gewesen war. Außerdem hatten
sie sich um die 50 Mal bei ihm entschuldigt, wodurch die Verzweiflung
die ihr Sohn empfand irgendwann von Entnervung abgelöst wurde.
Danach meinten sie, dass sie
wohl nicht extra erklären müssten, warum sie die Windeln gekauft hatten.
Es sei alles zusammen kein weltbewegendes Problem, sondern eher ein
vorübergehendes Ärgernis. Mit der Zeit würde es mit Sicherheit wieder
aufhören, doch bis dahin wären sie wirklich sehr froh, wenn er eine
Weile lang nachts Windeln tragen würde.
Andreas hatte sich nach diesem
langen Gespräch schon etwas besser gefühlt. Dennoch war er von den
Vorteilen des Windeltragens noch lange nicht überzeugt. Nur Babys trugen
Windeln und er war kein Baby mehr!
Doch da dies das einzige
Argument war, dass für ihn sprach, willigte er schließlich missmutig ein
und zog auch in derselben Nacht schon das erste Mal seit 6 Jahren
wieder eine Windel an. Zu seiner großen Enttäuschung stellte er dann am
nächsten Morgen auch noch fest, dass er sie tatsächlich dringend
benötigt hatte. Schwer und nass hatte dieser demütigende Fremdkörper
zwischen seinen Beinen gelegen. Zwar hatte dadurch sogar er einsehen
müssen, dass die Windel ihren Zweck wirklich erfüllt hatte, aber
aufheitern konnte ihn dieser Umstand nicht im Geringsten.
So kam es, dass er in den
darauffolgenden paar Wochen wieder jede Nacht eine Windel anziehen
musste, bis er es eines Tages geschafft hatte, eine ganze Woche lang
trocken zu bleiben. Denn so lautete der Deal mit seinen Eltern, der bis
heute galt.
In den darauffolgenden Jahren
waren Windeln für Andreas zu einem ständigen Begleiter geworden. Immer
wieder hatte er kürzere und längere Phasen, in denen er einige Nächte
hintereinander einnässte.
Bis heute plagten ihn diese
Sorgen. Und besonders in der stressigen Adventzeit hatte er bisher so
gut wie jede Nacht gewickelt verbracht. Dieses Jahr war alles sogar noch
extremer als üblich und es war dem jungen Schüler, der jeden Tag mit
dem Bus hin und her pendelte, heute auf dem nach Hause Weg passiert,
dass er am helllichten Tag, mitten auf der Straße in die Hose gemacht
hatte. Panisch und mit hochrotem Kopf war Andreas dann mit dunkel
verfärbter Jeans den restlichen Weg heimgestürmt. Immerhin hatte er
Glück im Unglück gehabt, da er von niemandem dabei gesehen worden war.
Zu Hause hatte seine Mutter
bereits auf ihn gewartet. Sie hatte sofort erkannt was Sache war und dem
völlig aufgelösten 17 Jährigen angewiesen seine nasse Hose auszuziehen.
Wie ferngesteuert war er diesem Befehl nachgekommen und hatte auch
sogleich ohne Anstand die Boxershort in die Wäsche entsorgt. Erst als er
untenrum nackt aus der Waschküche herausgeschlurft gekommen war, rückte
sein Verstand mit einem mal wieder ins Rampenlicht. Er hätte fast einen
Herzinfarkt bekommen, als er seine Mutter mit Wundcreme, Babypuder und
einer der verhassten Windeln unterm Arm erblickt hatte. „Nur zur
Sicherheit,“ hatte seine Mutter zur Erklärung abgegeben, „Du trägst die
Windeln doch nun schon seit Jahren nachts über. Was macht es da für
einen großen Unterschied, wenn du sie nun eben auch Mal tagsüber
anlässt?“
„Was?! Du willst mich morgen
mit einer Windel in die Schule schicken? Bist du jetzt total plemplem?
Was, wenn das bemerkt wird? Nein, ich will das nicht! Da mach ich nicht
mit, das ist außerdem gegen unsere Regeln!“
„Andreas ich bitte dich, was
haben die Regeln damit zu tun? Die besagen nur, dass du nach einmal
Bettnässen so lange Windeln tragen musst, bis du’s eine Woche ohne
einzunässen durchstehst. Aber nun werden wir sie wohl ändern müssen!“
„Das ist nicht fair!“
„Was ist dir lieber? Morgen in der Schule urplötzlich mit ‘ner
nassen Hose dazusitzen, oder eine Windel umhaben, die dich davor
schützt?“
„Aber was wenn das jemand
mitkriegt? Die werden mich alle auslachen. Kannst du dir überhaupt
vorstellen, wie peinlich das für mich wäre?“
„Und wie peinlich wäre es ohne Windel einzumachen, sodass es jeder gleich mitkriegt?“
Andreas wurde nervös. Er stand
mit offenem Mund und hilflos nach Worten, die seine Meinung stichhaltig
untermauern würden, ringend da. Alles was er noch wusste war, dass er
unter keinen Umständen mit einer Windel in die Öffentlichkeit gehen
wollte und schon gar nicht in seine Schule. Aber was blieb ihm anders
übrig? Seine Mutter hatte leider in jedem Punkt Recht und mit einer
bepissten Jeans würde er sicherlich auch mehr Aufmerksamkeit erregen,
als mit einer vollen Windel. „Verdammt, warum ist das Leben nur so
ungerecht zu mir,“ murmelte er zu sich selbst und schloss dabei
resignierend die Augen.
Widerstrebend hatte er sich
also gefügt und war seiner Mutter in sein Zimmer gefolgt, wo diese die
Wickelunterlage bereits auf seinem Bett ausgebreitet hatte. Sorgfältig
wurde er dann erst mit Feuchttüchern gründlich gereinigt und
anschließend eingecremt und gepudert. Die Windel war eine Tena Maxi
Größe S gewesen, bei der seine Mutter jedoch die Folie zerschnitten
hatte und ihm darüber eine zweite Tena Größe M angelegt hatte. Danach
hatte Andreas sich aufsetzten dürfen und seine Mutter war aus dem Zimmer
verschwunden. Normalerweise wurde der Teenager nicht von seiner Mutter
gewickelt, da ihm das viel zu peinlich war. Doch nach dem heutigen Tag
war er der Meinung gewesen, dass es darauf jetzt auch nicht mehr ankam,
vor allem wenn er an die Demütigung dachte, die Morgen noch folgen
sollte.
Den Rest des Tages hatte er
alleine mit der Windel um in seinem Zimmer verbracht. Als es Abendessen
gegeben hatte, hatte er seine einzigen Worte des restlichen Tages
geäußert: „Ich hab‘ keinen Hunger. Lasst mich in Ruhe!“
Und da saß er nun.
Gedankenverloren beobachtete er das Schneetreiben draußen. Er war nicht
fähig einen konkreten Gedanken zu fassen oder gar auf den wichtigen
Englisch-Test zu lernen. Ihn beschäftigte nur noch der morgige Horrortag
mit der Windel in der Schule, der unaufhaltsam immer näher rückte. Ihm
brach jedes Mal der Schweiß aus, wenn er an all die Situationen dachte,
in denen seine Windel entdeckt werden könnte. Bisher wusste noch keiner
seiner Freunde von diesem Problem und der Teenager betete inständig
dafür, dass das morgen auch noch so bleiben würde.
Irgendwann ging Andreas mit
gemischten Gefühlen schlafen. Es war eine unruhige Nacht, in der er nur
wenig Ruhe fand und natürlich war seine Windelpacket am nächsten Morgen
auch wieder knapp vorm Überlaufen.
Alles war so deprimierend! Er
überlegte sich ernsthaft, ob er nicht vielleicht einfach behaupten
sollte, er sei krank, um so seinem schrecklichen Schicksal entrinne zu
können. Doch schließlich stand er doch auf, mit dem nicht gerade
aufheiternden Hintergedanken, dass ihm seine Eltern wohl sowieso nicht
geglaubt hätten.
Beim Frühstück brachte er
nichts hinunter und als ihn seine Mutter danach zum Windelwechsel
beorderte, wurde ihm beinah schon übel. Mit geübten Händen war das volle
Packet so schnell einem neuen gewichen, dass er nicht einmal mehr einen
letzten Protestversuch unternommen hatte, und schließlich mit einem
nett gemeinten „Kopf hoch!“ seiner Mutter vor die Tür geschoben wurde,
um zum ersten gewindelten Schultag seines Lebens anzutreten.
Fortsetztung folgt...
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