Samstag, 12. Januar 2013

Start in ein neues Leben Teil 1


Als Kind versuchten männliche Verwandtschafts-Mitglieder Edmund und Luis Skateboard-Künste beizubringen und nahmen es mit einer Video-Kamera auf. Mit verlorenen Gedanken schauten sich die Brüder die Aufnahmen an, wie sie lernten Hindernisse auf vielfältige Art zu überwältigen.


 Nach 2 Jahren Sport-Erfahrungen verlor der Jüngere von beiden Brüdern die Kontrolle über seine Freizeitaktivität, weil er einen Moment unkonzentriert einem Rollstuhlfahrer hinterher schaute und baute einen Unfall. Er endete über einen langen Zeitraum im Krankenhaus, kam mit stark beeinträchtigtem Sozialverhalten und einer Neigung davon. Krankenpfleger informierten ihn nach Stabilisierungsmaßnahmen, dass er Glück im Unglück hatte und manche Unfall-Opfer viel schlimmer enden, also mit körperlichen Beeinträchtigungen. Als er rausbekam, dass andere Patienten Windeln trugen, indem Personal herumfragte, ob jemand gewickelt werden muss, zählte er sich zu den Wickelkandidaten, als ihm noch nicht die Toilette gezeigt wurde, indem er mit einem anderen Kandidaten seinen Zeigefinger hob und:,,Ich auch," rief. Ihm wurde jedoch immer wieder auf Einbildung hingewiesen und zum Toilettengang geraten, wenn er mal muss, weil jeder, der nicht auf Windeln angewiesen ist, froh sein sollte, anschließend er nach Entleerungsbedarf gefragt. Anzeichen, dass er nicht wie ein Wickelkandidat behandelt wurde, warfen ihn völlig aus der Bahn. Er überlegte nicht, was er sagte, verletzte sich selbst und schrie um sich. Ausfälle wie, mit an Körperteilen um sich schlagen und mit:,,WINDELN BITTE," zu antworten waren im Gegensatz zu anderen Reaktionen noch harmlos. Sätze wie:,,Am Liebsten wäre ich jetzt mein ganzes Leben auf Hilfsmittel wie Windeln, Rollstuhl, Zwangskleidung und Fesseln angwiesen," oder der Wunsch, nie wieder etwas alleine zu können/dürfen, gerieten an die Tagesordnung. Wenn er auf Toilette gesetzt wurde benahm er sich so schlimm, dass ihm von einem, der vielen Arbeitskräfte die Hände festgehalten wurden, damit er sich nicht selber schaden konnte. Er hasste es, wenn das Gegenteil von dem, gemacht wurde, was er gebrauchen konnte. Es ging dem Personal nur darum, Patienten weitestgehend zu fördern. Damit wenigstens nachts Ruhe einkehrte und Edmund nicht ständig andere Patienten durch seine Reaktionen im Schlaf störte, entschloss sich eine Arbeitskraft, heimlich hinter dem Rücken anderer Kollegen den Jungen zu wickeln.

 
Sein Kopfkino spielte zwar verrückt, doch wirklich in Windeln gesteckt zu werden fühlte sich die ersten Momente nach etlichen Jahren Sauberkeit gewöhnungsbedürftig an, ließ ihn nachdenklich werden, sodass er sie am liebsten doch wieder loswerden wollte. Ein Zurück gab es nicht, zumindest nicht für die erste Nacht nach seinen Wutausbrüchen. Was die kommenden Zeiten betraf, ließ er sich überraschen und schlief das erste Mal seit Jahren wieder mit Windeln ein.
Von dem Satz:,,Prima Edmund, wie ich sehe, zeigen Windeln wohl ihre Wirkung! Du hast geschlafen wie ein Stein. Wir sind stolz auf dich und werden dir vorsichtshalber, damit du so ruhig wie möglich bleibst eine frische geben," wachte die angesprochene Person auf. Er merkte noch nicht einmal, dass ihm die Bettdecke bei Seite genommen und unter dem Schlafanzug geschaut wurde. ,,Warum muss ich jetzt Tagsüber Windeln tragen?" fragte er nach, während er von dem Krankenpfleger ins Pflegebad gefahren und tagestauglich gemacht wurde. ,,Ich sehe, du hast die gesamte Situation noch nicht realisiert. Du erleidest durch deinen Skateboard-Unfall und den Krankenhausaufenthalt eine Persönlichkeitsstörung. Wenn sich jemand etwas bricht, können wir es reparieren, aber auf psychische Folgen haben wir leider keinen Einfluss. Edmund, es tut mir Leid, dir das klarstellen zu müssen, aber du bist jetzt aus Sicherheitsgründen eine ganze Zeitspanne auf Windeln angewiesen," erklärte ihm einer von der Tagesschicht und zog ihm Klamotten über die Windel, die Patienten erschweren sollen, sich Inkontinzmittel selber zu entfernen.
 
Nachdem der Pfleger mit der Absicherung für Edmund fertig war, ließ er den Jungen alleine mit seinen Gedanken zurück. *Für eine ganze Zeitspanne auf Windeln angewiesen, vielleicht für Wochen, Monate oder über Jahre* Als der Betroffene eine Neueinlieferung hörte, kehrte Traurigkeit und der nächste Gedanke bei ihm ein. *Auf psychische Folgen hat das Krankenpersonal keinen Einfluss*. Er bereute die Situation, in der er beim Skateboarden unkonzentriert war und die Kontrolle verlor. ,,Übermut tut selten gut," lernte Edmund von seinen Eltern, aber er tat nichts besseres, als sich ihnen zu wiedersetzen. Nun schien er von Gott bestraft zu sein, indem er über einen unbefristeten Zeitraum auf Windeln angewiesen war. Vom Zusehen sieht so manche Sportart sehr leicht aus und jeder, der von Edmund`s männlichen Fernverwandten als echter Junge ernst genommen werden wollte, musste ihnen etwas beweisen können.
Als der Patient nach dem Mittagessen aus dem Fenster seines Krankenzimmers schaute, entdeckte er, dass seine Familie ihn besuchte. Er geriet in Panik, wollte bloß nicht, dass man von seinen Windeln wusste. Sein Bruder würde sich bestimmt über ihn lustig machen und von den Eltern erwartete er, wenn er wieder zu Hause ist harte Strafmaßnahmen über Wochen. Kaum 5 Min. später kam seine Familie herein. Anstatt ein Hallo wartete auf Edmund richtig derbe Ärger:,,Edmund..... Kind was hast du nur gemacht?! Wie oft sagen wir dir, dass Übermut kein gutes Beispiel ist! Du schaffst es auf keinen Fall über Hindernisse zu springen, die mehr als 1m breit sind!" ,,Woher wisst ihr das," fragte der Junge seine Eltern erschrocken. ,,Einer von deinen Schulkumpels gab uns so schnell wie er konnte Bescheid. Am liebsten würde ich dich gleich an Ort und Stelle über das Knie legen," schimpfte die Mutter ihn an. Der Vater bremste sie:,,Werfe dem Jungen doch mal nichts vor. Das können wir mit ihm besprechen, wenn er wieder entlassen ist. Auf jeden Fall sollten wir froh sein, dass er keine körperlichen Beeinträchtigungen von sich trägt und noch lebt."
Luis mischte sich ein:,,Ich habe gehört, dass du für lange Zeit Windeln tragen musst," und wollte sich einen Eindruck verschaffen, wie sein jüngeres Geschwisterchen in Windeln aussah, versuchte einen Blick auf seinen Hintern zu erhaschen, während die Eltern ihn ermahnen, ,,Er solle ja seinen kranken Bruder in Ruhe lassen!"
 
Dem jüngeren Angeschlagenen kamen die Tränen, jetzt konnte er seine schlechten Gefühle nicht mehr steuern. ,,Es tut mir so schrecklich Leid, aber ich wollte mich doch nur vor anderen Jungs beweisen....
,,Ist ja gut, wir wissen doch, wie die Jungen-Welt zugeht. Luis ist ja heute noch kein wenig besser, nur hat er sich dabei noch nie was zugezogen. Kopf hoch Edmund! Du lebst, brauchst Gott sei Dank keinen Rollstuhl, Gehwagen oder ähnliches. Schätze es einfach wert, dass du nur mit leichten Folgen davon kommst. Ob nun mit oder ohne Windeln, niemand braucht auf seine Lebensqualität zu verzichten. Du kannst mit anderen Jungs weiter deinen Hobbys nachgehen, wirst später vergeben und mit deiner Partnerin gemeinsam Ziele verfolgen," ermutigte der Vater seinen jüngeren Sohn.
,,Tolle Aussichten! Aber wer will denn schon mit Windelträgern zusammen kommen," schwiff als nächstes durch Edmund`s Gedankengänge. Zum Glück blieb seine Familie nicht lange, ihm war die Anwesenheit von seinem Privat-Umfeld augenblicklich zu viel. Warum wurde er von Gott auf grausame Weise bestraft? Lieber hätte Edmund sich Ärger von seinen Eltern als psychische Beeinträchtigungen mit einer Neigung einkassiert.
 
,,Oh Mann, gestaltet sich das schwierig!" ,,Leg los Edmund, oder traust du dich nicht, ein Fahrzeug zu bewältigen," gröhlte einer seiner Cousins. ,,Genau, erst hat der kleine Sch**ßer die größte Klappe von uns allen und jetzt zieht er den Schwanz ein," antwortete der nächste dem ersten. ,,Wartet Jungs, ich sammle mich doch nur noch einmal. Als Junge kennt man doch keine Angst! Und ab heute gehöre ich zu den richtigen Jungs," antwortete Edmund selbstbewusst und startete seinen Versuch, mit dem Skatebord die Motorhaube eines PKW´s zu überwältigen. ,,Was schreien die anderen Jungs jetzt noch, ich nehme doch schon Anlauf," dachte Edmund bei sich und stellte zu wenig Schwung zum Überqueren des Fahrzeuges fest. Er schaffte das Manöver nicht ohne Berührung mit dem Fahrzeug und wurde von seinen Schaulustigen verhöhnt...... Mit einem lautem AAAAAAAUUUUUUTSCH endete das ganze Szenario!
Schweiß gebadet erwachte Edmund aus diesem Alptraum seines gescheiterten Versuches, aber nicht nur das. Er stellte fest, seine Windel geflutet zu haben und fand es total schrecklich, den Gedanken, einer Arbeitskraft eine volle Windel beichten zu müssen. Er nickte nachmittags ein und träumte einfach vor sich hin.
 
Gegen 18:00Uhr betrat ein anderer Pfleger das Sechser-Zimmer, in dem Edmund dabei war. Der Windel-Sünder hatte immer noch die Decke in der Hand und erschrak vor der Arbeitskraft. Die ganzen Zimmergenossen begrüßten den Pfleger bereits mit Vornamen, sodass er zurückgrüßte, schienen ihn also schon zu kennen. Folgedessen kam die Pflegefachkraft auf Edmund zu. ,,Wer ist das? Ich kenne keinen Rolf,“ dachte Edmund bei sich. ,,Hallo, ich heiße Rolf und bin einer von den Nachtpflegern,“stellte er sich vor. ,,Oh Entschuldigung. Sind sie dann nicht etwas zu früh? Wir haben ja noch nicht nachts,“ fragte Edmund so lustig wie möglich. ,,Da hast du zwar Recht, aber ich habe das Pech, zu den 18:00Uhr-Schichtanfängern zu gehören diese Woche. Wie ich sehe, ist es heute gar nicht mal so ungelegen. Du bist ganz durchgeschwitzt, deswegen ist es vielleicht nicht verkehrt, dir die Kleidung zu wechseln, damit du dir nichts wegholst,“ riet Rolf ihm. ,,Edmund muss schlimm geträumt haben, so wie er vorhin *AUTSCH* schrie, deswegen ist er so durchnässt,“ antwortete ein anderer Zimmergenosse. ,,Achso, das kann ja mal passieren. Darf ich mal wissen, wer dich in diesen komischen Body steckte, den du nicht selber aufbekommst? Wie willst du denn auf Toilette kommen“ fiel Rolf als nächstes auf. ,,Einer aus der Tagesschicht. Ich leide unter einer Persönlichkeitsstörung und Windeln sind wie ein Beruhigungsmittel, besser als Medikamente sogar noch. Wenn sie mich aus dem Body befreien wollen, kommen Sie leider zu spät. Ich habe auf Grund, dass ich ihn nicht selber öffnen kann die Windel benutzt“ antwortete Edmund. ,,Tobias, wenn du auf Toilette musst, legst du deine Bücher zur Seite und gehst bitte, anstatt vor Drang herum zu zappeln. Ich möchte nicht auch noch dein Malheur beseitigen,“ bat Rolf den Bettnachbarn. ,,Eigentlich wollte ich jetzt Teil 4 von Harry Potter zu Ende lesen,“ bat er den Nachtpfleger um etwas Geduld. ,,Nein Tobias, du beeilst dich jetzt mit dem Toilettengang. Danach kannst du von mir aus gerne weiter lesen,“ ermahnte Rolf den Patienten. ,,Ach Mann,“ tat Tobias wie eine beleidigte Leberwurst, schmiss das Buch bei Seite und hörte notgedrungen auf das, was ihm gesagt wurde. Erneut wendete sich Rolf zu Edmund, entfernte ihm den Body, die benutzte Windel, schickte ihn duschen und bezog zwischendurch sein Bett. Gerade so, als Edmund mit seiner täglichen Körperhygiene fertig war, kam der Nachtpfleger mit dem bettnässendem Zimmergenossen zurück. ,,Edmund, bist du jetzt fertig? Denkt dran alle Mann, es ist gleich Abendbrot-Zeit. Ich wickle schnell noch Doug und dann bist du dran,“ verkündete Rolf etwas hektisch, so viel wie es für Personal zu tun gab.
Während Edmund die Wickelprozedur sah, wollte ein Teil in ihm doch wieder Windelfreiheit genießen. Er konnte zwar nicht rund um die Uhr nackt rumlaufen, aber der Schlafanzug hätte ihm schon gereicht. Als Rolf sich zu ihm wendete, trocknete er ihn ab, hob ihn auf Grund des Wissens seines psychischen Schadens wie Doug auf den Wickeltisch, holte für die Nacht eine Tena Maxi in Größe S aus einer Schublade hervor. Die sehen immer ziemlich dick aus und rascheln wie die Pest ,,Seine Gefühle gerieten ins Schleudern! In so eine auffallende Windel soll er jetzt gesteckt werden! ,,Edmund, Patienten brauchen nichts zu machen, nur ich mache das,“ ließ Rolf, Edmund sich unterordnen, faltete die Windel auf, hob ihn in null komma nichts an, platzierte sie unter ihn, cremte ihn ein, senkte ihn wieder ab. Mit den Worten:,,Gleich bist du fertig,“verschloss er die Windel, zog ihm einen Body an, der im Schritt zu öffnen war, sodass Edmund auch allein drankäme und eine Schlafanzughose drüber.
 
Im Zimmer wurde am Nachttisch jedes einzelnen Patienten das Abendbrot serviert. ,,Wer sollte denn von dem Essen im Krankenhaus satt werden,“ holte Edmund der nächste Gedanke ein. Denn es gab bloß eine Scheibe Brot pro *Mann* mit einer Streichwurst-Sorte dazu und einem 0,2l Getränk. Frühstück war auch nicht besser und Edmund machte sich nicht viel aus Aufstrichen. Er bevorzugte Scheibenwurst, Schnittkäse und Ketchup, so wie zu Hause. Er nahm sein Brot und den Saft zu sich, wovon er trotzdem kein bisschen satt wurde. Anschließend schrieb er einen Zettel mit seinen Wünschen auf. Es sollten in Zukunft 2 Brote mit Scheibenwurst, Schnittkäse und Ketchup sein jeweils zum Frühstück und Abendbrot. Sobald jemand zum Abservieren kam, gab Edmund den Zettel mit seinen Bestellungen hin. ,,Ich werde sehen, was wir am Essen ändern können, kann dir aber leider nichts versprechen,“ erklärte ihm die Krankenhaus-Köchin. ,,Werden Extrawünsche in Rechnung gestellt?“ fragte Edmund die Arbeitskraft. Die Köchin antwortete mit ,,Nein“, als sie das Zimmer mit dem leeren Geschirr wieder verließ. Anschließend standen die Patienten nochmal auf, um sich die Zähne zu putzen und durften sich bis 20:00Uhr beschäftigen, dann wurde für sie zum Schlafen das Zimmer verdunkelt. Edmund durchwühlte seine Tasche, stellte enttäuscht fest, dass seine Eltern ihm keine Malsachen einpackten, wo er doch so gerne malt. Sobald es Schlafenszeit und das Zimmer verdunkelt wurde, nahmen bei Edmund wieder irgendwelche Gedanken ihren Lauf. Zum zweiten Mal realisierte er, während er im Bett lag, eine Windel zu tragen. Ihn wunderte es nur, dass sich keiner über ihn negativ amüsiert. Er rechnete mit Gelächter und Sätzen wie:,,Du bist ja ein Baby!“ Ganz Unrecht hätte sein Umfeld im Krankenhaus nicht, nur mit dem Unterschied, dass er seinen Körper steuern konnte und Babys nicht. Ansonsten ja, Windeln ordnet doch die Mehrzahl in der Gesellschaft zu Babys ein.
,,Ist noch einer wach, oder schlaft ihr alle schon?“ fragte Edmund in den Raum rein.
,,Also ich bin noch wach,“ antwortete Tobias.
,,Ich auch,“ gefolgt von Doug.
,,Darf ich euch nochmal stören?“ fragte Edmund.
,,Ja bitte, was hast du denn jetzt noch auf dem Herzen,“ antworte Tobias.
,,Eigentlich habe ich mit Spott gerechnet, bin aber im Nachhinein froh, dass es nicht eintritt,“ erklärte er seinem Umfeld.
,,Oh Edmund, das 21. Jahrhundert lässt grüßen. Wir werden ja wohl heutzutage gut genug aufgeklärt, um zu wissen, dass keiner etwas dafür kann, krank zu sein,“ versicherte ihm Tobias.
,,Keine Sorge, du machst dir einfach zu viele Gedanken um deine Krankheit. Schwächen sind uninteressant. Wichtig ist, sich selbst so zu akzeptieren wie man ist,“ fügte Doug als letztes hinzu, bevor Ruhe einkehrte, nicht dass es noch Ärger gäbe, weil noch nicht alle schliefen.
 
Edmund verstand die Welt nicht mehr. Er erfuhr viel durch Reportagen über Leute, die von ihrem Umfeld mit allen Mitteln ausgegrenzt werden, nur weil sie Windeln trugen. Nun, seine Zimmergenossen im Krankenhaus kannte er ja auch nicht weiter, machte sich aber Gedanken über seine Schulzeit. Wie wird seine Zukunft aussehen, wie lange und wird er überhaupt seine Macke verbergen können. Dabei wanderten seine Gedanken weiter zu Doug, bei dem sofort auffiel, ob er Windeln trug oder nicht. Auch bei Edmund selbst fiel der Unterschied auf. Es ließ ihn keine Ruhe und keinen guten Schlaf gewähren.
 
Morgens um 7:00Uhr wurden die Patienten von ganzen Personal-Gruppen wach und tagestauglich gemacht. Edmund kam sich vor wie eine Puppe. Eine Arbeitskraft kam mit Pflegeutensilien zu ihm ans Bett, holte ihn aus Schlafkleidung und Nachtwindel, wusch ihn, trocknete ihn ab, steckte ihn in frische Windeln und Tageskleidung. Seine Zimmergenossen gingen alleine ins Bad und wuschen sich, wobei Edmund neidisch darüber wurde. Anschließend waren Mundhygiene und Frühstück dran. Um 9:00Uhr wurde er zur Visite aufgerufen. Edmund trug zwar keine körperlichen Schäden davon, für ihn sollte sie aber da sein, um das Krankenpersonal über sein Wohlbefinden auf dem Laufenden zu halten und mit Fachkräften über Probleme zu reden.
Als nächstes erfuhr Edmund, dass 2 seiner Zimmergenossen gleich nach dem er sie 1 Woche kannte nach Hause durften. Tobias wurde nach dem Frühstück entlassen und Benjamin nachmittags, nach seiner Visite, weil das Krankenpersonal zufrieden mit seinem Genesungsprozess war. Die beiden waren ebenfalls wegen Freizeit-Unfällen drinnen. ,,Ihr könnt euch glücklich schätzen! Mal sehen, wie lange ich hier ausharren muss. Vom Essen her hatte ich es nicht mal 2 Tage hier in diesem Laden ausgehalten und immer umsorgt werden kann ich auch nicht. Ich wünschte mir, dass man mir draußen weiter helfen könnte, mich mit der neuen Situation zu Recht zu finden und wieder zur Selbstständigkeit bekommt,“ antwortete Edmund.
 
Er verbrachte 1 ganze Woche im Krankenhaus mit Doug alleine und hatte solche langweiligen Tage schon lange nicht mehr erlebt. Sie kamen ihm vor, wie eine Ewigkeit und die Zeit schien für ihn nicht umzugehen. Edmund war im Krankenhaus total aufgeschmissen. Es war nicht nur so, dass seine Familie ihm keine Beschäftigungsmöglichkeiten mitgab, sondern auch sein Handy zu Hause lag und er niemanden erreichen konnte: „Was für ein Mist,“ dachte er sich. Die einzige Abwechslung war, die Windel bei jedem Schritt zu spüren, aber er dachte daran, auch mal versuchen, ohne herumzulaufen. ``Vielleicht log ihn das Krankenpersonal bloß an und er ist gar nicht krank. Auch das hätte er den Arbeitskräften doch glatt zugetraut,“ ging ihm durch den Kopf. Am Mittwoch der 2. Krankenhauswoche zog er sich unten herum aus und entschloss sich, die Windel abzumachen. Als er schon eine Klebeseite der Windel löste, erwischte ihn ein Krankenpfleger beim Mittagessen servieren. *Was für ein Pech*.
,,Edmund, was machst denn du? Wenn die Windel für dich ein Beruhigungsmittel ist, hast du die nicht auf eigene Faust wegzulassen. Sag uns Bescheid, wenn du auf Toilette musst, außerhalb dieser Ausnahme behältst du sie an. Jeder von uns weiß bereits, dass du dich nicht in der Lage fühlst, ohne auszukommen,“ schimpfte er mit ihm und holte Verstärkung:,,Christian, kannst du mal bitte Edmund auf Toilette setzen und ihn danach neu wickeln?“ ,,Ich kann es mal versuchen,“ antwortete der gemeinte Kollege von dem Pfleger, der das Mittagessen für ihn und seinen Zimmergenossen Doug servierte. ,,Hattest du bis jetzt noch keine Gelegenheit zu üben?“, wurde Christian gefragt. ,,Nein, aber so schwer stelle ich es mir wiederrum auch nicht vor,“ antwortete er. ,,Auweia, jetzt auch noch ein Versuchskaninchen, ganz toll“ dachte der ertappte Patient. Dafür dass Christian das erste Mal einen Patienten pflegte, konnte man sich nicht beschweren, nur an der Geschwindigkeit musste noch gefeilt werden. Bei Rolf hätte sich der Azubi noch einiges abschauen können, wenn beide nicht in getrennten Schichten eingeteilt gewesen wären.
Am liebsten hätte sich Edmund vom Krankenhaus eine Stunde Auszeit genommen, um die Jahreszeit zu genießen, aber mit Windeln wollte er nicht draußen herum eiern und nutzte die Zeiten, in denen Zimmergenosse Doug nicht im Zimmer war Musik mit dessen Walkmen zu hören und seinem Spielzeug zu spielen. Es waren Spielfiguren aus Filmen wie Toy Story, Raumschiff Enterprise oder Spiderman vorhanden. Seine Spielgelegenheiten waren schneller zu Ende, als ihm lieb war. Traurig löste sich Edmund von dem fremden Eigentum und legte alles wieder ordentlich zu Recht, um mit seinem Zimmergenossen keinen Ärger zu riskieren.
Den darauf folgenden Tag klopfte es an deren Tür und Edmund dachte zuerst, dass es die Patienten von gestern wären, doch stattdessen waren es 2 von seinen Klassenkameraden und machten ihn von der Seite an:
,,Eh du Faulpelz, bist den ganzen Tag im Zimmer, hast nichts zu tun, spielst nur mit deinem Zimmergenossen oder schaust zum Fenster raus und lässt uns die ganze Zeit alleine abrackern.“ Edmund konnte es nicht glauben, dass seine Klassenkameraden Angelo und Christoph vorbei kamen.
,,Hi Jungs, was macht ihr denn hier. Habt ihr nicht noch Unterrichtszeit?“ fragte Edmund die beiden erschrocken.
,,Ja Alter, wir schwänzen für dich extra diesen Tag. Was hält dich davon ab, den Pflichten nachzukommen“ gröhlte Angelo herum.
Edmund erzählte den Jungs von seinem Skateboard-Unfall und dessen Folgen, nur die Windeln schloss er aus.
,,Das glaubt dir eh keine Sau,“ gröhlte der Klassenkamerad weiter, während Christoph sich an die Krankenakte schlich und sie durchlas.
,,Achso, du kommst nicht in die Schule, weil keiner mitbekommen soll, wie du wieder zu einem Kleinkind motierst,“ stichelte er mit Edmund herum.
,,Jemand, der nur herkommt, um sich über mich lustig zu machen, kann gleich wieder gehen,“ setzte Edmund seine Kameraden vor vollendeten Tatsachen.
,,Eh, beruhige dich doch mal ganz kurz Alter, niemand will sich über dich lustig machen. Wir sind froh, dass du überhaupt noch lebst. Aber du glaubst nicht, was die Jenigen, die dir bei deinen Skateboard-Tricks zuschauten für Ärger mit ihren Eltern einsteckten, obwohl Du als einziger versucht hast, ein Fahrzeug zu bewältigen, deswegen schwänzen wir ja auch den Tag. “ versuchten seine Kameraden die Stimmung zu verbessern. ,,Ja ist klar, ihr sagt es bestimmt alles nur so und kaum seid ihr weg, würde ich euch zutrauen, dass ihr euch vor negativem Amüsieren kaum halten könnt,“ antwortete der Patient seinen Kameraden.
,,Edmund, du müsstest und doch besser kennen. Hör ganz kurz auf uns, so bald du entlassen bist, wollen wir wie vor deinem Unfall versprochen bei dir übernachten. Solltest du uns trotz allem noch nicht glauben, wird einer von uns symbolisierend für dich zum Windelträger,“ sprach Angelo aus.
,,Soll das auch für Sport gelten, oder wie soll ich es verstehen?“ hakte Edmund nach um sich abzusichern, wie weit sie gehen wollten.
,,Angelo, spinnst du? Du kannst doch nichts versprechen, was wir nicht halten können,“ versuchte Christoph ihn zu stoppen.
,,Könnt ihr mal mit dem Streit aufhören? Ich nehme es wörtlich und möchte den jenigen, der sich zu Windeln entschließt eine bestimmte Zeitspanne pro Tag in Windeln sehen. Damit der Jenige, der sich opfert nicht mogeln kann, wird er in dieser bestimmten Zeit mit mir verbringen,“ stellte Edmund die beiden Jungs vor vollendeten Tatsachen.
 
Noch während seine Klassenkameraden bei ihm waren, teilte eine Gruppe von Krankenpflegern einen neuen Patienten stets zu ihm und Doug. Seine Arme waren komplett verbunden. ,,Ohje, der Arme, es ist doch mit der Zeit belastend, wenn man nicht alle Knochen bewegen darf,“ dachte Edmund bei sich. Christoph und Angelo gaben ihm Unterrichtsmaterial von der Schule, verabschiedeten sich wieder und nahmen sich vor, 2 Tage vor der Entlassung noch mal vorbeizukommen. Edmund setzte sich an den vorhandenen Tisch im Zimmer und versuchte so viel wie möglich zu lösen. Der neue Zimmergenosse mit den verbundenen Armen schlief noch tief und fest, wahrscheinlich wurde er gerade frisch operiert. Also beschäftigte er sich notgedrungen allein. Vor seinen Kameraden traute er sich nicht, mit fremden Spielzeug zu spielen und Doug blieb lange bei den Ärzten. Sein Körper meldete sich zwischendurch, doch einmachen wollte er ganz bestimmt nicht. Er wollte sich wieder führen und nach dem Klogang frisch wickeln lassen und klingelte nach einer Pflegekraft. ,,Ja, Edmund, was kann ich für dich tun?“ fragte die Arbeitskraft. ,,Ich muss mal auf Toilette geführt werden,“ gab er ihr zu verstehen. ,,Da du ja eine Windel trägst, kannst du getrost einmachen, bis sie nichts mehr aufnehmen kann. Unter sauberen Umständen mache ich sie dir nicht ab. Wenn das jeder so macht wie du, sind wir irgendwann arm. Du hast überhaupt keine Ahnung, wie viel Geld für Pflegeutensilien drauf geht. Du kannst dich ruhig einsauen, bis zum Geht nicht mehr. Irgendeiner wird sie dir bestimmt wechseln, wenn du sie einmal richtig voll hast,“ erklärte die Arbeitskraft. ,,Was war denn das für eine alte Hexe,“ dachte Edmund bei sich, er wollte ganz bestimmt nicht einmachen. So eine Arbeitskraft hatte er bis jetzt noch nie erlebt. Bisher verließ er sich nur auf Personal, doch in diesem Punkt versuchte er es auszuhalten, alleine zu gehen. Außerhalb müsste er das auch können, ohne irgendwelche Nebenwirkungen. Er schlich sich also aus dem Zimmer, musste an dem Personal-Zimmer vorbei und suchte in Richtung Waschraum. Doch anstatt etwas Geeignetes fand er nur Personaltoiletten, Behinderten-Toiletten, zur Krönung auch noch abgeschlossen vor, inklusive Schilder auf denen ausdrücklich ein Schlüssel gefordert wurde. Aber es konnte für Edmund alles nicht wahr sein, irgendwelche Toiletten müssten doch offen zugänglich gemacht werden. Er suchte in der entgegengesetzten Richtung, aus der er sein Zimmer verließ weiter und fand freie Toiletten vor. Er bekam die Windel nicht in der vorsichtigen Variante auf, also riss er die sich runter, machte sie so unbrauchbar und schaffte es gerade so, sich auf die Kloschüssel zu setzen, bevor etwas schief ging, da er auf Grund seiner Suche sehr lange aushielt. Allerdings fand er zu wenig Klopapier vor und nahm damit vorlieb, besser als keins zu finden. Als er fertig war und sich Hände wusch, überraschte ihn eine Putzhilfe und fragte ihn, ob er hier jemanden besuchen will. ,,Nee, ich bin selber für insgesamt 3 Wochen hier,“ antwortete Edmund. ,,Achso, du bist wohl Patient?,“ hakte sie nach. ,,Ja,“ bekam er nur kleinlaut heraus. ,,Dann bist du hier aber falsch, diese Toilette ist für Besucher! Wurde dir nicht gezeigt, wo die für euch geeigneten Toiletten sind?,“ fragte sie neugierig. ,,Naja nicht wirklich. Ich war bisher nie alleine und ließ mich immer von Personal führen,“ antwortete er. Die Putzhilfe schaute ihn mitleidig an, während er sich in Richtung Waschraum schlich. Gut, dass er nicht dieselbe Kabine zum Entleeren nahm, wo er die Windel entsorgte, sonst hätte sie ihn vielleicht noch als Windelträger ertappt und an eine Pflegekraft verpfiffen. Anschließend suchte er den Waschraum nach Windeln ab und entschied sich einfach für irgendeine.
 
Mit seinen Eltern rechnete er offensichtlich nicht, als er sie sah, fragte er sie verwundert:,,Was macht ihr denn hier?“ ,,Na aber hallo Edmund, dürfen wir dich nicht mehr besuchen? Wir warten schon 15 Minuten auf dich und einige Fachkräfte suchen dich auch schon überall. Wo warst du?“forschten sie ärgerlich nach. ,,Ich musste mal aber fand auf Anhieb keine Toiletten,“ antwortete er. ,,Achso, und Pflegepersonal konntest du davon wohl nicht in Kenntnis setzen?“ fragten sie ihn ungläubig. ,,Doch das habe ich getan, aber die Jenige wollte mir nicht helfen,“ antwortete er. ,,Wer hat dich denn jetzt gewickelt?“ löcherten sie ihn. ,,Ich mich selber, da ich ja keinen für Klobetreuung und Pflege gefunden habe,“ antwortete er. ,,Sag mal Edmund, ist das ein Witz? Es sieht doch jeder Blinde mit Gehhilfe, dass dir Windeln in L viel zu groß sind. Du legst dich jetzt ins Bett und wir suchen einen Pfleger,“ erklärten sie ihm.
,,So ein verdammter Mist, jetzt kommt bestimmt die alte Hexe, um die Windel wieder auszutauschen,“ dachte er sich, während seine Eltern herum suchten. Sie kamen jedoch vorerst ohne Pflegekraft zurück. ,,So, Hilfe ist schon für dich im Anmarsch und jetzt junger Mann erklärst du mir bitte deinen Grund, warum du mit deinem Skateboard über ein Auto gesprungen bist,“ grub die Mutter das alte Thema wieder aus. ,,Mensch, kann ich mit diesem Thema nicht langsam abschließen? Ich wurde dafür härter bestraft denn je und es tut mir ja auch schrecklich leid, ist aber nun mal nicht rückgängig zu machen,“ versuchte er das Thema zu beenden. Eine Pflegekraft kam zum Austauschen der Windel und zu seinen Freuden war es nicht die Hexe, die versuchte, ihn zum Einmachen zu verdammen.
 
Mit den Worten:,,So Edmund, du musst also wieder frisch gewickelt werden,“ schickte sie seine Eltern raus, schob die Trennwand vor sein Bett aus und legte schon los. ,,Wer von uns hat dich denn gepflegt?“ fragte sie nach. ,,Weiß ich jetzt nicht so genau,“ stotterte er heraus. Er wollte auf jeden Fall ein Auffliegen seiner Alleingänge umgehen, damit keiner auf die Idee käme, dass er ein Schauspieler sei. ,,Naja, vielleicht gehört sie ja auch nicht zu uns, aber sowas lernt man doch, wenn man sich seines Berufes im Klaren wird. Glücklicherweise machst du nicht ein. Die passt dir wirklich nicht und ist eigentlich nur für schwergewichtige Menschen ausgelegt. Der jenige, der für Windeln verantwortlich ist achtete bei der Lieferung bestimmt nicht auf die Größenordnung. L & XL haben bei uns jedenfalls nichts zu suchen. “ antwortete sie. Sie zeigte ihm noch, wie groß sie war, die er sich selber anzog und packte sie wieder, da sie sauber war in den Waschraum zurück. Anschließend zog sie ihm eine Richtige an und seine Hosen wieder hoch. Er konnte es nicht richtig genießen, so schnell wie sie fertig war. Sobald die Arbeitskraft ging, kamen seine Eltern wieder rein und entschuldigten sich, ihr Versprechen gebrochen zu haben, ihn erst zu Hause wieder auf seine Übermut anzusprechen, aber sie brachen es, weil es sie wütend machte, dass ihn keiner vom gescheiterten Versuch abhielt, ein Hindernis in Breite von mehr als 1m zu überwältigen. ,,Es hat aber niemand Schuld an meinem Unfall. Der Versuch mit dem Fahrzeug überqueren wuchs ganz allein auf meinem Mist, also muss ich jetzt mit einer Persönlichkeitsstörung und der Neigung zu Windeln leben, nicht die Zuschauer, nicht ihr und auch nicht Luis. ,,Ist ja gut Edmund, beruhige dich wieder. Wir schließen jetzt mit dem Thema ab und hoffentlich hast du an Erfahrung gewonnen und den Blödsinn nur einmal gemacht,“ ermahnte ihn die Mutter.
 
Kind:,,Habt ihr mir etwas zur Beschäftigung mitgebracht? Krankenhausaufenthalt ist sowas von langweilig!“
 
Eltern:,,Ja, wir haben dir diverse Bücher, Malsachen, Spielfiguren aus Filmen, dein Legoset und einen MP3-Player mitgebracht und hoffen natürlich, dass du den Gefallen noch nicht daran verloren hast.“
 
Kind:,,Recht herzlichen Dank! Was ist mit meinem Handy?“
 
Eltern:,,In Krankenhäuser sind Handys verboten, außerdem wäre es bei deinem Unfall sowieso kaputt gegangen, wenn du es am Mann gehabt hättest! Wenn du telefonieren willst, musst du runter zum Empfang. Wir sollen dir von Luis einen schönen Gruß ausrichten!“ Während die Sätze ausgesprochen wurden, gaben sie ihm etwas Kleingeld für die Telefone.
 
Kind:,,Wisst ihr eigentlich, wie lange ich hier ausharren muss?“
 
Eltern:,,Ja, also bis Ende nächster Woche musst du schon rechnen.“
 
Das waren ja insgesamt 3 Wochen, eine zusätzliche Strafe, die ihm auf den Fuß folgte.
Seine Eltern blieben nicht mehr lange, da sie auch bald zur Arbeit mussten und wollten am Wochenende nochmal nach ihm sehen.
Der neue Unfallkandidat wachte nach dem Besuch von Edmund´s Eltern auf und stellte sich als Marlon vor. Seine Arme waren an vielen Stellen verletzt und blutig, sodass sie genäht werden mussten. Der Krankenhausaufenthalt zog sich unerbittlich in die Länge, während Ferientage sehr schnell vergingen.
Aber er erfuhr nach dem Wochenende, Freitag wieder nach Hause zu dürfen, also war das beinahe 3. Wochenende gerade so gerettet, denn Wochenenden waren im Krankenhaus immer am langweiligsten.
 
,,Na Edmund, ich weiß bereits, dass du Freitag voraussichtlich entlassen wirst,“ verkündete Rolf noch in seiner Zivilkleidung auf dem Flur stehend, da die Zimmertür offen stand. ,,Haben Sie nachher nochmal Zeit?“ fragte Edmund ihn. ,,Aber klar, ich wollte dir noch eine Anlaufstelle geben,“ verkündete Rolf ihm. Leider erfuhr Edmund nicht auf Anhieb, um was es ging. Zur Ablenkung nahm er sich etwas Kleingeld, ging zu den Telefonen in die Empfangshalle, versuchte seine Eltern zu erreichen.
Luis:,,Ja hallo?“
Edmund:,,Hallo! Ich wollte dich fragen, ob unsere Eltern diese Woche Frühschicht oder Spätschicht haben.“
Luis:,,Spätschicht, die sind also gar nicht da. Darf ich wissen, was du möchtest, vielleicht kann ich dir ja helfen.“
Edmund:,,Ich wollte euch verkünden, dass ich Freitag voraussichtlich entlassen werde.“
Luis:,,Kannst du nicht länger drinbleiben?“
Edmund:,,Nein, du Ar***gesicht, das geht eben nicht!“
 
Luis legte ohne weitere Worte mit seinem kranken Bruder zu wechseln einfach auf, während der Angeschlagene dachte:,,Mein Bruder kann was erleben, wenn ich wieder draußen bin.“
 
Rolf kam wie versprochen zu ihm und Doug, um die beiden Jungs für dich Nacht zu pflegen. Der neue Patient Marlon bekam nur Schutzstulpen für seine verbundenen Arme und versuchte sich weitestgehend alleine nachttauglich zu machen. Der Ältere von den beiden mit dem Skateboard-Unfall konnte es immer noch nicht glauben, seit einigen Tagen rund um die Uhr gewickelt zu sein wie ein geschäftsuntüchtiges Kleinkind. Er gewöhnte sich zwar dran, aber im Krankenhaus hänselte ihn niemand. Was sollte bloß draußen aus ihm werden?
 
Rolf:,,Hier hast du eine Anlaufstelle! Du wirst bestimmt noch viele Fragen offen haben, die rund uns Thema Windeln tragen beinhalten.
 
Edmund:,,Danke schön, wenn ich wieder zu Hause bin, will ich die Seite Windelgarten.de gleich kennenlernen,“
 
Rolf:,,Lass dich aber nicht davon abschrecken, dass es eine Fetisch-Plattform ist. Du findest auch separate Themen für kranke Menschen. Männliche und weibliche User können gleichermaßen betroffen sein.“
 
Edmund:,,Wie genau kommen Sie zu solchen Adressen?“
 
Rolf:,,Wir haben hier öfters Menschen, egal in welchem Alter, die auch durch Schicksalsschläge zu Windeln kommen. Ich stöbere im Internet unter den Begriff Windelträger, stoße dabei auf solche Seiten, habe mich auch auf manchen Seiten registriert und es geht nicht nur um Spaß-Windelträger. Du kannst dich mit anderen Mitgliedern oder Moderatoren über viele Sachen austauschen, solange du die Plattform-Regeln einhältst.“
 
Edmund steckte den Zettel in seine Reisetasche, in der auch seine Klamotten drinnen waren, aß mit seinen Zimmergenossen Abendbrot, putzte sich danach noch mal die Zähne, war bereits in Schlafsachen noch eine Weile mit seinem Spielzeug und Malen beschäftigt, bevor für die Patienten wie jeden Abend das Zimmer verdunkelt wurde. Er musste noch ein paar Tage ausharren, bevor er seiner Freude freien Lauf lassen durfte, es geht hier erst um den Montag, der für Edmund zu Ende ging. Während der letzten Tage freundete er sich mit Doug an und tauschte mit ihm die Adresse aus, um draußen den Kontakt weiter zu pflegen. Der Altersunterschied zwischen den beiden spielte für Edmund keine Rolle, auch wenn Kinder in seinem Alter lieber mit Gleichaltrigen spielen. Mit gemeinsamer Beschäftigung vergingen die Tage unerwartet schnell zu Ende. Von den Mahlzeiten wurden die Jungs jedoch weiterhin nicht satt.
 
Am Freitag war es endlich so weit. Edmund und Doug hielten ihre Entlassungspapiere in der Hand, fielen sich und ihren Angehörigen vor Freude in die Arme. Es war für beide Jungs einer der schönsten Tage, zwar war er noch nicht vorbei, aber was sollte deren Laune noch zum Kippen bringen. ,,Hallo du Fetischist, die Altersrollenspiel-Sachen warten schon auf dich,“ wurde Edmund vor seinem siebenjährigen Freund und dessen Angehörigen erniedrigt. ,,Luis, du kannst mich mal“, wehrte sich der Jüngere gegen den älteren Bruder. „So ein Assi, aber was anderes war aus seiner Sicht auch nicht von dem Großen zu erwarten“, dachte sich der von einer Persönlichkeitsstörung und einer Neigung frisch Betroffene. Er verließ mit ordentlichem Kohldampf das Krankenhaus und verabschiedete sich von Doug. Auf dem Weg nach Hause fragte er seine Eltern, ob sie nicht an eine Raststätte vorbeifahren konnten, da er wirklich Hunger hatte. ,,Du machst uns einen Eindruck, als ob du immer Hunger hättest, aber da du wegen guter Führung entlassen wurdest, tun wir dir diesen Gefallen,“ machten die Eltern eine Ausnahme, da sie eigentlich keine Freunde von Tankstellen und Raststetten sind, weil es dort meistens überteuert ist. Er freute sich riesig, so schlecht, wie das Essen im Krankenhaus war. ,,Ok Kinder, was wollt ihr denn haben?“ fragte die Mutter die beiden Söhne, als sie sich ins Restaurant einer Raststätte setzten.
,,Wir wollen uns etwas vom Buffet nehmen, das sieht so schön reichhaltig aus,“ antworteten die Söhne. ,,OK, und was wollt ihr trinken?“, fügte sie hinzu. ,,Cola,“ antworteten die beiden fast wie in einem Chor und verschwanden auch schon am Buffet. Luis suchte sich 2 Bockwürste, eine Schaufel Pommes und Ketchup heraus, während Edmund den Hals nicht voll bekam und mit einer Schaufel Bratkartoffeln, 2 Stakes, gebackenen Pilzen, Entenfleisch, einem Hauch Reis und einer Soße drüber zurückkam.
 
,,Ich habe nichts dagegen, wenn du dir so viel holst, aber Hauptsache du schaffst das aufzuessen,“ deutete die Mutter ihm an. Seine Familie staunte nicht schlecht, er schaffte es tatsächlich, alles zu verzehren. So sattessen konnte er sich schon lange nicht mehr. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl für Edmund, seit 3 Wochen wieder richtig satt zu sein.
 
Nach einer Stunde Pause und einem Toilettengang fuhr seine Familie weiter mit ihm in Richtung nach Hause. Er hatte beim Gehen im Restaurant das Gefühl, angestarrt zu werden wegen seiner Ursache, die ihn zu einem Windelträger werden ließ und war froh, als die Heimfahrt weiterging. Als er endlich wieder ankam und sich in der Wohnung in einen langen Spiegel blickte, merkte er erst, warum! Die Klamotten, die er im Krankenhaus anzog wurden ihm zu eng, sodass förmlich die Windel 10 cm rausguckte und sich deutlich unter ihnen abzeichnete. Es ärgerte ihn, nicht auf sein Äußeres Acht gegeben zu haben.
,,Ich brauche neue Hosen,“ erklärte er seinen Eltern deutlich, dass es nicht geht, wie sehr die Windel unter seinen aktuellen Hosen auffiel. ,,Edmund, du hast genug Hosen, du bekommst jetzt keine neuen,“ verwehrten sie ihm weitere Kleidung. ,,Doch, ihr seht doch, dass unter meinen alten Hosen die Windel auffällt. So traue ich mich nicht raus zu gehen,“ versuchte er seine Eltern zu überzeugen. ,,Doch, du hast noch weitere Hosen im Schrank, mindestens 5 Stück und vor Dezember bekommst du nichts Neues an Klamotten,“ blieben sie eisern bei ihrer Ansage. Scheibenkleister, es hat nicht geklappt, die Eltern zu überzeugen. Er zog sich enttäuscht die enge Hose aus und schaute sich erneut im langen Spiegel an. Aber anstatt sich komplett nackt zu sehen, sah er sich mit Windel an seinem Körper, lächelte und machte Faxen. Er versuchte mit diesem albernen Scham, wie ein abgebildetes Kleinkind auf Pakete von Kinderwindeln zu wirken, schaute sich um, dass ihn ja keiner dabei erwischte und erkannte sich selbst nicht mehr wieder. Er wollte nun heimlich wieder ein kleines Kind sein und so übte er, vor dem Spiegel auch dementsprechend zu wirken, wenn er nicht gefährdet war, ertappt zu werden. Die Windeln verhalfen ihm zu noch mehr Echtheit, denn abgebildete Kinder auf handelsüblichen Windelpaketen trugen ja auch welche. Er sah sich an seinen Spiegelbildern nicht satt, hockte sich auf allen vieren, steckte dabei die Zunge raus, die 2. Aktion bestand aus Schneidersitz mit Fingern im Mund und das 3. Spiegelbild aus Liegeposition, Strampeln mit einem alten Badespielzeug aus seiner Vergangenheit im Mund.
 
Edmund löste sich schweren Herzens und entschloss sich zu baden, was er im Krankenhaus nicht konnte und stellte das Radio an. Ein Lied von Queen kam aus dem Radio, war aber gleich zu Ende, was Edmund voll schade fand, die Ärzte mit Lass sie reden folgte, ein Song, dem er nicht wiederstehen konnte und wo er laut mitsang. Die Badetür schloss er ab, also konnte ihn keiner stören. Luis kam angestürmt und beschwerte sich über seinen lauten Bruder:,,Edmund du Ar***, höre auf zu kreischen und schließe gefälligst die Tür auf, hier gibt es auch noch Leute, die auf Toilette gehen!“ ,,Du kannst mich mal, ich singe so laut, wie ich es will und wer auf Toilette will hat zu warten,“ wehrte sich der Jüngere. ,,Du verdammter Egoist, fragst noch nicht einmal, ob jemand muss und ich bin kurz vorm Platzen. Es steht eben nicht jeder Blödmann auf Windeln, wie du,“ erniedrigte ihn der Ältere.
,,Luis, du kannst dir gerne eine nehmen, ich schließe nicht extra auf, um von dir nackt gesehen zu werden,“ antwortete er rücksichtslos. ,,Mist, Edmund lässt mich nicht auf das Klo,“ fluchte Luis vor seinen Eltern zitternd mit zusammengekniffenen Beinen. ,,Haha, jetzt braucht er auch noch Hilfe und dass soll ein echter Kerl sein,“ dachte sich der Jüngere und verdrehte die Augen. ,,Edmund, schließt du gefälligst die Tür auf und lässt deinen Bruder auf Toilette, sonst verbieten wir dir für eine Woche die Toilette,“ drohten seine Eltern ihm an. Verdammt, er hatte keine Wahl, als doch kurz aus der Wanne zu steigen und seinen Bruder rein zulassen, da er seine Eltern zu gut kannte. Sie sprachen keine Drohung aus, ohne sie durchzuführen und er wollte ganz bestimmt nicht eine Woche die Windeln vollmachen. Luis ließ weiterhin keine Gelegenheit aus, ihn zu schikanieren. Er schubste ihn, als der Jüngere ihn reinließ, sodass er bald hingefallen wäre, störte ihn dabei, Musik zu hören und hänselte ihn mit Worten, als er wieder rausging wie:,,Vergiss deinen Windelbereich nicht zu waschen!“ ,,Du redest mit mir, als ob ich das nicht wüsste. Sag mal für wie doof hälst du mich eigentlich? Du hättest wenigstens sprühen können, Vollpfosten“, wehrte sich der angeschlagene Junge. Wegen so einem Ar*** verging Edmund die Lust am Baden, er duschte und trocknete sich ab, versprühte das Bad mit Zimmer-Deo und ging nackt in sein Zimmer. Für wenige Minuten ließ er sich so auf sein Bett fallen, fühlte sich frei und ungezwungen, aber die uneingeschränkte Zeit war für ihn vorerst vorbei. Als nächstes wollte er versuchen, sich selber zu pflegen. Seine Eltern stellten ihm 3 Sorten ins Zimmer. Ein Paket hatte die Aufschrift Kolibri, das nächste Seni und das dritte amd slip. Für welche sollte er sich denn entscheiden? Er hatte keine Ahnung, also öffnete er alle drei Marken und suchte die Schönste raus. Kolibri sind grün, ,,ach du Sch**ße, wer die Farbe einer Kolibri-Windel trägt, leidet unter einer Geschmacksverirrung,“ dachte er sich und öffnete die Seni. Die sind blau, also schon etwas besser, aber auch nicht 100%tig nach seinem Geschmack. Die amd slips öffnete er zu Letzt, ,,sie sind weiß, wie langweilig!“
Babywindeln hätte er gerne bekommen!
Er nahm sich eine amd, breitete sie sich aus, legte sich drauf, klappte sie sich herum und versuchte sie zu verschließen. Aber die rechte Klebeseite hielt nicht, also schnappte er sich die nächste, aber auch dort hielt die rechte Klebeseite nicht. Beim 3. Anlauf, sich selber zu wickeln verlor Edmund die Geduld, weil auch dann die Windel nicht hielt. Wütend schmiss er welche durch die Gegend und fluchte herum. Da seine Kinderzimmertür offen stand, bekam Luis die Aktionen seines kranken Bruders mit. ,,Mama, Edmund dreht durch, ich glaube, er muss zurück ins Krankenhaus,“ spottete Luis ihn weiter. Vor lauter Wut auf seinen älteren Bruder schlug der Fünftklässler die Tür zu.
 
Seine Mutter stürmte ohne anzuklopfen zu ihm ins Zimmer und wollte wissen, wo sein Problem lag. ,,Diese verdammten Klebestreifen halten bei den amd nicht,“ gab er ihr zu verstehen. ,,Wie ich sehe hast du es nur mit der einen Marke versucht,“ stellte sie bei ihrem Sohn fest. ,,Kolibri gefallen mir nicht,“ sang er halb frustriert vor sich hin. ,,Edmund, der Geschmack ist nicht ausschlaggebend. Die gab uns ein Krankenpfleger mit und bevor wir neue holen, brauchst du die Aktuellen auf! Hast du mich verstanden?“, ermahnte sie ihn. Zu einem weiteren Satz kam er nicht, musste sich auf das Bett legen und wurde in eine Kolibri gesteckt mit den Worten:,,So, das nächste Mal fragst du bitte einen von uns, wenn du es nicht selber kannst! Jetzt zieh dir etwas über und räume die Windeln weg!“
 
Er zog sich erst an, um die hässliche Windelfarbe nicht ertragen zu müssen. Auf Aufräumen bestand ebenfalls keine Lust, also setzte er sich an den PC, gab im Internet die Adresse für Windelträger ein. Er musste sich einen Mitgliedsnamen ausdenken, wobei er gar nicht lange überlegte. Gedanken wie Eddie_123 oder Windeledmund gingen ihm durch den Kopf. Doch die Vorstellung war für ihn nicht prickelnd also nannte er sich Unfallkandidat, registrierte sich dort, stellte sich sobald die Registrierungsvorgänge abgeschlossen waren im Vorstellforum vor und schüttete in geeigneten Threds sein Herz aus.
Sein Profil bestand aus_
 
Avatar/Infotext:,,Ich wurde durch einen Unfall mit einer Persönlichkeitsstörung und dieser Neigung hart   bestraft. Jetzt begleiten mich die Windeln mein ganzes Leben lang.  
                                 
Homepage: keine Angabe
Geburtstag: keine Angabe
Geschlecht: männlich,
Stadt:keine Angabe
Land: Deutschland,
Beruf: schulpflichtig
Möchtest Du Kontakt ?: Ja
Was bist Du ?: nichts von all dem
Sexualität: keine Angabe
Beziehungsstatus: keine Angabe
Was ich suche?: Gleichgesinnte
Dein Suchradios: Land
Rauchst Du ? Nein, das gäbe auf Grund meines Alters mächtig Ärger
Was trinkst Du?: Kohlensäuregetränke
Lieblingswindel: noch unentschlossen
Seit wann trägst Du Windeln?: dieses Jahr frisch angefangen
Wickelplatz: Das ist von Situationen abhängig
Woran nuckelst Du: Momentan nur an Fingern und Badespielzeug
 
Nachdem Edmund sein Profil ausbaute, durchstöberte er ein bisschen das Forum. Seine Frage brannte ihm schon auf den Lippen, also ging er in die Kategorie ,,Krankenforum“ und erstellte ein neues Thema, welches er „Lieblingswindel-Suche“ nannte.
Die Schilderung seines Anliegens lautete:
,,Hallo, sehr geehrte Windelträger, ich bin durch einen Skateboard-Unfall krank geworden und meine Eltern erhielten von Krankenpflegern aus dem Krankenhausaufenthalt sehr hässliche Windelmarken, Kolibri, Seni und amd. Ich würde gerne mal wissen, wie ich an möglichst kitschig gestaltete Windeln komme, die auch älteren Windelträgern passen und wie ich mich alleine pflegen kann. Bei den amd-Windeln hielt eine Klebeseite einfach nicht. Meine Mutter steckte mich dann in so eine hässliche Kolibri.
 
Kann mir vielleicht jemand helfen?
 
MFG Unfallkandidat
 
Edmund speicherte das Thema gerade, als Luis ohne seine Erlaubnis das Zimmer betrat und sammelte die herumliegenden Windeln wieder ein.
,,Wenn du willst, schenke ich dir welche?,``versuchte Edmund ihm eine Lektion zu erteilen.
,,Du brennst doch! Als wenn ich Windeln bräuchte oder mögen würde. Du bist doch hier der Fetischist in der Familie“ wertete Luis ihn ab.
Das Telefon klingelte, als Edmund abnahm, war Christoph am anderen Ende der Leitung. ,,Ja endlich habe ich dich erreicht und jetzt komme mir ja nicht mit faulen Ausreden,“ ging er ihn an.
 
Edmund:,,Hallo Christoph, nein Luis ärgert mich die ganze Zeit auf Grund meiner Windellei!“
 
Christoph:,,Hast du ihm wenigstens eine übergebraten?“
 
Edmund:,,Nee, leider kam ich nicht dazu, wegen dem Telefon!“
 
Christoph:,,Achso, ich rufe dich an, weil ich wissen wollte, wann ich bei euch übernachten kann. Meine Familie will in der nächsten Zeit öfters Abends ausgehen, vertraut mir jedoch nicht und will mir für die betroffenen Zeiten Babysitter andrehen. Als 12jähriger möchte ich das aber nicht, daher fragte ich sie zuerst, ob ich bei dir übernachten darf, damit meine Eltern und ältere Geschwister Bescheid wissen.“
 
Edmund:,,Also von mir aus könntest du das natürlich, meine Eltern müssen aber erst zustimmen! Ich bin erst vor ein paar Stunden aus dem Krankenhaus zurück und weiß nicht, ob sie das erlauben. Warte mal kurz…….“
 
Keine Minute später meldete Edmund sich mit der frohen Botschaft zurück:,,Christoph, meine Eltern erlauben mir das!“
 
Christoph:,,Hey klasse, ich freue mich schon. Endschuldigung Edmund, ich muss jetzt erst mal auflegen für einen dringenden Toilettengang, bis bald!“
 
Zum Antworten kam Edmund nicht mehr, aber Hauptsache sein Klassenkamerad schaffte es auf Toilette. Er setzte sich erneut an seinen PC, um nach Antworten auf sein Thema zu schauen. Ja, ein Mitglied Namens Schnullerbacke schrieb:
,,Verkitschte Windeln, was hast du denn für ein Geschmack? Ich kenne jedenfalls noch keine und kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand so etwas haben will. Wenn die amd-Windeln nicht halten, dann lass dir andere Marken besorgen. Das liegt nicht an der Pflegetechnik sondern an der Qualität der Windelmarke selbst. Tschüß!
 
MFG Schnullerbacke“
 
Naja, Schnullerbacke konnte Edmund nicht wirklich helfen. Er hoffte weiter auf hilfreiche Antworten und spielte mit dem Gedanken, sich mit jemandem mal persönlich zu treffen. Es geht ja nicht, in seinem Alter noch von den Eltern gepflegt zu werden.
Da er zum Wochenende hin Christoph empfing musste er sein Zimmer aufräumen. Es waren ja nicht nur Pflegeprodukte sondern auch noch andere Sachen von der Zeit vor seinem Unfall überall verbreitet. 
Nach einer halben Stunde war er mit dem Gröbsten fertig, machte aber jedoch mit Staubsaugen, Staubwischen weiter und gab seinem Zimmer obendrauf noch ein Duftakzent mit einem Hauch Männerdeo im Raum.
 
Anschließend schaute er auf der Windelplattform nach weiteren Antworten, aber es folgten keine weiteren, was ihn im Glauben ließ, nicht ernst genommen zu werden. Dafür erhielt er aber eine private Nachricht von Windelfan_Josef:
 
,,Hallo Unfallkandidat, ich kann verstehen, warum du nicht jedem zeigen willst, wo du wohnst. Die Internetwelt ist nämlich sehr gefährlich! Ich komme aus Braunschweig, bin 47 und Windeln begleiten mich schon beinahe 6 Jahre. Bei Interesse kannst du dich gerne zurück melden!
 
Liebe Grüße Windelfan_Josef!“
 
,,Schade, er wohnt mehr als 300 km weit weg,“ ging durch Edmunds Gedanken, sodass er ihm auf Grund von Interesse trotzdem zurückschrieb:
 
,,Hallo, Windelfan_Josef! Schade, dass du so weit wegwohnst, denn ich bräuchte dringend jemanden, der mich über Selbst-Pflege aufklären kann und dazu müsste ich dem Jenigen persönlich meine Windeln zeigen, die meine Eltern von einem Krankenpfleger aus dem Krankenhaus bekamen und meine Probleme mit den Billig-Dingern real demonstrieren.
MFG Unfallkandidat!“

Während Edmund (Unfallkandidat) auf eine schnelle Antwort hoffte stöberte er als nächstes im Geschichtenforum herum. Es war zu dem Zeitpunkt, als er sich anmeldete nur eine einzige Geschichte zu finden, da Windelgarten.de noch am Anfang stand und nur aus 30 Mitgliedern bestand. Er konnte allerdings nicht verstehen, warum es so viele Spaß-Windelträger gibt, also Leute, die es gar nicht brauchen. Er würde so gerne vor dem Badespiegel weiterüben, wie ein Pampers-Kind auszusehen, aber die hässliche Farbe von der Kolibri verdarb ihm alles. So hässliche Windeln trägt kein Kleinkind, also wartete er auf die Gelegenheit, in der er sich Abends nachttauglich machte. Auf den nächsten Versuch, dieses Mal aber mit einer Seni. Seine Eltern konnten vorläufig vergessen, ihren Jüngeren Sohn ständig zu wickeln. Wieder nahm er vor dem Spiegel die Finger oder Badespielzeug in den Mund, legte sich auf den Fußboden, strampelte nur mit seiner Windel bekleidet, lächelte zwischendurch und richtete dabei die ganze Zeit seinen Kopf zum Spiegel. Es durfte in der Anfangszeit noch keiner von seinen Kleinkind-Komponenten im Zusammenhang mit Windeln wissen und reichte schon, wenn sein Bruder ihn schikanierte, wo er nur konnte. Nach Abendbrot und nachttauglich machen schaute er nochmal nach Post und wurde fündig. Windelfan_Josef schrieb zurück:
 
,,Hallo Unfallkandidat, mit einer so schnellen Antwort rechnete ich jetzt nicht so wirklich, bzw. reales Kennenlernen zog ich auch noch nicht in Betracht, aber ich helfe anderen Leuten gerne soweit ich kann, stelle mich aber erst vor. Mein Name ist wie im Nickname beschrieben Josef, Jahrgang 1965, habe eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker und 20 Jahre Berufserfahrung, bin an eine Frau vergeben, habe mit ihr 2 Söhne und 1 Tochter. Windeln waren schon in meinen Gedanken, als ich noch Kind war, sind aber erst seit 6 Jahren die Realität. Wie genau soll ein persönliches Kennenlernen denn aussehen?!
 
MFG Josef!“
 
 
Unfallkandidat schrieb ihm zurück:
 
,,Also zu mir, ich heiße Edmund, bin noch schulpflichtig und fange dieses Jahr erst frisch mit Windeln tragen an. Ich trage durch einen Freizeitunfall mit Krankenhausaufenthalt zu Folge eine Persönlichkeitsstörung und diese Macke davon. Am liebsten würde ich dich so schnell wie möglich treffen, weil ich es sehr eilig habe und noch nicht von meinen Eltern gewickelt werden will, um es unter anderem selber zu lernen und erst mal mit meiner Störung klarzukommen. Schaffst du es überhaupt, mehr als 300 km zu fahren? Wenn ja, würde ich zum Kennenlernen ein Einkaufszentrum mit vielfältigen Restaurants vorschlagen.
 
Bis bald, Edmund!“
 
Der Junge schaute sich unter anderem nach Umfragen um, wo doch tatsächlich diskustiert wurde, wie man sich vor seinem Umfeld am besten outet. Na, Edmund selber würde sich aber schämen, jemand Außenstehenden seine Macken zu beichten. 

Teil 2:

Diese Geschichte wurde anonym per e-mail eingesendet. Vielen Dank!

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