Als Kind versuchten
männliche Verwandtschafts-Mitglieder Edmund und Luis Skateboard-Künste
beizubringen und nahmen es mit einer Video-Kamera auf. Mit verlorenen Gedanken
schauten sich die Brüder die Aufnahmen an, wie sie lernten Hindernisse auf
vielfältige Art zu überwältigen.
Nach 2 Jahren Sport-Erfahrungen verlor der
Jüngere von beiden Brüdern die Kontrolle über seine Freizeitaktivität, weil er
einen Moment unkonzentriert einem Rollstuhlfahrer hinterher schaute und baute
einen Unfall. Er endete über einen langen Zeitraum im Krankenhaus, kam mit stark
beeinträchtigtem Sozialverhalten und einer Neigung davon. Krankenpfleger
informierten ihn nach Stabilisierungsmaßnahmen, dass er Glück im Unglück hatte
und manche Unfall-Opfer viel schlimmer enden, also mit körperlichen
Beeinträchtigungen. Als er rausbekam, dass andere Patienten Windeln trugen,
indem Personal herumfragte, ob jemand gewickelt werden muss, zählte er sich zu
den Wickelkandidaten, als ihm noch nicht die Toilette gezeigt wurde, indem er
mit einem anderen Kandidaten seinen Zeigefinger hob und:,,Ich auch," rief. Ihm
wurde jedoch immer wieder auf Einbildung hingewiesen und zum Toilettengang
geraten, wenn er mal muss, weil jeder, der nicht auf Windeln angewiesen ist,
froh sein sollte, anschließend er nach Entleerungsbedarf gefragt. Anzeichen,
dass er nicht wie ein Wickelkandidat behandelt wurde, warfen ihn völlig aus der
Bahn. Er überlegte nicht, was er sagte, verletzte sich selbst und schrie um
sich. Ausfälle wie, mit an Körperteilen um sich schlagen und mit:,,WINDELN
BITTE," zu antworten waren im Gegensatz zu anderen Reaktionen noch harmlos.
Sätze wie:,,Am Liebsten wäre ich jetzt mein ganzes Leben auf Hilfsmittel wie
Windeln, Rollstuhl, Zwangskleidung und Fesseln angwiesen," oder der Wunsch, nie
wieder etwas alleine zu können/dürfen, gerieten an die Tagesordnung. Wenn er auf
Toilette gesetzt wurde benahm er sich so schlimm, dass ihm von einem, der vielen
Arbeitskräfte die Hände festgehalten wurden, damit er sich nicht selber schaden
konnte. Er hasste es, wenn das Gegenteil von dem, gemacht wurde, was er
gebrauchen konnte. Es ging dem Personal nur darum, Patienten weitestgehend zu
fördern. Damit wenigstens nachts Ruhe einkehrte und Edmund nicht ständig andere
Patienten durch seine Reaktionen im Schlaf störte, entschloss sich eine
Arbeitskraft, heimlich hinter dem Rücken anderer Kollegen den Jungen zu wickeln.
Sein Kopfkino spielte
zwar verrückt, doch wirklich in Windeln gesteckt zu werden fühlte sich die
ersten Momente nach etlichen Jahren Sauberkeit gewöhnungsbedürftig an, ließ ihn
nachdenklich werden, sodass er sie am liebsten doch wieder loswerden wollte. Ein
Zurück gab es nicht, zumindest nicht für die erste Nacht nach seinen
Wutausbrüchen. Was die kommenden Zeiten betraf, ließ er sich überraschen und
schlief das erste Mal seit Jahren wieder mit Windeln ein.
Von dem Satz:,,Prima
Edmund, wie ich sehe, zeigen Windeln wohl ihre Wirkung! Du hast geschlafen wie
ein Stein. Wir sind stolz auf dich und werden dir vorsichtshalber, damit du so
ruhig wie möglich bleibst eine frische geben," wachte die angesprochene Person
auf. Er merkte noch nicht einmal, dass ihm die Bettdecke bei Seite genommen und
unter dem Schlafanzug geschaut wurde. ,,Warum muss ich jetzt Tagsüber Windeln
tragen?" fragte er nach, während er von dem Krankenpfleger ins Pflegebad
gefahren und tagestauglich gemacht wurde. ,,Ich sehe, du hast die gesamte
Situation noch nicht realisiert. Du erleidest durch deinen Skateboard-Unfall und
den Krankenhausaufenthalt eine Persönlichkeitsstörung. Wenn sich jemand etwas
bricht, können wir es reparieren, aber auf psychische Folgen haben wir leider
keinen Einfluss. Edmund, es tut mir Leid, dir das klarstellen zu müssen, aber du
bist jetzt aus Sicherheitsgründen eine ganze Zeitspanne auf Windeln angewiesen,"
erklärte ihm einer von der Tagesschicht und zog ihm Klamotten über die Windel,
die Patienten erschweren sollen, sich Inkontinzmittel selber zu entfernen.
Nachdem der Pfleger
mit der Absicherung für Edmund fertig war, ließ er den Jungen alleine mit seinen
Gedanken zurück. *Für eine ganze Zeitspanne auf Windeln angewiesen, vielleicht
für Wochen, Monate oder über Jahre* Als der Betroffene eine Neueinlieferung
hörte, kehrte Traurigkeit und der nächste Gedanke bei ihm ein. *Auf psychische
Folgen hat das Krankenpersonal keinen Einfluss*. Er bereute die Situation, in
der er beim Skateboarden unkonzentriert war und die Kontrolle verlor. ,,Übermut
tut selten gut," lernte Edmund von seinen Eltern, aber er tat nichts besseres,
als sich ihnen zu wiedersetzen. Nun schien er von Gott bestraft zu sein, indem
er über einen unbefristeten Zeitraum auf Windeln angewiesen war. Vom Zusehen
sieht so manche Sportart sehr leicht aus und jeder, der von Edmund`s männlichen
Fernverwandten als echter Junge ernst genommen werden wollte, musste ihnen etwas
beweisen können.
Als der Patient nach
dem Mittagessen aus dem Fenster seines Krankenzimmers schaute, entdeckte er,
dass seine Familie ihn besuchte. Er geriet in Panik, wollte bloß nicht, dass man
von seinen Windeln wusste. Sein Bruder würde sich bestimmt über ihn lustig
machen und von den Eltern erwartete er, wenn er wieder zu Hause ist harte
Strafmaßnahmen über Wochen. Kaum 5 Min. später kam seine Familie herein. Anstatt
ein Hallo wartete auf Edmund richtig derbe Ärger:,,Edmund..... Kind was hast du
nur gemacht?! Wie oft sagen wir dir, dass Übermut kein gutes Beispiel ist! Du
schaffst es auf keinen Fall über Hindernisse zu springen, die mehr als 1m breit
sind!" ,,Woher wisst ihr das," fragte der Junge seine Eltern erschrocken.
,,Einer von deinen Schulkumpels gab uns so schnell wie er konnte Bescheid. Am
liebsten würde ich dich gleich an Ort und Stelle über das Knie legen," schimpfte
die Mutter ihn an. Der Vater bremste sie:,,Werfe dem Jungen doch mal nichts vor.
Das können wir mit ihm besprechen, wenn er wieder entlassen ist. Auf jeden Fall
sollten wir froh sein, dass er keine körperlichen Beeinträchtigungen von sich
trägt und noch lebt."
Luis mischte sich
ein:,,Ich habe gehört, dass du für lange Zeit Windeln tragen musst," und wollte
sich einen Eindruck verschaffen, wie sein jüngeres Geschwisterchen in Windeln
aussah, versuchte einen Blick auf seinen Hintern zu erhaschen, während die
Eltern ihn ermahnen, ,,Er solle ja seinen kranken Bruder in Ruhe lassen!"
Dem jüngeren
Angeschlagenen kamen die Tränen, jetzt konnte er seine schlechten Gefühle nicht
mehr steuern. ,,Es tut mir so schrecklich Leid, aber ich wollte mich doch nur
vor anderen Jungs beweisen....
,,Ist ja gut, wir
wissen doch, wie die Jungen-Welt zugeht. Luis ist ja heute noch kein wenig
besser, nur hat er sich dabei noch nie was zugezogen. Kopf hoch Edmund! Du
lebst, brauchst Gott sei Dank keinen Rollstuhl, Gehwagen oder ähnliches. Schätze
es einfach wert, dass du nur mit leichten Folgen davon kommst. Ob nun mit oder
ohne Windeln, niemand braucht auf seine Lebensqualität zu verzichten. Du kannst
mit anderen Jungs weiter deinen Hobbys nachgehen, wirst später vergeben und mit
deiner Partnerin gemeinsam Ziele verfolgen," ermutigte der Vater seinen jüngeren
Sohn.
,,Tolle Aussichten!
Aber wer will denn schon mit Windelträgern zusammen kommen," schwiff als
nächstes durch Edmund`s Gedankengänge. Zum Glück blieb seine Familie nicht
lange, ihm war die Anwesenheit von seinem Privat-Umfeld augenblicklich zu viel.
Warum wurde er von Gott auf grausame Weise bestraft? Lieber hätte Edmund sich
Ärger von seinen Eltern als psychische Beeinträchtigungen mit einer Neigung
einkassiert.
,,Oh Mann, gestaltet
sich das schwierig!" ,,Leg los Edmund, oder traust du dich nicht, ein Fahrzeug
zu bewältigen," gröhlte einer seiner Cousins. ,,Genau, erst hat der kleine
Sch**ßer die größte Klappe von uns allen und jetzt zieht er den Schwanz ein,"
antwortete der nächste dem ersten. ,,Wartet Jungs, ich sammle mich doch nur noch
einmal. Als Junge kennt man doch keine Angst! Und ab heute gehöre ich zu den
richtigen Jungs," antwortete Edmund selbstbewusst und startete seinen Versuch,
mit dem Skatebord die Motorhaube eines PKW´s zu überwältigen. ,,Was schreien die
anderen Jungs jetzt noch, ich nehme doch schon Anlauf," dachte Edmund bei sich
und stellte zu wenig Schwung zum Überqueren des Fahrzeuges fest. Er schaffte das
Manöver nicht ohne Berührung mit dem Fahrzeug und wurde von seinen Schaulustigen
verhöhnt...... Mit einem lautem AAAAAAAUUUUUUTSCH endete das ganze Szenario!
Schweiß gebadet
erwachte Edmund aus diesem Alptraum seines gescheiterten Versuches, aber nicht
nur das. Er stellte fest, seine Windel geflutet zu haben und fand es total
schrecklich, den Gedanken, einer Arbeitskraft eine volle Windel beichten zu
müssen. Er nickte nachmittags ein und träumte einfach vor sich hin.
Gegen 18:00Uhr betrat
ein anderer Pfleger das Sechser-Zimmer, in dem Edmund dabei war. Der
Windel-Sünder hatte immer noch die Decke in der Hand und erschrak vor der
Arbeitskraft. Die ganzen Zimmergenossen begrüßten den Pfleger bereits mit
Vornamen, sodass er zurückgrüßte, schienen ihn also schon zu kennen. Folgedessen
kam die Pflegefachkraft auf Edmund zu. ,,Wer ist das? Ich kenne keinen Rolf,“
dachte Edmund bei sich. ,,Hallo, ich heiße Rolf und bin einer von den
Nachtpflegern,“stellte er sich vor. ,,Oh Entschuldigung. Sind sie dann nicht
etwas zu früh? Wir haben ja noch nicht nachts,“ fragte Edmund so lustig wie
möglich. ,,Da hast du zwar Recht, aber ich habe das Pech, zu den
18:00Uhr-Schichtanfängern zu gehören diese Woche. Wie ich sehe, ist es heute gar
nicht mal so ungelegen. Du bist ganz durchgeschwitzt, deswegen ist es vielleicht
nicht verkehrt, dir die Kleidung zu wechseln, damit du dir nichts wegholst,“
riet Rolf ihm. ,,Edmund muss schlimm geträumt haben, so wie er vorhin *AUTSCH*
schrie, deswegen ist er so durchnässt,“ antwortete ein anderer Zimmergenosse.
,,Achso, das kann ja mal passieren. Darf ich mal wissen, wer dich in diesen
komischen Body steckte, den du nicht selber aufbekommst? Wie willst du denn auf
Toilette kommen“ fiel Rolf als nächstes auf. ,,Einer aus der Tagesschicht. Ich
leide unter einer Persönlichkeitsstörung und Windeln sind wie ein
Beruhigungsmittel, besser als Medikamente sogar noch. Wenn sie mich aus dem Body
befreien wollen, kommen Sie leider zu spät. Ich habe auf Grund, dass ich ihn
nicht selber öffnen kann die Windel benutzt“ antwortete Edmund. ,,Tobias, wenn
du auf Toilette musst, legst du deine Bücher zur Seite und gehst bitte, anstatt
vor Drang herum zu zappeln. Ich möchte nicht auch noch dein Malheur beseitigen,“
bat Rolf den Bettnachbarn. ,,Eigentlich wollte ich jetzt Teil 4 von Harry Potter
zu Ende lesen,“ bat er den Nachtpfleger um etwas Geduld. ,,Nein Tobias, du
beeilst dich jetzt mit dem Toilettengang. Danach kannst du von mir aus gerne
weiter lesen,“ ermahnte Rolf den Patienten. ,,Ach Mann,“ tat Tobias wie eine
beleidigte Leberwurst, schmiss das Buch bei Seite und hörte notgedrungen auf
das, was ihm gesagt wurde. Erneut wendete sich Rolf zu Edmund, entfernte ihm den
Body, die benutzte Windel, schickte ihn duschen und bezog zwischendurch sein
Bett. Gerade so, als Edmund mit seiner täglichen Körperhygiene fertig war, kam
der Nachtpfleger mit dem bettnässendem Zimmergenossen zurück. ,,Edmund, bist du
jetzt fertig? Denkt dran alle Mann, es ist gleich Abendbrot-Zeit. Ich wickle
schnell noch Doug und dann bist du dran,“ verkündete Rolf etwas hektisch, so
viel wie es für Personal zu tun gab.
Während Edmund die
Wickelprozedur sah, wollte ein Teil in ihm doch wieder Windelfreiheit genießen.
Er konnte zwar nicht rund um die Uhr nackt rumlaufen, aber der Schlafanzug hätte
ihm schon gereicht. Als Rolf sich zu ihm wendete, trocknete er ihn ab, hob ihn
auf Grund des Wissens seines psychischen Schadens wie Doug auf den Wickeltisch,
holte für die Nacht eine Tena Maxi in Größe S aus einer Schublade hervor. Die
sehen immer ziemlich dick aus und rascheln wie die Pest ,,Seine Gefühle gerieten
ins Schleudern! In so eine auffallende Windel soll er jetzt gesteckt werden!
,,Edmund, Patienten brauchen nichts zu machen, nur ich mache das,“ ließ Rolf,
Edmund sich unterordnen, faltete die Windel auf, hob ihn in null komma nichts
an, platzierte sie unter ihn, cremte ihn ein, senkte ihn wieder ab. Mit den
Worten:,,Gleich bist du fertig,“verschloss er die Windel, zog ihm einen Body an,
der im Schritt zu öffnen war, sodass Edmund auch allein drankäme und eine
Schlafanzughose drüber.
Im Zimmer wurde am
Nachttisch jedes einzelnen Patienten das Abendbrot serviert. ,,Wer sollte denn
von dem Essen im Krankenhaus satt werden,“ holte Edmund der nächste Gedanke ein.
Denn es gab bloß eine Scheibe Brot pro *Mann* mit einer Streichwurst-Sorte dazu
und einem 0,2l Getränk. Frühstück war auch nicht besser und Edmund machte sich
nicht viel aus Aufstrichen. Er bevorzugte Scheibenwurst, Schnittkäse und
Ketchup, so wie zu Hause. Er nahm sein Brot und den Saft zu sich, wovon er
trotzdem kein bisschen satt wurde. Anschließend schrieb er einen Zettel mit
seinen Wünschen auf. Es sollten in Zukunft 2 Brote mit Scheibenwurst,
Schnittkäse und Ketchup sein jeweils zum Frühstück und Abendbrot. Sobald jemand
zum Abservieren kam, gab Edmund den Zettel mit seinen Bestellungen hin. ,,Ich
werde sehen, was wir am Essen ändern können, kann dir aber leider nichts
versprechen,“ erklärte ihm die Krankenhaus-Köchin. ,,Werden Extrawünsche in
Rechnung gestellt?“ fragte Edmund die Arbeitskraft. Die Köchin antwortete mit
,,Nein“, als sie das Zimmer mit dem leeren Geschirr wieder verließ. Anschließend
standen die Patienten nochmal auf, um sich die Zähne zu putzen und durften sich
bis 20:00Uhr beschäftigen, dann wurde für sie zum Schlafen das Zimmer
verdunkelt. Edmund durchwühlte seine Tasche, stellte enttäuscht fest, dass seine
Eltern ihm keine Malsachen einpackten, wo er doch so gerne malt. Sobald es
Schlafenszeit und das Zimmer verdunkelt wurde, nahmen bei Edmund wieder
irgendwelche Gedanken ihren Lauf. Zum zweiten Mal realisierte er, während er im
Bett lag, eine Windel zu tragen. Ihn wunderte es nur, dass sich keiner über ihn
negativ amüsiert. Er rechnete mit Gelächter und Sätzen wie:,,Du bist ja ein
Baby!“ Ganz Unrecht hätte sein Umfeld im Krankenhaus nicht, nur mit dem
Unterschied, dass er seinen Körper steuern konnte und Babys nicht. Ansonsten ja,
Windeln ordnet doch die Mehrzahl in der Gesellschaft zu Babys ein.
,,Ist noch einer
wach, oder schlaft ihr alle schon?“ fragte Edmund in den Raum rein.
,,Also ich bin noch
wach,“ antwortete Tobias.
,,Ich auch,“ gefolgt
von Doug.
,,Darf ich euch
nochmal stören?“ fragte Edmund.
,,Ja bitte, was hast
du denn jetzt noch auf dem Herzen,“ antworte Tobias.
,,Eigentlich habe ich
mit Spott gerechnet, bin aber im Nachhinein froh, dass es nicht eintritt,“
erklärte er seinem Umfeld.
,,Oh Edmund, das 21.
Jahrhundert lässt grüßen. Wir werden ja wohl heutzutage gut genug aufgeklärt, um
zu wissen, dass keiner etwas dafür kann, krank zu sein,“ versicherte ihm Tobias.
,,Keine Sorge, du
machst dir einfach zu viele Gedanken um deine Krankheit. Schwächen sind
uninteressant. Wichtig ist, sich selbst so zu akzeptieren wie man ist,“ fügte
Doug als letztes hinzu, bevor Ruhe einkehrte, nicht dass es noch Ärger gäbe,
weil noch nicht alle schliefen.
Edmund verstand die
Welt nicht mehr. Er erfuhr viel durch Reportagen über Leute, die von ihrem
Umfeld mit allen Mitteln ausgegrenzt werden, nur weil sie Windeln trugen. Nun,
seine Zimmergenossen im Krankenhaus kannte er ja auch nicht weiter, machte sich
aber Gedanken über seine Schulzeit. Wie wird seine Zukunft aussehen, wie lange
und wird er überhaupt seine Macke verbergen können. Dabei wanderten seine
Gedanken weiter zu Doug, bei dem sofort auffiel, ob er Windeln trug oder nicht.
Auch bei Edmund selbst fiel der Unterschied auf. Es ließ ihn keine Ruhe und
keinen guten Schlaf gewähren.
Morgens um 7:00Uhr
wurden die Patienten von ganzen Personal-Gruppen wach und tagestauglich gemacht.
Edmund kam sich vor wie eine Puppe. Eine Arbeitskraft kam mit Pflegeutensilien
zu ihm ans Bett, holte ihn aus Schlafkleidung und Nachtwindel, wusch ihn,
trocknete ihn ab, steckte ihn in frische Windeln und Tageskleidung. Seine
Zimmergenossen gingen alleine ins Bad und wuschen sich, wobei Edmund neidisch
darüber wurde. Anschließend waren Mundhygiene und Frühstück dran. Um 9:00Uhr
wurde er zur Visite aufgerufen. Edmund trug zwar keine körperlichen Schäden
davon, für ihn sollte sie aber da sein, um das Krankenpersonal über sein
Wohlbefinden auf dem Laufenden zu halten und mit Fachkräften über Probleme zu
reden.
Als nächstes erfuhr
Edmund, dass 2 seiner Zimmergenossen gleich nach dem er sie 1 Woche kannte nach
Hause durften. Tobias wurde nach dem Frühstück entlassen und Benjamin
nachmittags, nach seiner Visite, weil das Krankenpersonal zufrieden mit seinem
Genesungsprozess war. Die beiden waren ebenfalls wegen Freizeit-Unfällen
drinnen. ,,Ihr könnt euch glücklich schätzen! Mal sehen, wie lange ich hier
ausharren muss. Vom Essen her hatte ich es nicht mal 2 Tage hier in diesem Laden
ausgehalten und immer umsorgt werden kann ich auch nicht. Ich wünschte mir, dass
man mir draußen weiter helfen könnte, mich mit der neuen Situation zu Recht zu
finden und wieder zur Selbstständigkeit bekommt,“ antwortete Edmund.
Er verbrachte 1 ganze
Woche im Krankenhaus mit Doug alleine und hatte solche langweiligen Tage schon
lange nicht mehr erlebt. Sie kamen ihm vor, wie eine Ewigkeit und die Zeit
schien für ihn nicht umzugehen. Edmund war im Krankenhaus total aufgeschmissen.
Es war nicht nur so, dass seine Familie ihm keine Beschäftigungsmöglichkeiten
mitgab, sondern auch sein Handy zu Hause lag und er niemanden erreichen konnte:
„Was für ein Mist,“ dachte er sich. Die einzige Abwechslung war, die Windel bei
jedem Schritt zu spüren, aber er dachte daran, auch mal versuchen, ohne
herumzulaufen. ``Vielleicht log ihn das Krankenpersonal bloß an und er ist gar
nicht krank. Auch das hätte er den Arbeitskräften doch glatt zugetraut,“ ging
ihm durch den Kopf. Am Mittwoch der 2. Krankenhauswoche zog er sich unten herum
aus und entschloss sich, die Windel abzumachen. Als er schon eine Klebeseite der
Windel löste, erwischte ihn ein Krankenpfleger beim Mittagessen servieren. *Was
für ein Pech*.
,,Edmund, was machst
denn du? Wenn die Windel für dich ein Beruhigungsmittel ist, hast du die nicht
auf eigene Faust wegzulassen. Sag uns Bescheid, wenn du auf Toilette musst,
außerhalb dieser Ausnahme behältst du sie an. Jeder von uns weiß bereits, dass
du dich nicht in der Lage fühlst, ohne auszukommen,“ schimpfte er mit ihm und
holte Verstärkung:,,Christian, kannst du mal bitte Edmund auf Toilette setzen
und ihn danach neu wickeln?“ ,,Ich kann es mal versuchen,“ antwortete der
gemeinte Kollege von dem Pfleger, der das Mittagessen für ihn und seinen
Zimmergenossen Doug servierte. ,,Hattest du bis jetzt noch keine Gelegenheit zu
üben?“, wurde Christian gefragt. ,,Nein, aber so schwer stelle ich es mir
wiederrum auch nicht vor,“ antwortete er. ,,Auweia, jetzt auch noch ein
Versuchskaninchen, ganz toll“ dachte der ertappte Patient. Dafür dass Christian
das erste Mal einen Patienten pflegte, konnte man sich nicht beschweren, nur an
der Geschwindigkeit musste noch gefeilt werden. Bei Rolf hätte sich der Azubi
noch einiges abschauen können, wenn beide nicht in getrennten Schichten
eingeteilt gewesen wären.
Am liebsten hätte
sich Edmund vom Krankenhaus eine Stunde Auszeit genommen, um die Jahreszeit zu
genießen, aber mit Windeln wollte er nicht draußen herum eiern und nutzte die
Zeiten, in denen Zimmergenosse Doug nicht im Zimmer war Musik mit dessen Walkmen
zu hören und seinem Spielzeug zu spielen. Es waren Spielfiguren aus Filmen wie
Toy Story, Raumschiff Enterprise oder Spiderman vorhanden. Seine
Spielgelegenheiten waren schneller zu Ende, als ihm lieb war. Traurig löste sich
Edmund von dem fremden Eigentum und legte alles wieder ordentlich zu Recht, um
mit seinem Zimmergenossen keinen Ärger zu riskieren.
Den darauf folgenden
Tag klopfte es an deren Tür und Edmund dachte zuerst, dass es die Patienten von
gestern wären, doch stattdessen waren es 2 von seinen Klassenkameraden und
machten ihn von der Seite an:
,,Eh du Faulpelz,
bist den ganzen Tag im Zimmer, hast nichts zu tun, spielst nur mit deinem
Zimmergenossen oder schaust zum Fenster raus und lässt uns die ganze Zeit
alleine abrackern.“ Edmund konnte es nicht glauben, dass seine Klassenkameraden
Angelo und Christoph vorbei kamen.
,,Hi Jungs, was macht
ihr denn hier. Habt ihr nicht noch Unterrichtszeit?“ fragte Edmund die beiden
erschrocken.
,,Ja Alter, wir
schwänzen für dich extra diesen Tag. Was hält dich davon ab, den Pflichten
nachzukommen“ gröhlte Angelo herum.
Edmund erzählte den
Jungs von seinem Skateboard-Unfall und dessen Folgen, nur die Windeln schloss er
aus.
,,Das glaubt dir eh
keine Sau,“ gröhlte der Klassenkamerad weiter, während Christoph sich an die
Krankenakte schlich und sie durchlas.
,,Achso, du kommst
nicht in die Schule, weil keiner mitbekommen soll, wie du wieder zu einem
Kleinkind motierst,“ stichelte er mit Edmund herum.
,,Jemand, der nur
herkommt, um sich über mich lustig zu machen, kann gleich wieder gehen,“ setzte
Edmund seine Kameraden vor vollendeten Tatsachen.
,,Eh, beruhige dich
doch mal ganz kurz Alter, niemand will sich über dich lustig machen. Wir sind
froh, dass du überhaupt noch lebst. Aber du glaubst nicht, was die Jenigen, die
dir bei deinen Skateboard-Tricks zuschauten für Ärger mit ihren Eltern
einsteckten, obwohl Du als einziger versucht hast, ein Fahrzeug zu bewältigen,
deswegen schwänzen wir ja auch den Tag. “ versuchten seine Kameraden die
Stimmung zu verbessern. ,,Ja ist klar, ihr sagt es bestimmt alles nur so und
kaum seid ihr weg, würde ich euch zutrauen, dass ihr euch vor negativem
Amüsieren kaum halten könnt,“ antwortete der Patient seinen Kameraden.
,,Edmund, du müsstest
und doch besser kennen. Hör ganz kurz auf uns, so bald du entlassen bist, wollen
wir wie vor deinem Unfall versprochen bei dir übernachten. Solltest du uns trotz
allem noch nicht glauben, wird einer von uns symbolisierend für dich zum
Windelträger,“ sprach Angelo aus.
,,Soll das auch für
Sport gelten, oder wie soll ich es verstehen?“ hakte Edmund nach um sich
abzusichern, wie weit sie gehen wollten.
,,Angelo, spinnst du?
Du kannst doch nichts versprechen, was wir nicht halten können,“ versuchte
Christoph ihn zu stoppen.
,,Könnt ihr mal mit
dem Streit aufhören? Ich nehme es wörtlich und möchte den jenigen, der sich zu
Windeln entschließt eine bestimmte Zeitspanne pro Tag in Windeln sehen. Damit
der Jenige, der sich opfert nicht mogeln kann, wird er in dieser bestimmten Zeit
mit mir verbringen,“ stellte Edmund die beiden Jungs vor vollendeten
Tatsachen.
Noch während seine
Klassenkameraden bei ihm waren, teilte eine Gruppe von Krankenpflegern einen
neuen Patienten stets zu ihm und Doug. Seine Arme waren komplett verbunden.
,,Ohje, der Arme, es ist doch mit der Zeit belastend, wenn man nicht alle
Knochen bewegen darf,“ dachte Edmund bei sich. Christoph und Angelo gaben ihm
Unterrichtsmaterial von der Schule, verabschiedeten sich wieder und nahmen sich
vor, 2 Tage vor der Entlassung noch mal vorbeizukommen. Edmund setzte sich an
den vorhandenen Tisch im Zimmer und versuchte so viel wie möglich zu lösen. Der
neue Zimmergenosse mit den verbundenen Armen schlief noch tief und fest,
wahrscheinlich wurde er gerade frisch operiert. Also beschäftigte er sich
notgedrungen allein. Vor seinen Kameraden traute er sich nicht, mit fremden
Spielzeug zu spielen und Doug blieb lange bei den Ärzten. Sein Körper meldete
sich zwischendurch, doch einmachen wollte er ganz bestimmt nicht. Er wollte sich
wieder führen und nach dem Klogang frisch wickeln lassen und klingelte nach
einer Pflegekraft. ,,Ja, Edmund, was kann ich für dich tun?“ fragte die
Arbeitskraft. ,,Ich muss mal auf Toilette geführt werden,“ gab er ihr zu
verstehen. ,,Da du ja eine Windel trägst, kannst du getrost einmachen, bis sie
nichts mehr aufnehmen kann. Unter sauberen Umständen mache ich sie dir nicht ab.
Wenn das jeder so macht wie du, sind wir irgendwann arm. Du hast überhaupt keine
Ahnung, wie viel Geld für Pflegeutensilien drauf geht. Du kannst dich ruhig
einsauen, bis zum Geht nicht mehr. Irgendeiner wird sie dir bestimmt wechseln,
wenn du sie einmal richtig voll hast,“ erklärte die Arbeitskraft. ,,Was war denn
das für eine alte Hexe,“ dachte Edmund bei sich, er wollte ganz bestimmt nicht
einmachen. So eine Arbeitskraft hatte er bis jetzt noch nie erlebt. Bisher
verließ er sich nur auf Personal, doch in diesem Punkt versuchte er es
auszuhalten, alleine zu gehen. Außerhalb müsste er das auch können, ohne
irgendwelche Nebenwirkungen. Er schlich sich also aus dem Zimmer, musste an dem
Personal-Zimmer vorbei und suchte in Richtung Waschraum. Doch anstatt etwas
Geeignetes fand er nur Personaltoiletten, Behinderten-Toiletten, zur Krönung
auch noch abgeschlossen vor, inklusive Schilder auf denen ausdrücklich ein
Schlüssel gefordert wurde. Aber es konnte für Edmund alles nicht wahr sein,
irgendwelche Toiletten müssten doch offen zugänglich gemacht werden. Er suchte
in der entgegengesetzten Richtung, aus der er sein Zimmer verließ weiter und
fand freie Toiletten vor. Er bekam die Windel nicht in der vorsichtigen Variante
auf, also riss er die sich runter, machte sie so unbrauchbar und schaffte es
gerade so, sich auf die Kloschüssel zu setzen, bevor etwas schief ging, da er
auf Grund seiner Suche sehr lange aushielt. Allerdings fand er zu wenig
Klopapier vor und nahm damit vorlieb, besser als keins zu finden. Als er fertig
war und sich Hände wusch, überraschte ihn eine Putzhilfe und fragte ihn, ob er
hier jemanden besuchen will. ,,Nee, ich bin selber für insgesamt 3 Wochen hier,“
antwortete Edmund. ,,Achso, du bist wohl Patient?,“ hakte sie nach. ,,Ja,“ bekam
er nur kleinlaut heraus. ,,Dann bist du hier aber falsch, diese Toilette ist für
Besucher! Wurde dir nicht gezeigt, wo die für euch geeigneten Toiletten sind?,“
fragte sie neugierig. ,,Naja nicht wirklich. Ich war bisher nie alleine und ließ
mich immer von Personal führen,“ antwortete er. Die Putzhilfe schaute ihn
mitleidig an, während er sich in Richtung Waschraum schlich. Gut, dass er nicht
dieselbe Kabine zum Entleeren nahm, wo er die Windel entsorgte, sonst hätte sie
ihn vielleicht noch als Windelträger ertappt und an eine Pflegekraft verpfiffen.
Anschließend suchte er den Waschraum nach Windeln ab und entschied sich einfach
für irgendeine.
Mit seinen Eltern
rechnete er offensichtlich nicht, als er sie sah, fragte er sie verwundert:,,Was
macht ihr denn hier?“ ,,Na aber hallo Edmund, dürfen wir dich nicht mehr
besuchen? Wir warten schon 15 Minuten auf dich und einige Fachkräfte suchen dich
auch schon überall. Wo warst du?“forschten sie ärgerlich nach. ,,Ich musste mal
aber fand auf Anhieb keine Toiletten,“ antwortete er. ,,Achso, und
Pflegepersonal konntest du davon wohl nicht in Kenntnis setzen?“ fragten sie ihn
ungläubig. ,,Doch das habe ich getan, aber die Jenige wollte mir nicht helfen,“
antwortete er. ,,Wer hat dich denn jetzt gewickelt?“ löcherten sie ihn. ,,Ich
mich selber, da ich ja keinen für Klobetreuung und Pflege gefunden habe,“
antwortete er. ,,Sag mal Edmund, ist das ein Witz? Es sieht doch jeder Blinde
mit Gehhilfe, dass dir Windeln in L viel zu groß sind. Du legst dich jetzt ins
Bett und wir suchen einen Pfleger,“ erklärten sie ihm.
,,So ein verdammter
Mist, jetzt kommt bestimmt die alte Hexe, um die Windel wieder auszutauschen,“
dachte er sich, während seine Eltern herum suchten. Sie kamen jedoch vorerst
ohne Pflegekraft zurück. ,,So, Hilfe ist schon für dich im Anmarsch und jetzt
junger Mann erklärst du mir bitte deinen Grund, warum du mit deinem Skateboard
über ein Auto gesprungen bist,“ grub die Mutter das alte Thema wieder aus.
,,Mensch, kann ich mit diesem Thema nicht langsam abschließen? Ich wurde dafür
härter bestraft denn je und es tut mir ja auch schrecklich leid, ist aber nun
mal nicht rückgängig zu machen,“ versuchte er das Thema zu beenden. Eine
Pflegekraft kam zum Austauschen der Windel und zu seinen Freuden war es nicht
die Hexe, die versuchte, ihn zum Einmachen zu verdammen.
Mit den Worten:,,So
Edmund, du musst also wieder frisch gewickelt werden,“ schickte sie seine Eltern
raus, schob die Trennwand vor sein Bett aus und legte schon los. ,,Wer von uns
hat dich denn gepflegt?“ fragte sie nach. ,,Weiß ich jetzt nicht so genau,“
stotterte er heraus. Er wollte auf jeden Fall ein Auffliegen seiner Alleingänge
umgehen, damit keiner auf die Idee käme, dass er ein Schauspieler sei. ,,Naja,
vielleicht gehört sie ja auch nicht zu uns, aber sowas lernt man doch, wenn man
sich seines Berufes im Klaren wird. Glücklicherweise machst du nicht ein. Die
passt dir wirklich nicht und ist eigentlich nur für schwergewichtige Menschen
ausgelegt. Der jenige, der für Windeln verantwortlich ist achtete bei der
Lieferung bestimmt nicht auf die Größenordnung. L & XL haben bei uns
jedenfalls nichts zu suchen. “ antwortete sie. Sie zeigte ihm noch, wie groß sie
war, die er sich selber anzog und packte sie wieder, da sie sauber war in den
Waschraum zurück. Anschließend zog sie ihm eine Richtige an und seine Hosen
wieder hoch. Er konnte es nicht richtig genießen, so schnell wie sie fertig war.
Sobald die Arbeitskraft ging, kamen seine Eltern wieder rein und entschuldigten
sich, ihr Versprechen gebrochen zu haben, ihn erst zu Hause wieder auf seine
Übermut anzusprechen, aber sie brachen es, weil es sie wütend machte, dass ihn
keiner vom gescheiterten Versuch abhielt, ein Hindernis in Breite von mehr als
1m zu überwältigen. ,,Es hat aber niemand Schuld an meinem Unfall. Der Versuch
mit dem Fahrzeug überqueren wuchs ganz allein auf meinem Mist, also muss ich
jetzt mit einer Persönlichkeitsstörung und der Neigung zu Windeln leben, nicht
die Zuschauer, nicht ihr und auch nicht Luis. ,,Ist ja gut Edmund, beruhige dich
wieder. Wir schließen jetzt mit dem Thema ab und hoffentlich hast du an
Erfahrung gewonnen und den Blödsinn nur einmal gemacht,“ ermahnte ihn die
Mutter.
Kind:,,Habt ihr mir
etwas zur Beschäftigung mitgebracht? Krankenhausaufenthalt ist sowas von
langweilig!“
Eltern:,,Ja, wir
haben dir diverse Bücher, Malsachen, Spielfiguren aus Filmen, dein Legoset und
einen MP3-Player mitgebracht und hoffen natürlich, dass du den Gefallen noch
nicht daran verloren hast.“
Kind:,,Recht
herzlichen Dank! Was ist mit meinem Handy?“
Eltern:,,In
Krankenhäuser sind Handys verboten, außerdem wäre es bei deinem Unfall sowieso
kaputt gegangen, wenn du es am Mann gehabt hättest! Wenn du telefonieren willst,
musst du runter zum Empfang. Wir sollen dir von Luis einen schönen Gruß
ausrichten!“ Während die Sätze ausgesprochen wurden, gaben sie ihm etwas
Kleingeld für die Telefone.
Kind:,,Wisst ihr
eigentlich, wie lange ich hier ausharren muss?“
Eltern:,,Ja, also bis
Ende nächster Woche musst du schon rechnen.“
Das waren ja
insgesamt 3 Wochen, eine zusätzliche Strafe, die ihm auf den Fuß
folgte.
Seine Eltern blieben
nicht mehr lange, da sie auch bald zur Arbeit mussten und wollten am Wochenende
nochmal nach ihm sehen.
Der neue
Unfallkandidat wachte nach dem Besuch von Edmund´s Eltern auf und stellte sich
als Marlon vor. Seine Arme waren an vielen Stellen verletzt und blutig, sodass
sie genäht werden mussten. Der Krankenhausaufenthalt zog sich unerbittlich in
die Länge, während Ferientage sehr schnell vergingen.
Aber er erfuhr nach
dem Wochenende, Freitag wieder nach Hause zu dürfen, also war das beinahe 3.
Wochenende gerade so gerettet, denn Wochenenden waren im Krankenhaus immer am
langweiligsten.
,,Na Edmund, ich weiß
bereits, dass du Freitag voraussichtlich entlassen wirst,“ verkündete Rolf noch
in seiner Zivilkleidung auf dem Flur stehend, da die Zimmertür offen stand.
,,Haben Sie nachher nochmal Zeit?“ fragte Edmund ihn. ,,Aber klar, ich wollte
dir noch eine Anlaufstelle geben,“ verkündete Rolf ihm. Leider erfuhr Edmund
nicht auf Anhieb, um was es ging. Zur Ablenkung nahm er sich etwas Kleingeld,
ging zu den Telefonen in die Empfangshalle, versuchte seine Eltern zu erreichen.
Luis:,,Ja
hallo?“
Edmund:,,Hallo! Ich
wollte dich fragen, ob unsere Eltern diese Woche Frühschicht oder Spätschicht
haben.“
Luis:,,Spätschicht,
die sind also gar nicht da. Darf ich wissen, was du möchtest, vielleicht kann
ich dir ja helfen.“
Edmund:,,Ich wollte
euch verkünden, dass ich Freitag voraussichtlich entlassen
werde.“
Luis:,,Kannst du
nicht länger drinbleiben?“
Edmund:,,Nein, du
Ar***gesicht, das geht eben nicht!“
Luis legte ohne
weitere Worte mit seinem kranken Bruder zu wechseln einfach auf, während der
Angeschlagene dachte:,,Mein Bruder kann was erleben, wenn ich wieder draußen
bin.“
Rolf kam wie
versprochen zu ihm und Doug, um die beiden Jungs für dich Nacht zu pflegen. Der
neue Patient Marlon bekam nur Schutzstulpen für seine verbundenen Arme und
versuchte sich weitestgehend alleine nachttauglich zu machen. Der Ältere von den
beiden mit dem Skateboard-Unfall konnte es immer noch nicht glauben, seit
einigen Tagen rund um die Uhr gewickelt zu sein wie ein geschäftsuntüchtiges
Kleinkind. Er gewöhnte sich zwar dran, aber im Krankenhaus hänselte ihn niemand.
Was sollte bloß draußen aus ihm werden?
Rolf:,,Hier hast du
eine Anlaufstelle! Du wirst bestimmt noch viele Fragen offen haben, die rund uns
Thema Windeln tragen beinhalten.
Edmund:,,Danke schön,
wenn ich wieder zu Hause bin, will ich die Seite Windelgarten.de gleich
kennenlernen,“
Rolf:,,Lass dich aber
nicht davon abschrecken, dass es eine Fetisch-Plattform ist. Du findest auch
separate Themen für kranke Menschen. Männliche und weibliche User können
gleichermaßen betroffen sein.“
Edmund:,,Wie genau
kommen Sie zu solchen Adressen?“
Rolf:,,Wir haben hier
öfters Menschen, egal in welchem Alter, die auch durch Schicksalsschläge zu
Windeln kommen. Ich stöbere im Internet unter den Begriff Windelträger, stoße
dabei auf solche Seiten, habe mich auch auf manchen Seiten registriert und es
geht nicht nur um Spaß-Windelträger. Du kannst dich mit anderen Mitgliedern oder
Moderatoren über viele Sachen austauschen, solange du die Plattform-Regeln
einhältst.“
Edmund steckte den
Zettel in seine Reisetasche, in der auch seine Klamotten drinnen waren, aß mit
seinen Zimmergenossen Abendbrot, putzte sich danach noch mal die Zähne, war
bereits in Schlafsachen noch eine Weile mit seinem Spielzeug und Malen
beschäftigt, bevor für die Patienten wie jeden Abend das Zimmer verdunkelt
wurde. Er musste noch ein paar Tage ausharren, bevor er seiner Freude freien
Lauf lassen durfte, es geht hier erst um den Montag, der für Edmund zu Ende
ging. Während der letzten Tage freundete er sich mit Doug an und tauschte mit
ihm die Adresse aus, um draußen den Kontakt weiter zu pflegen. Der
Altersunterschied zwischen den beiden spielte für Edmund keine Rolle, auch wenn
Kinder in seinem Alter lieber mit Gleichaltrigen spielen. Mit gemeinsamer
Beschäftigung vergingen die Tage unerwartet schnell zu Ende. Von den Mahlzeiten
wurden die Jungs jedoch weiterhin nicht satt.
Am Freitag war es
endlich so weit. Edmund und Doug hielten ihre Entlassungspapiere in der Hand,
fielen sich und ihren Angehörigen vor Freude in die Arme. Es war für beide Jungs
einer der schönsten Tage, zwar war er noch nicht vorbei, aber was sollte deren
Laune noch zum Kippen bringen. ,,Hallo du Fetischist, die
Altersrollenspiel-Sachen warten schon auf dich,“ wurde Edmund vor seinem
siebenjährigen Freund und dessen Angehörigen erniedrigt. ,,Luis, du kannst mich
mal“, wehrte sich der Jüngere gegen den älteren Bruder. „So ein Assi, aber was
anderes war aus seiner Sicht auch nicht von dem Großen zu erwarten“, dachte sich
der von einer Persönlichkeitsstörung und einer Neigung frisch Betroffene. Er
verließ mit ordentlichem Kohldampf das Krankenhaus und verabschiedete sich von
Doug. Auf dem Weg nach Hause fragte er seine Eltern, ob sie nicht an eine
Raststätte vorbeifahren konnten, da er wirklich Hunger hatte. ,,Du machst uns
einen Eindruck, als ob du immer Hunger hättest, aber da du wegen guter Führung
entlassen wurdest, tun wir dir diesen Gefallen,“ machten die Eltern eine
Ausnahme, da sie eigentlich keine Freunde von Tankstellen und Raststetten sind,
weil es dort meistens überteuert ist. Er freute sich riesig, so schlecht, wie
das Essen im Krankenhaus war. ,,Ok Kinder, was wollt ihr denn haben?“ fragte die
Mutter die beiden Söhne, als sie sich ins Restaurant einer Raststätte setzten.
,,Wir wollen uns
etwas vom Buffet nehmen, das sieht so schön reichhaltig aus,“ antworteten die
Söhne. ,,OK, und was wollt ihr trinken?“, fügte sie hinzu. ,,Cola,“ antworteten
die beiden fast wie in einem Chor und verschwanden auch schon am Buffet. Luis
suchte sich 2 Bockwürste, eine Schaufel Pommes und Ketchup heraus, während
Edmund den Hals nicht voll bekam und mit einer Schaufel Bratkartoffeln, 2
Stakes, gebackenen Pilzen, Entenfleisch, einem Hauch Reis und einer Soße drüber
zurückkam.
,,Ich habe nichts
dagegen, wenn du dir so viel holst, aber Hauptsache du schaffst das aufzuessen,“
deutete die Mutter ihm an. Seine Familie staunte nicht schlecht, er schaffte es
tatsächlich, alles zu verzehren. So sattessen konnte er sich schon lange nicht
mehr. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl für Edmund, seit 3 Wochen wieder
richtig satt zu sein.
Nach einer Stunde
Pause und einem Toilettengang fuhr seine Familie weiter mit ihm in Richtung nach
Hause. Er hatte beim Gehen im Restaurant das Gefühl, angestarrt zu werden wegen
seiner Ursache, die ihn zu einem Windelträger werden ließ und war froh, als die
Heimfahrt weiterging. Als er endlich wieder ankam und sich in der Wohnung in
einen langen Spiegel blickte, merkte er erst, warum! Die Klamotten, die er im
Krankenhaus anzog wurden ihm zu eng, sodass förmlich die Windel 10 cm rausguckte
und sich deutlich unter ihnen abzeichnete. Es ärgerte ihn, nicht auf sein
Äußeres Acht gegeben zu haben.
,,Ich brauche neue
Hosen,“ erklärte er seinen Eltern deutlich, dass es nicht geht, wie sehr die
Windel unter seinen aktuellen Hosen auffiel. ,,Edmund, du hast genug Hosen, du
bekommst jetzt keine neuen,“ verwehrten sie ihm weitere Kleidung. ,,Doch, ihr
seht doch, dass unter meinen alten Hosen die Windel auffällt. So traue ich mich
nicht raus zu gehen,“ versuchte er seine Eltern zu überzeugen. ,,Doch, du hast
noch weitere Hosen im Schrank, mindestens 5 Stück und vor Dezember bekommst du
nichts Neues an Klamotten,“ blieben sie eisern bei ihrer Ansage.
Scheibenkleister, es hat nicht geklappt, die Eltern zu überzeugen. Er zog sich
enttäuscht die enge Hose aus und schaute sich erneut im langen Spiegel an. Aber
anstatt sich komplett nackt zu sehen, sah er sich mit Windel an seinem Körper,
lächelte und machte Faxen. Er versuchte mit diesem albernen Scham, wie ein
abgebildetes Kleinkind auf Pakete von Kinderwindeln zu wirken, schaute sich um,
dass ihn ja keiner dabei erwischte und erkannte sich selbst nicht mehr wieder.
Er wollte nun heimlich wieder ein kleines Kind sein und so übte er, vor dem
Spiegel auch dementsprechend zu wirken, wenn er nicht gefährdet war, ertappt zu
werden. Die Windeln verhalfen ihm zu noch mehr Echtheit, denn abgebildete Kinder
auf handelsüblichen Windelpaketen trugen ja auch welche. Er sah sich an seinen
Spiegelbildern nicht satt, hockte sich auf allen vieren, steckte dabei die Zunge
raus, die 2. Aktion bestand aus Schneidersitz mit Fingern im Mund und das 3.
Spiegelbild aus Liegeposition, Strampeln mit einem alten Badespielzeug aus
seiner Vergangenheit im Mund.
Edmund löste sich
schweren Herzens und entschloss sich zu baden, was er im Krankenhaus nicht
konnte und stellte das Radio an. Ein Lied von Queen kam aus dem Radio, war aber
gleich zu Ende, was Edmund voll schade fand, die Ärzte mit Lass sie reden
folgte, ein Song, dem er nicht wiederstehen konnte und wo er laut mitsang. Die
Badetür schloss er ab, also konnte ihn keiner stören. Luis kam angestürmt und
beschwerte sich über seinen lauten Bruder:,,Edmund du Ar***, höre auf zu
kreischen und schließe gefälligst die Tür auf, hier gibt es auch noch Leute, die
auf Toilette gehen!“ ,,Du kannst mich mal, ich singe so laut, wie ich es will
und wer auf Toilette will hat zu warten,“ wehrte sich der Jüngere. ,,Du
verdammter Egoist, fragst noch nicht einmal, ob jemand muss und ich bin kurz
vorm Platzen. Es steht eben nicht jeder Blödmann auf Windeln, wie du,“
erniedrigte ihn der Ältere.
,,Luis, du kannst dir
gerne eine nehmen, ich schließe nicht extra auf, um von dir nackt gesehen zu
werden,“ antwortete er rücksichtslos. ,,Mist, Edmund lässt mich nicht auf das
Klo,“ fluchte Luis vor seinen Eltern zitternd mit zusammengekniffenen Beinen.
,,Haha, jetzt braucht er auch noch Hilfe und dass soll ein echter Kerl sein,“
dachte sich der Jüngere und verdrehte die Augen. ,,Edmund, schließt du
gefälligst die Tür auf und lässt deinen Bruder auf Toilette, sonst verbieten wir
dir für eine Woche die Toilette,“ drohten seine Eltern ihm an. Verdammt, er
hatte keine Wahl, als doch kurz aus der Wanne zu steigen und seinen Bruder rein
zulassen, da er seine Eltern zu gut kannte. Sie sprachen keine Drohung aus, ohne
sie durchzuführen und er wollte ganz bestimmt nicht eine Woche die Windeln
vollmachen. Luis ließ weiterhin keine Gelegenheit aus, ihn zu schikanieren. Er
schubste ihn, als der Jüngere ihn reinließ, sodass er bald hingefallen wäre,
störte ihn dabei, Musik zu hören und hänselte ihn mit Worten, als er wieder
rausging wie:,,Vergiss deinen Windelbereich nicht zu waschen!“ ,,Du redest mit
mir, als ob ich das nicht wüsste. Sag mal für wie doof hälst du mich eigentlich?
Du hättest wenigstens sprühen können, Vollpfosten“, wehrte sich der
angeschlagene Junge. Wegen so einem Ar*** verging Edmund die Lust am Baden, er
duschte und trocknete sich ab, versprühte das Bad mit Zimmer-Deo und ging nackt
in sein Zimmer. Für wenige Minuten ließ er sich so auf sein Bett fallen, fühlte
sich frei und ungezwungen, aber die uneingeschränkte Zeit war für ihn vorerst
vorbei. Als nächstes wollte er versuchen, sich selber zu pflegen. Seine Eltern
stellten ihm 3 Sorten ins Zimmer. Ein Paket hatte die Aufschrift Kolibri, das
nächste Seni und das dritte amd slip. Für welche sollte er sich denn
entscheiden? Er hatte keine Ahnung, also öffnete er alle drei Marken und suchte
die Schönste raus. Kolibri sind grün, ,,ach du Sch**ße, wer die Farbe einer
Kolibri-Windel trägt, leidet unter einer Geschmacksverirrung,“ dachte er sich
und öffnete die Seni. Die sind blau, also schon etwas besser, aber auch nicht
100%tig nach seinem Geschmack. Die amd slips öffnete er zu Letzt, ,,sie sind
weiß, wie langweilig!“
Babywindeln hätte er
gerne bekommen!
Er nahm sich eine
amd, breitete sie sich aus, legte sich drauf, klappte sie sich herum und
versuchte sie zu verschließen. Aber die rechte Klebeseite hielt nicht, also
schnappte er sich die nächste, aber auch dort hielt die rechte Klebeseite nicht.
Beim 3. Anlauf, sich selber zu wickeln verlor Edmund die Geduld, weil auch dann
die Windel nicht hielt. Wütend schmiss er welche durch die Gegend und fluchte
herum. Da seine Kinderzimmertür offen stand, bekam Luis die Aktionen seines
kranken Bruders mit. ,,Mama, Edmund dreht durch, ich glaube, er muss zurück ins
Krankenhaus,“ spottete Luis ihn weiter. Vor lauter Wut auf seinen älteren Bruder
schlug der Fünftklässler die Tür zu.
Seine Mutter stürmte
ohne anzuklopfen zu ihm ins Zimmer und wollte wissen, wo sein Problem lag.
,,Diese verdammten Klebestreifen halten bei den amd nicht,“ gab er ihr zu
verstehen. ,,Wie ich sehe hast du es nur mit der einen Marke versucht,“ stellte
sie bei ihrem Sohn fest. ,,Kolibri gefallen mir nicht,“ sang er halb frustriert
vor sich hin. ,,Edmund, der Geschmack ist nicht ausschlaggebend. Die gab uns ein
Krankenpfleger mit und bevor wir neue holen, brauchst du die Aktuellen auf! Hast
du mich verstanden?“, ermahnte sie ihn. Zu einem weiteren Satz kam er nicht,
musste sich auf das Bett legen und wurde in eine Kolibri gesteckt mit den
Worten:,,So, das nächste Mal fragst du bitte einen von uns, wenn du es nicht
selber kannst! Jetzt zieh dir etwas über und räume die Windeln weg!“
Er zog sich erst an,
um die hässliche Windelfarbe nicht ertragen zu müssen. Auf Aufräumen bestand
ebenfalls keine Lust, also setzte er sich an den PC, gab im Internet die Adresse
für Windelträger ein. Er musste sich einen Mitgliedsnamen ausdenken, wobei er
gar nicht lange überlegte. Gedanken wie Eddie_123 oder Windeledmund gingen ihm
durch den Kopf. Doch die Vorstellung war für ihn nicht prickelnd also nannte er
sich Unfallkandidat, registrierte sich dort, stellte sich sobald die
Registrierungsvorgänge abgeschlossen waren im Vorstellforum vor und schüttete in
geeigneten Threds sein Herz aus.
Sein Profil bestand
aus_
Avatar/Infotext:,,Ich
wurde durch einen Unfall mit einer Persönlichkeitsstörung und dieser Neigung
hart bestraft. Jetzt
begleiten mich die Windeln mein ganzes Leben lang.
Homepage: keine Angabe
Geburtstag: keine Angabe
Geschlecht: männlich,
Stadt:keine Angabe
Land: Deutschland,
Beruf: schulpflichtig
Möchtest Du Kontakt ?: Ja
Beruf: schulpflichtig
Möchtest Du Kontakt ?: Ja
Was bist Du ?: nichts
von all dem
Sexualität: keine Angabe
Beziehungsstatus: keine Angabe
Was ich suche?: Gleichgesinnte
Dein Suchradios: Land
Rauchst Du ? Nein, das gäbe auf Grund meines Alters mächtig Ärger
Was trinkst Du?: Kohlensäuregetränke
Lieblingswindel: noch unentschlossen
Seit wann trägst Du Windeln?: dieses Jahr frisch angefangen
Wickelplatz: Das ist von Situationen abhängig
Woran nuckelst Du: Momentan nur an Fingern und Badespielzeug
Sexualität: keine Angabe
Beziehungsstatus: keine Angabe
Was ich suche?: Gleichgesinnte
Dein Suchradios: Land
Rauchst Du ? Nein, das gäbe auf Grund meines Alters mächtig Ärger
Was trinkst Du?: Kohlensäuregetränke
Lieblingswindel: noch unentschlossen
Seit wann trägst Du Windeln?: dieses Jahr frisch angefangen
Wickelplatz: Das ist von Situationen abhängig
Woran nuckelst Du: Momentan nur an Fingern und Badespielzeug
Nachdem Edmund sein
Profil ausbaute, durchstöberte er ein bisschen das Forum. Seine Frage brannte
ihm schon auf den Lippen, also ging er in die Kategorie ,,Krankenforum“ und
erstellte ein neues Thema, welches er „Lieblingswindel-Suche“ nannte.
Die Schilderung
seines Anliegens lautete:
,,Hallo, sehr geehrte
Windelträger, ich bin durch einen Skateboard-Unfall krank geworden und meine
Eltern erhielten von Krankenpflegern aus dem Krankenhausaufenthalt sehr
hässliche Windelmarken, Kolibri, Seni und amd. Ich würde gerne mal wissen, wie
ich an möglichst kitschig gestaltete Windeln komme, die auch älteren
Windelträgern passen und wie ich mich alleine pflegen kann. Bei den amd-Windeln
hielt eine Klebeseite einfach nicht. Meine Mutter steckte mich dann in so eine
hässliche Kolibri.
Kann mir vielleicht
jemand helfen?
MFG
Unfallkandidat
Edmund speicherte das
Thema gerade, als Luis ohne seine Erlaubnis das Zimmer betrat und sammelte die
herumliegenden Windeln wieder ein.
,,Wenn du willst,
schenke ich dir welche?,``versuchte Edmund ihm eine Lektion zu erteilen.
,,Du brennst doch!
Als wenn ich Windeln bräuchte oder mögen würde. Du bist doch hier der Fetischist
in der Familie“ wertete Luis ihn ab.
Das Telefon
klingelte, als Edmund abnahm, war Christoph am anderen Ende der Leitung. ,,Ja
endlich habe ich dich erreicht und jetzt komme mir ja nicht mit faulen
Ausreden,“ ging er ihn an.
Edmund:,,Hallo
Christoph, nein Luis ärgert mich die ganze Zeit auf Grund meiner
Windellei!“
Christoph:,,Hast du
ihm wenigstens eine übergebraten?“
Edmund:,,Nee, leider
kam ich nicht dazu, wegen dem Telefon!“
Christoph:,,Achso,
ich rufe dich an, weil ich wissen wollte, wann ich bei euch übernachten kann.
Meine Familie will in der nächsten Zeit öfters Abends ausgehen, vertraut mir
jedoch nicht und will mir für die betroffenen Zeiten Babysitter andrehen. Als
12jähriger möchte ich das aber nicht, daher fragte ich sie zuerst, ob ich bei
dir übernachten darf, damit meine Eltern und ältere Geschwister Bescheid
wissen.“
Edmund:,,Also von mir
aus könntest du das natürlich, meine Eltern müssen aber erst zustimmen! Ich bin
erst vor ein paar Stunden aus dem Krankenhaus zurück und weiß nicht, ob sie das
erlauben. Warte mal kurz…….“
Keine Minute später
meldete Edmund sich mit der frohen Botschaft zurück:,,Christoph, meine Eltern
erlauben mir das!“
Christoph:,,Hey
klasse, ich freue mich schon. Endschuldigung Edmund, ich muss jetzt erst mal
auflegen für einen dringenden Toilettengang, bis bald!“
Zum Antworten kam
Edmund nicht mehr, aber Hauptsache sein Klassenkamerad schaffte es auf Toilette.
Er setzte sich erneut an seinen PC, um nach Antworten auf sein Thema zu schauen.
Ja, ein Mitglied Namens Schnullerbacke schrieb:
,,Verkitschte
Windeln, was hast du denn für ein Geschmack? Ich kenne jedenfalls noch keine und
kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand so etwas haben will. Wenn die
amd-Windeln nicht halten, dann lass dir andere Marken besorgen. Das liegt nicht
an der Pflegetechnik sondern an der Qualität der Windelmarke selbst. Tschüß!
MFG Schnullerbacke“
Naja, Schnullerbacke
konnte Edmund nicht wirklich helfen. Er hoffte weiter auf hilfreiche Antworten
und spielte mit dem Gedanken, sich mit jemandem mal persönlich zu treffen. Es
geht ja nicht, in seinem Alter noch von den Eltern gepflegt zu werden.
Da er zum Wochenende
hin Christoph empfing musste er sein Zimmer aufräumen. Es waren ja nicht nur
Pflegeprodukte sondern auch noch andere Sachen von der Zeit vor seinem Unfall
überall verbreitet.
Nach einer halben
Stunde war er mit dem Gröbsten fertig, machte aber jedoch mit Staubsaugen,
Staubwischen weiter und gab seinem Zimmer obendrauf noch ein Duftakzent mit
einem Hauch Männerdeo im Raum.
Anschließend schaute
er auf der Windelplattform nach weiteren Antworten, aber es folgten keine
weiteren, was ihn im Glauben ließ, nicht ernst genommen zu werden. Dafür erhielt
er aber eine private Nachricht von Windelfan_Josef:
,,Hallo
Unfallkandidat, ich kann verstehen, warum du nicht jedem zeigen willst, wo du
wohnst. Die Internetwelt ist nämlich sehr gefährlich! Ich komme aus
Braunschweig, bin 47 und Windeln begleiten mich schon beinahe 6 Jahre. Bei
Interesse kannst du dich gerne zurück melden!
Liebe Grüße
Windelfan_Josef!“
,,Schade, er wohnt
mehr als 300 km weit weg,“ ging durch Edmunds Gedanken, sodass er ihm auf Grund
von Interesse trotzdem zurückschrieb:
,,Hallo,
Windelfan_Josef! Schade, dass du so weit wegwohnst, denn ich bräuchte dringend
jemanden, der mich über Selbst-Pflege aufklären kann und dazu müsste ich dem
Jenigen persönlich meine Windeln zeigen, die meine Eltern von einem
Krankenpfleger aus dem Krankenhaus bekamen und meine Probleme mit den
Billig-Dingern real demonstrieren.
MFG Unfallkandidat!“
Während Edmund (Unfallkandidat) auf eine schnelle Antwort hoffte stöberte er als nächstes im Geschichtenforum herum. Es war zu dem Zeitpunkt, als er sich anmeldete nur eine einzige Geschichte zu finden, da Windelgarten.de noch am Anfang stand und nur aus 30 Mitgliedern bestand. Er konnte allerdings nicht verstehen, warum es so viele Spaß-Windelträger gibt, also Leute, die es gar nicht brauchen. Er würde so gerne vor dem Badespiegel weiterüben, wie ein Pampers-Kind auszusehen, aber die hässliche Farbe von der Kolibri verdarb ihm alles. So hässliche Windeln trägt kein Kleinkind, also wartete er auf die Gelegenheit, in der er sich Abends nachttauglich machte. Auf den nächsten Versuch, dieses Mal aber mit einer Seni. Seine Eltern konnten vorläufig vergessen, ihren Jüngeren Sohn ständig zu wickeln. Wieder nahm er vor dem Spiegel die Finger oder Badespielzeug in den Mund, legte sich auf den Fußboden, strampelte nur mit seiner Windel bekleidet, lächelte zwischendurch und richtete dabei die ganze Zeit seinen Kopf zum Spiegel. Es durfte in der Anfangszeit noch keiner von seinen Kleinkind-Komponenten im Zusammenhang mit Windeln wissen und reichte schon, wenn sein Bruder ihn schikanierte, wo er nur konnte. Nach Abendbrot und nachttauglich machen schaute er nochmal nach Post und wurde fündig. Windelfan_Josef schrieb zurück:
,,Hallo
Unfallkandidat, mit einer so schnellen Antwort rechnete ich jetzt nicht so
wirklich, bzw. reales Kennenlernen zog ich auch noch nicht in Betracht, aber ich
helfe anderen Leuten gerne soweit ich kann, stelle mich aber erst vor. Mein Name
ist wie im Nickname beschrieben Josef, Jahrgang 1965, habe eine Ausbildung als
KFZ-Mechaniker und 20 Jahre Berufserfahrung, bin an eine Frau vergeben, habe mit
ihr 2 Söhne und 1 Tochter. Windeln waren schon in meinen Gedanken, als ich noch
Kind war, sind aber erst seit 6 Jahren die Realität. Wie genau soll ein
persönliches Kennenlernen denn aussehen?!
MFG Josef!“
Unfallkandidat
schrieb ihm zurück:
,,Also zu mir, ich
heiße Edmund, bin noch schulpflichtig und fange dieses Jahr erst frisch mit
Windeln tragen an. Ich trage durch einen Freizeitunfall mit
Krankenhausaufenthalt zu Folge eine Persönlichkeitsstörung und diese Macke
davon. Am liebsten würde ich dich so schnell wie möglich treffen, weil ich es
sehr eilig habe und noch nicht von meinen Eltern gewickelt werden will, um es
unter anderem selber zu lernen und erst mal mit meiner Störung klarzukommen.
Schaffst du es überhaupt, mehr als 300 km zu fahren? Wenn ja, würde ich zum
Kennenlernen ein Einkaufszentrum mit vielfältigen Restaurants
vorschlagen.
Bis bald, Edmund!“
Der Junge schaute
sich unter anderem nach Umfragen um, wo doch tatsächlich diskustiert wurde, wie
man sich vor seinem Umfeld am besten outet. Na, Edmund selber würde sich aber
schämen, jemand Außenstehenden seine Macken zu beichten.
Teil 2:
Diese Geschichte wurde anonym per e-mail eingesendet. Vielen Dank!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte keine Werbung, Links, Beleidigungen u.s.w...
Zeige Respekt Deinem Gegenüber auch wenn Dir die Geschichte nicht gefällt. Beleidigende Kommentare werden umgehend gelöscht. Vielen Dank!