Freitag, 6. September 2013

Bens Traum Kapitel 7

Irritiert musste ich mich für einen Augenblick orientieren. Das Telefon klingelte immer noch, nun lauter, der Vibrationsalarm ließ den Nachttisch brummen. Die Schublade des Nachttisches verstärkte in ihrem Plastik dieses Geräusch.

Immer noch irritiert suchte ich das Telefon, öffnete die Schublade, griff blind hinein und drückte auf den Rufannahme-Knopf.
'Hallo Ben. Ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich gut zu Hause angekommen bin.'. Die Stimme meiner Mutter klang wie aus einer anderen Welt. Langsam konnte ich die Ereignisse wieder zuordnen. Meine Mutter, ihr Besuch, die neue Kleidung...
Thomas lag auf seinem Bett und spielte mit seiner Mini-Console. Ich erkannte, dass ich alles nur geträumt hatte und war nun wieder ganz in der Realität angekommen.
“Mama, du hast mich geweckt.”, sagte ich immer noch etwas schlaftrunken.

"Das tut mir leid, mein Süßer, schlaf einfach weiter.", sagte sie und legte auf.
Ich verstaute das Handy wieder in der Nachttisch-Schublade, drehte mich auf den Rücken und schloss noch einmal die Augen und dachte an den Traum. Ich merkte, dass die Erektion es auch bis in die Realwelt geschafft hatte. Ein seltsam schleimig, feuchtes Gefühl umgab mich in der Windel und mit prüfendem Handgriff stellte ich fest, dass ich tatsächlich nicht mehr trocken war. Allerdings verriet der Geruch, dass die Erotik des Traumes wohl auch ihre Spuren in der Windel hinterlassen hatte. Urin war es jedenfalls nicht, was diese Feuchtigkeit verursachte.
Ich wischte meine Hand am Bettlaken trocken, stand auf und wusch mir die Hand am Waschbecken neben dem Eingang.

"Na, wieder wach?", fragte Thomas, als er kurz seinen Blick vom winzigen Bildschirm seines Nintendo hob.
"Was spielst du denn?", fragte ich zurück, ohne auf seine Frage einzugehen.
"Super Mario, den Klassiker.", antwortete Thomas.
Der Traum hallte in meiner Erinnerung noch nach und Thomas hatte auch jetzt diese faszinierende Ausstrahlung. Aber es war eben nur ein Traum und dazu noch mein erstes Erlebnis der sexuellen Art, ich war zu sehr Kind, um mich daran festhalten zu können. Thomas ging es sicher genauso und er hatte keine Ambitionen, sich an so öffentlichem Ort zu blamieren.
Ich legte mich wieder in mein Bett, legte die Sauerstoffbrille an und träumte mich noch einmal in meinen letzten Traum. Aber die Realität und Echtheit konnte ich nicht erzeugen. Es glich mehr einem Tagtraum, einer Vorstellung, einer Schwärmerei.

Das klebrig, nasse Gefühl in meiner Windel machte sich unangenehm bemerkbar, als mein Unterkörper auf diese Phantasien zu reagieren begann. Schnell und ohne Verzögerung sprang ich auf und hätte beinahe den Sauerstoffschlauch vom Luftbefeuchter gerissen.
"Ich geh duschen.", sagte ich zur Erklärung, als ich meine Waschtasche aus dem Schrank holte.
"Wenn ich dir den Rücken einseifen soll, lass es mich nicht wissen.", klang die Stimme von Thomas hinter meinem Rücken. Ich drehte mich erschrocken um, sein Blick war immer noch auf seine Spielekonsole gerichtet und nichts wies darauf hin, dass seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet war. 'Vielleicht habe ich mir das nur eingebildet.', dachte ich und wollte gerade zur Tür, als seine Stimme wieder erklang. "Vergiss fei dein Handtuch nicht.", sagte er und blickte immer noch konzentriert auf sein Nintendo.

Tatsächlich hing mein Handtuch noch am Fussende meines Bettes. "Danke.", murmelte ich und bekam ein "Keine Ursache ." als Antwort, von einem Jungen, der immer noch voll konzentriert den Klempner Mario durch Phantasiewelten zu steuern schien.
Das Badezimmer entsprach nicht den üblichen Badezimmern. In der Mitte des Raumes stand eine große Badewanne, die mittels Fernsteuerung hoch- und runtergefahren werden konnte. Die Fließen am Boden wirkten rauh. Drei Duschen rechts neben der Tür und Waschbecken auf der anderen Seite des Raumes komplettierten das Waschequipment. Zusätzlich gab es noch eine Toilette, aber ohne Sichtschutz. Allein die Vorstellung, diese Toilette zu benutzen, trieb mir einen Schauer über den Rücken. Nicht die gleiche Art von Schauer, wie im Traum, ein kalter Schauer wie in einem Gruselfilm.

Neben der Toilette stand ein Gestell mit Müllbeuteln und Wäschesäcken. Farbige Deckel ließen den jeweiligen Verwendungszweck erahnen. Ich verschloss die Tür auf der Innenseite, zog T-Shirt und Hose aus und stand nun nur mit Windel im Raum. Meine Augen suchten nach einer Ablagemöglichkeit für meine Kleidung. Ein weißer Hocker stand neben der Badewanne und wurde kurzerhand zur Ablage umfunktioniert. Dann öffnete ich die Klebeverschlüsse der Windel. Ein süßlicher Geruch stieg empor und die Windel hing zwischen meinen Händen.
Ich hob den schwarzen Deckel des Müllwagens an und entsorgte meine Spezialunterwäsche. Ich nahm noch einige Papierreste und deckte die Windel zu. Nicht jeder, der nach mir den Mülleimer benutzte, musste sehen, was ich da reingeworfen hatte.

Nun stand ich nackt im Waschraum. Ich ging in die rechte Dusche und stellte das Wasser an. Den Temperaturregler drehte ich bis zum Anschlag auf 38 Grad. Der kalte Wasserschwall entlockte mir einen kurzen Aufschrei, dann wurde das Wasser schnell wärmer. Das Wasser ließ Stress und Sorgen einfach ab mir abrinnen und ich stand entspannt unter dem nun warmen Regenschauer.
"Alles in Ordnung da drinnen?", unterbrach eine Frauenstimme. Ich prustete das Wasser aus meinem Gesicht, schob den Vorhang etwas zur Seite und grinste.

"Ja. Bin nur kurz erschrocken, war ziemlich kalt im ersten Moment.", sagte ich.
"Alles klar, Ben. Wenn etwas sein sollte, zieh an der Schnur."
Die Tür schloss sich wieder und die Verriegelung rastete hörbar ein. Ich ließ noch einige Minuten das warme Wasser über meinen Körper laufen, seifte mich gründlich ein, um dann abermals das Wasser seine reinigende Wirkung entfalten zu lassen.

Ich stellte die Dusche ab, rieb das überschüssige Wasser aus meinen Haaren und von der Haut und zog den Vorhang wieder auf.
Vor der Dusche hatte sich eine kleine Wasserpfütze gebildet, aber der Boden war trotzdem nicht rutschig. Die rauen Fließen hatten einen Grund, den sie auch erfüllten. Ich nahm mein Handtuch und rubbelte meine Haare trocken. Danach folgte der Rest des Körpers. Ich hoffte, die Tür würde zu bleiben. Die fürsorgliche Art der Krankenschwestern hatte seine Nachteile. Lediglich der kirchliche Bezug und die teilweise in Nonnentracht gekleidete Belegschaft hatte etwas mehr an Intimsphäre zur Folge, besonders bei den männlichen Patienten. Aber nicht alle Krankenschwestern waren auch Nonnen.

Ich wollte mich gerade anziehen, als ich die fehlende Unterwäsche bemerkte. Ich hatte gar nicht daran gedacht, die Windel machte normale Unterwäsche unnötig.
Ich band mein Handtuch um die Hüfte und zog an der Schnur, die die Schwester erwähnt hatte. Ein rotes Lämpchen leuchtete auf und ein leiser Piepton ertönte.
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Anonym per E-Mail eingesendet. Vielen lieben Dank!

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